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Von meinem Blut - Coben, H: Von meinem Blut - Long Lost

Titel: Von meinem Blut - Coben, H: Von meinem Blut - Long Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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später war ich nochmal zwei Jahre im Zuge eines Austauschprogramms beim FBI in Quantico. Ach, und außerdem habe ich alle Folgen der Simpsons auf Englisch auf DVD.«
    » Das sollte reichen.«
    Wieder saugte er an seiner Zigarette.
    » Wie wurde er ermordet?«, fragte ich.
    » Müsste ich jetzt nicht so etwas sagen wie › Ha, woher wissen Sie, dass er ermordet wurde?‹«
    Ich zuckte die Achseln. » Wie Sie schon sagten, Sie befassen sich hier nicht mit Verkehrsdelikten.«
    » Was können Sie mir über Rick Collins sagen?«
    » Nichts.«
    » Und über Terese Collins?«
    » Was wollen Sie wissen?«
    » Sie ist sehr schön«, sagte er.
    » War das eine Frage?«
    » Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt. Natürlich kriegen wir hier auch CNN im Fernsehen. Ich erinnere mich an sie.«
    » Und?«
    » Vor ungefähr zehn Jahren war sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Dann hat sie ganz plötzlich gekündigt, und wenn man bei Google nachguckt, findet man keine neueren Meldungen über sie. Ich hab das überprüft. Ich habe nichts von einem neuen Job gefunden, keinen Wohnort und auch sonst nichts.«
    Ich sagte nichts.
    » Wo war sie?«
    » Warum fragen Sie sie nicht selbst?«
    » Im Moment frage ich Sie.«
    » Ich hab’s Ihnen doch schon gesagt. Ich habe sie seit acht Jahren nicht gesehen.«
    » Und Sie hatten keine Ahnung, wo sie war?«
    » Hatte ich nicht, nein.«
    Er lächelte, hob den Zeigefinger und wackelte drohend damit.
    » Was ist?«
    » Sie haben › hatte‹ gesagt. Vergangenheit. Also wissen Sie inzwischen, wo sie gewesen ist.«
    » Ihr gutes Englisch«, sagte ich. » Das verfolgt mich jetzt.«
    » Also?«
    » Angola«, sagte ich. » Das hat sie mir zumindest erzählt.«
    Er nickte. Eine Polizeisirene ertönte. Die Franzosen haben eine andere Sirene als wir in den Staaten– eindringlicher, erschreckend– wie eine Mischung aus einer billigen Autoalarmanlage und dem Summer für die falsche Antwort bei Familienduell. Wir schwiegen und warteten, bis sie verklungen war.
    Ich sagte: » Sie haben doch wahrscheinlich noch ein bisschen herumtelefoniert, oder?«
    » Ein bisschen.«
    » Und?«
    Er antwortete nicht.
    » Sie wissen, dass ich ihn nicht umgebracht habe. Ich war nicht mal im Land.«
    » Ich weiß.«
    » Aber?«
    » Ich würde gern ein anderes Szenario in Erwägung ziehen.«
    » Schießen Sie los.«
    » Terese Collins hat ihren Exmann ermordet«, sagte Berleand. » Sie hat nach einer Möglichkeit gesucht, die Leiche verschwinden zu lassen– jemanden, auf den sie sich verlassen konnte und der in der Lage war, das Chaos zu ordnen. Also hat sie Sie angerufen.«
    Ich runzelte die Stirn. » Und als ich ans Telefon gegangen bin, hat sie dann gesagt: › Ich habe gerade in Paris meinen Exmann umgebracht. Bitte hilf mir.‹?«
    » Na ja, vielleicht hat sie Sie einfach nur gebeten herzukommen. Den Zweck Ihres Besuchs hat sie Ihnen vielleicht erst später erzählt.«
    Ich lächelte. Das Spielchen hatten wir jetzt lange genug getrieben. » Sie wissen doch ganz genau, dass sie das nicht zu mir gesagt hat.«
    » Woher sollte ich das wissen?«
    » Sie haben uns belauscht«, sagte ich.
    Berleand sah mich nicht an. Er rauchte einfach weiter seine Zigarette und sah in die Ferne.
    » Als Sie mich am Flugplatz festgehalten haben«, fuhr ich fort, » haben Sie mir irgendwo eine Wanze eingebaut. Vielleicht in einen Schuh. Aber wahrscheinlich eher in mein Handy.«
    Alles andere ergab einfach keinen Sinn. Sie mussten die Leiche gefunden haben, dann hatten sie wahrscheinlich Rick Collins’ Handy überprüft und festgestellt, dass seine Exfrau in der Stadt war. Also hatten sie ihr Handy angezapft und so mitgekriegt, dass sie mich angerufen hatte. Daraufhin hatten sie mich am Flugplatz festgehalten und in der Zeit irgendwo eine Wanze eingebaut– und seitdem hatten sie mich abgehört.
    Deshalb war ich Berleand gegenüber auch so entgegenkommend gewesen– fast alle Antworten auf seine Fragen kannte er sowieso schon. Ich wollte sein Vertrauen gewinnen.
    » Ins Handy«, sagte er. » Wir haben den Akku durch ein Abhörgerät mit Akku ersetzt, das genauso viel Energie speichern kann. Das ist ein ganz modernes Teil, echtes Hightech.«
    » Dann wissen Sie ja, dass Terese dachte, ihr Exmann wäre verschwunden.«
    Er wiegte zweifelnd den Kopf. » Wir wissen nur, dass sie Ihnen das erzählt hat.«
    » Ach, hören Sie auf, Berleand. Sie haben auch gehört, wie sie das gesagt hat. Sie war vollkommen verstört.«
    » So wirkte sie«, gab

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