Von nix kommt nix: Voll auf Erfolgskurs mit den Geissens (German Edition)
haben eine Zeitlang schwer auf die Kacke gehauen! Immer, als wir vor der Schule standen, um Davina und Shania abzuholen, ist so ein Banker-Papa mit dem Rolls vorgefahren und die Mama mit dem Bentley gleich hinterher. Ich kenne Fälle, da haben solche Leute achtzigtausend Euro Monatsmiete geblecht, ohne mit der Wimper zu zucken.
Tja, und auf einmal waren die Jungs wieder von der Bildfläche verschwunden, nur der Rolls und der Bentley waren noch da – als hübsch aufpolierte Gebrauchtwagen im Autohaus. Das war’s dann mit der Überholspur! Manchmal bekommt man beim Einkaufen oder beim Mittagessen dann noch mit, was aus einigen dieser Typen geworden ist. Und manchmal hört man auch nur was von irgendeinem internationalen Haftbefehl. Wenn Du so was wie ich seit achtzehn, neunzehn Jahren machst, kann Dich das allerdings nicht mehr groß beeindrucken.
Da halte ich mich lieber an die Immobilien-Kiste. Zumindest an der Côte d’Azur kann dabei nicht allzu viel schief gehen. Klar ist China der Markt der Zukunft, aber nur, was Konsumprodukte angeht. Ich glaube nicht, dass man irgendwo am Golf von Bohai viel Geld mit schicken Sommerhäusern verdienen kann. Es wird immer Menschen geben, die dort Urlaub machen wollen, wo es eben besonders schön ist. Das ist hier nun mal der Fall. Und die Sonne wird sich schon nicht plötzlich verabschieden!
Das meiste von meinem Geld habe ich seit dem Crash wirklich sehr konservativ angelegt. In meinem Fall lohnt sich auch ein verhältnismäßig geringer Zinssatz. Natürlich ist es ungerecht, dass ein Kleinsparer für seine mühsam auf die Seite gelegten zehntausend Euro momentan vielleicht eineinhalb Prozent Zinsen bekommt. Davon kann man zwei, drei Mal essen gehen, mehr nicht. Aber es ist immer noch besser, als alles zu verlieren.
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Natürlich kann ich Euch jetzt keinen konkreten Anlagetipp geben, was Ihr mit Eurem Geld anstellen sollt, wenn Ihr welches habt. Ob etwas wirklich funktioniert, hängt von so vielen Faktoren ab, die letztlich keiner beeinflussen kann. Was ich Euch aber ganz sicher sagen kann: Vertraut nicht blind irgendwelchen Beratern! Verlasst Euch vor allem auf Euer Bauchgefühl und entwickelt mit der Zeit ein Gespür dafür, wie sich manche Dinge langfristig entwickeln. Ganz wichtig ist, immer nur so viel Geld einzusetzen, wie man tatsächlich entbehren kann. Das ist zwar zugegebenermaßen kein besonders origineller Ratschlag. Aber was nützt Euch der beste geschlossene Aktienfonds, wenn Ihr keinen Käufer für Eure Anteile findet – und die nächste Miete fällig ist!
14. »Haltet zusammen, in guten wie in schlechten Tagen« – Carmen
Auch wenn es heute manchmal so aussehen mag: Robert und mir hat weiß Gott niemand etwas geschenkt. Wir haben vor dem Dolce Vita ganz schön viel einstecken müssen, vor allem in den allerersten Jahren, die wir gemeinsam verbracht haben. Und wir haben gegen wahnsinnig viele Widerstände von allen Seiten gekämpft! Man darf ja nicht vergessen, dass wir beide zusammen sind, seit wir fast noch Kinder waren. Und wer kann das heutzutage schon von sich behaupten, dass er seinem Partner seit über dreißig Jahren treu geblieben ist? Das soll uns erst mal einer nachmachen!
Logisch, der ein oder andere Traum, den ich als junges Ding hatte, ist auch auf der Strecke geblieben. Zum Beispiel der, eine richtige Model-Karriere oder eine erfolgreiche Laufbahn beim Fernsehen einzuschlagen. Nun wollen dieses Ziel natürlich viele Mädchen erreichen, aber bei mir hätte das wirklich beinahe geklappt: Um ein Haar hätte ich dank des großen Rudi Carrell eine richtige Showbusiness-Karriere hingelegt!
Über meine alten Model-Connections landete nämlich eine Anfrage von Endemol bei mir, einem holländischen Medienunternehmen, das TV-Formate entwickelt und vorwiegend fürs niederländische, aber seit einiger Zeit auch fürs deutsche Fernsehen produziert. Die Firma hatte ihren Sitz in Amsterdam, arbeitete allerdings eng mit ein paar Agenturen aus dem Raum Köln/Düsseldorf zusammen, zu denen ich einen ganz guten Draht hatte. Damals, also Anfang der neunziger Jahre, ging es um eine ganz neue Show rundums Thema Ferien, für die noch ein paar ansehnliche Damen gesucht wurden.
Die Leute von Endemol hatten anscheinend ein paar Sedcards gesichtet und eine Auswahl davon Herrn Carrell gezeigt. Der war von mir offenbar so angetan, dass er mich höchstpersönlich für das Casting vorgeschlagen hat. Robert dagegen war von der Idee nicht ganz so begeistert. Doch
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