Von nix kommt nix: Voll auf Erfolgskurs mit den Geissens (German Edition)
Leben auf die Reihe bekämen.
Auf der langen Rückfahrt nach Köln war ich erstaunlicherweise gar nicht traurig, dass dieser wunderbare Urlaub vorbei war. Denn ich wusste, dass ich jetzt ein für alle Mal jemanden an meiner Seite hatte, der sein ganzes Leben auf uns aufpassen würde. Das fühlte sich gut an. Spätestens ab diesem Moment hatte ich das allererste Mal in meinem Leben das tolle Gefühl, dass sich ein Mann richtig um mich bemühte. Um es mal ganz romantisch zu sagen: Robert holte mir die Sterne vom Himmel! Und er zeigte mir zumindest ein kleines Stück von der großen Welt. Ich fühlte mich wie eine Prinzessin, und dazu brauchten wir tatsächlich nur ein Zelt.
Übrigens: Der Hafen, der sich damals im Bau befand und der in den paar Wochen praktisch unser Zuhause war, wurde einige Jahre später fertiggestellt. Er heißt heute »Louis Campomanes Marina« – und wurde dann zu jenem Hafen, in dem Robert sein allererstes Boot liegen hatte, als er es sich wegendes zunehmenden Erfolges von »Uncle Sam« leisten konnte. In dem Moment, in dem wir dann zum ersten Mal auf diese damals noch nicht ganz so mondäne Yacht gestiegen sind, mussten wir beide lachen. Es wurde ein wunderbarer Abend mit vielen schönen Erinnerungen. Das hat die verrückte Geschichte von damals irgendwie abgerundet.
»Ich liebe meinen Mann noch wie am ersten Tag.«
Wir haben seitdem immer zusammengehalten, egal was war. Das galt selbst dann, wenn sich einer von uns etwas unbedingt in den Kopf setzte – und sich das partout nicht ausreden lassen wollte. Zum Beispielin meinem Fall die erste kleine Schönheits-OP. Die nämlich fand Robert, ob Ihr’s glaubt oder nicht, zunächst ganz und gar nicht gut...
Als ich den Entschluss dazu fasste, war ich noch ziemlich jung und empfand mich sogar selbst als recht ansehnlich. Aber ich war, das ließ sich einfach nicht leugnen, fast so flach wie ein Bügelbrett! Das lag natürlich auch an dem vielen Sport, den ich seit Jahren machte. Aber irgendwie fand ich einen großen Busen einfach weiblicher, und vielleicht fürchtete ich mich insgeheim auch ein bisschen davor, dass Robert mich eines Tages nicht mehr ganz so anziehendfinden würde. Außerdem arbeitete ich zu jener Zeitin unserem gemeinsamen Laden in der Ehrenstraße und konnte tagein, tagaus bei so mancher Kundin die Vorzüge der modernen plastischen Chirurgie aus nächster Nähe sehen.
Trotzdem schob ich den Gedanken, mich unters Messer zu legen, erst wochenlang in meinem Kopf hin und her, bevor ich endlich den Mut hatte, meinen Göttergatten in die Pläne einzuweihen. Eigentlich war ich mir ja sicher, dass er nix dagegen haben würde, denn welcher Mann wehrt sich schon, wenn seine Freundin freiwillig an ihren Dingern rumschrauben lassen möchte?
»Ich fahre übernächste Woche nach Nürnberg«, eröffnete ich ihm.
»Was willst Du denn da?«, fragte Robert. »Willst Du auf die Spielwarenmesse? Wir machen doch jetzt Klamotten«, spottete er.
»Ich fahre zu einem Arzt«, sagte ich.
»Bist Du denn krank? Kannst Du nicht auch hier zum Doktor gehen?«, fragte er nur halb im Spaß weiter.
Aber das konnte ich natürlich nicht, denn in Nürnberg lebte damals einer der erfolgreichsten Schönheitschirurgen Deutschlands, was auch dessen Spitzname »Dr. Busen« untermauerte. Ich hatte mich natürlich bei einigen seiner Patientinnen in meinem Bekanntenkreis und auch bei meinen Kundinnen informiert und versuchte nun, Robert die Sache schmackhaft zu machen. Zu meiner großen Überraschung fand er die Idee jedoch erstmal ziemlich beschissen.
»Was soll das denn? Du brauchst doch nicht für teures Geld an Dir herumschnippeln zu lassen«, schimpfte er.
Ich glaubte natürlich nicht, dass es ihm einfachum die schnöde Kohle ging, sondern dass er wirklich Angst um mich hatte. Das aber hätte er sicherlich ungern zugegeben. Wir stritten in der Folge tagelang um meine neuen Brüste. Immer wieder schnitt ich das Thema an, und immer wieder wiegelte er mit fadenscheinigen Argumenten ab. Doch meine Beharrlichkeit zahlte sich schlussendlich aus.
»Dann fahr«, sagte Robert entnervt zu mir. »Aber pass auf, dass der Kerl keinen Mist baut!«
Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, was da auf mich zukam. Klar war nur, dass ich endlich einen Termin hatte und was eine solche OP ungefähr kostete. Aber was und wie viel mir der hochgelobte Busenmacher letztendlich einbauen würde, davon wollte sich der Implantat-Experte vor Ort selbst ein Bild machen. Und so fuhr ich
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