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Von nun an fuer immer

Von nun an fuer immer

Titel: Von nun an fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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gut, dass er Ellie vernachlässigte. Sie hatten sich die ganze Woche nicht gesehen, und er wusste, was nun kommen würde. Schon oft hatten sie über dieses Thema gestritten. „Warum nimmst du mich niemals zu Klinik-Veranstaltungen mit, James?“
    „Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich mein Privatleben und meinen Job gern trennen möchte.“
    „Das ist eine Ewigkeit her. Inzwischen sind wir über ein Jahr zusammen. Es kann doch nicht sein, dass du mich lieber allein zu Hause sitzen lässt, als mich mitzunehmen.“
    „Ist gut“, gab James nach. „Dann komm halt mit.“ Damit hatte er Ellie allen Wind aus den Segeln genommen, denn er hatte wirklich noch niemals eine Freundin mit zu seinen Kollegen genommen. Nun ja, seit Lorna nicht mehr.
    Als sie in die Bar kamen, herrschte bereits eine ausgelassene Stimmung. Vor allem die Kollegen aus der Notaufnahme waren bestens gelaunt und begrüßten James überschwänglich. Mick, der pensionierte Pförtner, freute sich sehr darüber, dass James doch noch gekommen war.
    Unter den Kolleginnen gab es jedoch so manches enttäuschte Gesicht, als der bewunderte James Morrell mit einer Frau im Schlepptau auftauchte.
    Wie angekündigt, blieben sie nur auf einen Drink. Danach fuhr James zu Ellies Apartment und fühlte sich wie ein Mistkerl, als er den Motor seines Wagens nicht abstellte, sondern sich stattdessen mit schuldbewusstem Blick an Ellie wandte. „Ich bin wirklich müde, Ellie …“
    „Ich habe zufällig ein Bett“, versuchte sie ihn zu necken. Doch James hatte längst bemerkt, dass ihre Stimme zitterte und ihre Augen feucht waren.
    „Bitte mach das nicht, James“, bat sie, als er den Kopf schüttelte.
    An dieser Stelle hätte er etwas sagen sollen wie: „Was soll ich machen?“ oder: „Ich bin wirklich müde.“ Er hätte es auf sich beruhen lassen sollen, doch leider konnte er es nicht. Denn er war im Begriff, genau das Gegenteil von dem zu tun, worum sie ihn anflehte.
    „Hör zu, ich brauche etwas Abstand.“
    „Nein“, widersprach sie entschlossen. „Du brauchst keinen Abstand. Du kommst jetzt mit mir ins Haus, damit wir uns in Ruhe unterhalten können.“
    „Nein!“ Eine Beziehungsdiskussion war das Letzte, was James gerade ertragen konnte. Wie sollte er diskutieren, wenn er doch selbst gar nicht wusste, was er wollte. Oder was er fühlte.
    „Ellie, du bist eine wunderbare Frau …“
    Ihre Ohrfeige kam überraschend, und James akzeptierte sie klaglos. Denn sie war wirklich eine wunderbare Frau, und mit ihr zusammen zu sein, war zwar nicht das, was er sich erträumt hatte, doch es kam einer erfolgreichen Beziehung schon ziemlich nah. Näher als alles, was er in den letzten zehn Jahren erlebt hatte. Eine ganze Weile hatte er geglaubt, es würde reichen.
    „Warum?“, fragte sie. „Warum wirfst du alles weg?“
    „Es liegt nicht an dir …“
    „Natürlich nicht. Es liegt an deiner verdammten Lorna!“
    „Nein, Lorna hat nichts damit zu tun. Das ist schon lange vorbei. Außerdem ist sie mit jemandem zusammen.“
    „Mach dir nichts vor, James. Es liegt an Lorna“, seufzte Ellie und öffnete die Beifahrertür. „Nach allem, was sie dir angetan hat, verstehe ich nicht, wie du …“
    „Ich muss einfach über ein paar Sachen nachdenken“, unterbrach James sie.
    „Und das kannst du nicht mit mir zusammen?“
    Er sah Ellie an und wünschte sich, er könnte es sich einfacher machen. Doch er war nun einmal ein durch und durch ehrlicher Mensch und konnte den Gedanken nicht ertragen, Ellie etwas vorzuspielen. Obwohl er und Lorna ganz sicher nicht übereinander herfallen und Sex haben würden, ja, obwohl er nicht einmal die Absicht hatte, die Sache mit Lorna wieder aufzuwärmen, musste er ständig an sie denken. Und weil sie ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf ging, musste er sich mit ihr auseinandersetzen. Das konnte er Ellie nicht antun. Und er würde es ihr nicht antun.
    „Nein, das kann ich nicht mit dir zusammen, Ellie. Tut mir leid.“
    „Das sollte es auch!“ Wütend schlug sie die Tür hinter sich zu und stürmte in Richtung Haustür.
    Wie gern wäre James ihr gefolgt, hätte ihr noch einmal gesagt, dass es ihm leidtat und dass es nicht an ihr lag. Aber das wäre Ellie gegenüber nicht fair gewesen.
    Als er nach Hause fuhr, war er wütend. Auf Lorna.
    Weil sie genau in dem Moment wieder in seinem Leben aufgetaucht war, als er endlich zur Ruhe gekommen war und nach vorn geblickt hatte. Und weil sie sich in seinen Gedanken festgesetzt hatte

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