Von nun an fuer immer
gern Dr. Arnold hinzuziehen.“
Lorna lag wie erstarrt auf der Untersuchungsliege und versuchte, nicht in Panik zu geraten. Der besorgte Blick der Ärztin sagte ihr jedoch, dass leider nicht alles in Ordnung war. Zu allem Überfluss war der Chefarzt, Dr. Arnold, noch im OP, sodass sie auf ihn warten mussten.
„In der Zwischenzeit nehmen wir Ihnen etwas Blut ab und machen einen Ultraschall“, erklärte die Gynäkologin betont gelassen.
„Was ist los? Stimmt irgendetwas nicht?“
„Ihr Uterus fühlt sich normal an. Warten wir ab, was die Ultraschalluntersuchung zeigt.“
Lorna rief James an, der atemlos herbeigeeilt kam, als sie schon im Wartebereich vor dem Ultraschallraum saß. Er war furchtbar beunruhigt, auch wenn er sich Mühe gab, es Lorna nicht merken zu lassen. Immer wieder fragte er sie, was genau die Ärztin gesagt hatte, und wurde zusehends ungeduldiger, weil Lorna sich nicht ganz genau an den Wortlaut erinnern konnte.
Endlich rief die Radiologin sie herein und bat Lorna freundlich, sich auf den Untersuchungstisch zu legen. Sie verteilte etwas warmes Gleitgel auf Lornas Bauch, während James nach Lornas Hand griff.
Da war es! Eine Welle der Erleichterung durchlief Lorna, als sie den Herzschlag ihres Babys hörte. Doch weder James noch die Radiologin teilten Lornas Freude.
„Warten Sie bitte einen Moment!“, bat die Radiologin und ging hinaus. Auf dem Bildschirm war noch immer das Bild ihres Babys zu sehen.
Lorna verstand nicht, wo das Problem lag. Gut, sie war keine Expertin auf dem Gebiet der bildgebenden Verfahren, aber ihr Baby war doch gut zu erkennen. Zwei Arme, zwei Beine, das pulsierende Herz. Was konnte denn falsch sein?
„Was ist los, James?“
„Ich bin mir nicht sicher.“
„Bitte, James!“ Sie wusste, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte, denn seine Gesichtsmuskeln waren unnatürlich angespannt, und er wich ihrem Blick aus.
„Bitte sag es mir!“
„Ich bin mir nicht sicher, aber …“ Er schluckte. „Lorna, ich bin mir wirklich nicht sicher, aber ich glaube, das Baby ist nicht an der richtigen Stelle.“
Die Tür öffnete sich wieder, und nicht nur die Radiologin, sondern auch die Gynäkologin und der Chefarzt kamen herein. Lorna war zu entsetzt, um irgendetwas sagen zu können.
Nachdem Dr. Arnold sie begrüßt hatte, übernahm er die Untersuchung. Mit höchster Konzentration starrte er auf den Bildschirm, während er immer wieder mit dem Gerät über Lornas Bauch fuhr.
„Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Sie eine Eileiterschwangerschaft haben.“
„Nein!“ Das konnte sie nicht glauben!
„Ihre Gebärmutter ist leer, Lorna. Der Fötus hat sich in einem Ihrer Eileiter eingenistet.“
„Nein!“ Wie konnte er es wagen, ihr Baby als Fötus zu bezeichnen!
„Der Fötus ist nicht lebensfähig.“
„Das Baby! Es ist ein Baby!“, unterbrach Lorna ihn wütend.
Sie weigerte sich rigoros, es zu akzeptieren, weigerte sich, den Ärzten zuzuhören, als diese ihr erklärten, der Eileiter könne jeden Augenblick reißen und sie habe keine andere Wahl, als den Fötus entfernen zu lassen. Es war James, der mit ihnen sprechen musste. Der neben ihr saß und ihre Hand hielt, während sie sie weiter untersuchten.
Auch wenn die Terminologie sich geändert hatte und nur noch von einem Fötus die Rede war, konnte Lorna ihr Baby noch auf dem Bildschirm sehen und seinen schnellen Herzschlag hören.
„Stellen Sie endlich den Ton ab!“ Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Lorna jemanden angeschrien und war selbst ein bisschen über die prompte Wirkung überrascht.
Der Chefarzt verabschiedete sich und überließ der Gynäkologin den notwendigen Papierkram. Lorna wollte aber nicht sofort in den OP.
„Es geht mir gut.“
„Du musst so schnell wie möglich operiert werden!“, drängte James sie mit Tränen in den Augen. „Wenn der Eileiter reißt – und er wird reißen! –, ist es zu spät.“ Flehend sah er sie an. „Ich will euch nicht beide verlieren!“
„Können wir nicht einfach nach Hause fahren?“ Noch während sie es sagte, wusste Lorna, dass sie sich wie eine Idiotin anhören musste. „Ich meine, ich würde einfach gern noch eine Weile nachdenken.“
Nun mischte sich die Gynäkologin ein und erklärte Lorna freundlich, aber bestimmt, dass es keine Alternative zu einer sofortigen Operation gäbe. Noch während sie sprach, legte sie Lorna einen Zugang. Nur für alle Fälle. Und reichte Lorna die Einverständniserklärung, die unterschrieben
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