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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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dasselbe mit ihm vor. Du solltest dich Fremden eben etwas vorsichtiger nähern.“
Elvira sprang auf und sah Lyonel wütend an.
„Ich möchte ihn töten, Lyonel! Meinen Spaß mit ihm haben. Schenk ihn mir! Wenn nicht, werde ich morgen abreisen und du wirst mich nie wiedersehen.“
Lyonel schüttelte kaum merklich seinen Kopf. Mit gefährlich kalter Stimme erklärte er:
„Ich lasse mich nicht erpressen, Elvira. Und außerdem lege ich schon lange keinen Wert mehr auf deine Gesellschaft. Also pack deine Sachen und verschwinde aus meinem Haus. Sofort! Und wehe, du vergreifst dich an Martin. Du weißt, dass das dein Todesurteil wäre.“
Noch während Lyonel redete, sah er den Hass in Elviras Augen auflodern und wusste, dass sie ab heute seine Feindin war. Dass sie nach einer Möglichkeit suchen würde, sich eines Tages an ihm zu rächen.
    Ohne ein weiteres Wort wandte die Vampirin sich von Lyonel ab und tauchte in der Dunkelheit unter. Sie wusste, dass sie verloren hatte; dass sie weder Niklas noch Martin würde etwas antun können, ohne dafür mit dem Tod bestraft zu werden. Auch unter Vampiren gab es Regeln. Eine davon untersagte strengstens, sich an markierten Menschen zu vergreifen, es sei denn, der Besitzer gestattete es.
Hielt ein Vampir sich nicht an diese Regel, wurde er von allen anderen Vampiren gnadenlos gejagt, sobald der Besitzer des getöteten oder verletzten Menschen dieses verlangte. Es gab sogar ein Tribunal für solche Fälle.
Als Elvira an dem Wagen von Niklas vorbeikam, blickte sie auf das Nummernschild und prägte sich das Kennzeichen ein. Sie würde schon noch herausfinden, wer dieser junge Mann war und warum Lyonel ihn beschützte.
    Lyonel blickte Elvira hinterher, bis er sie nicht mehr sehen konnte, und drehte sich anschließend mit einem Seufzer zu Niklas um. Als er sah, wie dieser mühsam versuchte, von ihm fortzukriechen, hob er beeindruckt eine Augenbraue. Er konnte spüren, und an der Atmung sowie dem Herzschlag des jungen Mannes hören, dass dieser am Ende seiner Kräfte war, kurz vor der Bewusstlosigkeit stand, und dennoch gab er nicht auf.
Lyonel trat zu Niklas und ging neben ihm in die Hocke. Er legte eine Hand auf die Stirn des jungen Mannes, was dieser kaum noch wahrnahm, und flüsterte:
„Schlaf jetzt.“
Gleich darauf erschlaffte Niklas Körper und seine nur halb geöffneten Augenlider schlossen sich. Lyonel drehte Niklas auf den Rücken, und während er zuhörte, wie der rasende Herzschlag des jungen Mannes langsamer und die Atmung ruhiger wurde, betrachtete er dessen fahles, rot geflecktes, fiebriges Gesicht. Schließlich nahm er Niklas, dessen Kleidung vom Regen noch völlig durchnässt war, mühelos auf seine Arme. Der Vampir spürte die fröstelnden Schauer, die durch den Körper des Verletzten liefen, und schüttelte seinen Kopf. Leise sagt er:
„Wie ich es erwartet habe, bist du nicht sehr weit gekommen. Du hättest das Risiko eingehen und schon heute Morgen mit mir kommen sollen.“
    Als Lyonel das Herrenhaus erreichte, verließ Elvira gerade mit ihrem Wagen das Gut. Offenbar hatte sie sich sehr beeilt, ihre Sachen zusammenzupacken. Lyonel war es nur recht, denn so musste er sich, zumindest vorerst, nicht noch einmal mit ihr auseinandersetzen. Er betrat das Haus, blieb in der weitläufigen Diele stehen und rief:
„Martin! Wir haben einen Gast!“
Als der Gerufene kurz darauf aus der Wohnzimmertür trat, zog er überrascht die Augenbrauen hoch, und eilte zu Lyonel, der Niklas noch immer auf seinen Armen trug.
„Ich möchte, dass du ihn zusammenflickst, Martin.
„Notdürftig oder richtig?“, fragte der Verwalter, während er seinen Blick über Niklas verschmutze, zum Teil blutdurchtränkte, Kleidung wandern ließ.
„Da ich ihn nicht als nächste Mahlzeit betrachte, solltest du dich sehr gut um ihn kümmern.“
„Kennst du ihn?“, fragte Martin neugierig.
„Nicht wirklich“, erklärte Lyonel. Alles, was ich von diesem jungen Mann hier weiß, ist, dass er Niklas Maelzer heißt und auf einem Rachefeldzug ist. Allerdings bin ich seinen Eltern schon einmal begegnet. Sein Vater war Vampirjäger und Niklas hat ihm heute alle Ehre gemacht.“
„Wie meinst du das?“, fragte Martin irritiert.
„Es wäre Niklas fast gelungen, Elvira zu töten.“
„O“, stieß der Verwalter verblüfft hervor. „Schade, dass er es nicht geschafft hat.“
 „Das hört sich so an, als könntest du Elvira nicht ausstehen.“
„Ist das ein Wunder? Sie hat mir mit jedem Blick signalisiert,

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