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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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sich ebenfalls schlafen zu legen.
In der Mittagszeit wurde er jedoch durch laute Stimmen geweckt und für einen kurzen Moment ärgerte sich Lyonel, dass er seine Zimmertür hatte aufstehen lassen und nun, dank seines feinen Gehörs, aus dem Tiefschlaf gerissen wurde. Doch als sein wach werdender Verstand begriff, dass die aufgebrachten Stimmen zu Niklas und Martin gehörten, stand er neugierig auf. Er zog sich seine Jeanshose über und eilte nach oben ins Gästezimmer, aus dem die Stimmen drangen.
„Ich werde dich nicht gehen lassen!“, hörte er Martin energisch sagen. „Zum einen möchte dein Gastgeber sich noch mit dir unterhalten und zum anderen ist es sehr ungesund, mit einer Gehirnerschütterung durch die Gegend zu laufen!“
Gerade als Niklas antworten wollte, erreichte Lyonel das Gästezimmer, in dem die Jalousien runtergelassen waren, sodass kein Sonnenstrahl von außen in den Raum dringen konnte. Er blieb mit verschränkten Armen in der Tür stehen und fragte:
„Was ist hier los?“
Die streitenden Männer blickten überrascht in Lyonels Richtung und während Martin einige Schritte auf den Vampir zuging, wich Niklas zurück.
„Der Junge möchte deine Gastfreundschaft nicht länger in Anspruch nehmen“, erklärte Martin und wedelte frustriert mit seinen Händen in der Luft herum. „Er meint, er läge keinen Wert darauf, von dir ausgesaugt zu werden und möchte unbedingt in die Stadt, weil er hofft, dass sich dort zwei Männer aufhalten, die er sucht. Er will einfach nicht einsehen, dass er keine zweihundert Meter weit käme, da er sich kaum auf den Beinen halten kann.“
Lyonel richtete seinen Blick auf Niklas, der mittlerweile bis in die hinterste Ecke des Raumes zurückgewichen war, und musterte ihn von oben bis unten. Der junge Mann war nur mit einer schwarzen Boxershorts bekleidet und um seine Rippen war ein weißer Verband gewickelt. Er sah durchtrainiert aus und Lyonel fand, dass er sich durchaus sehen lassen konnte. Elvira hätte ihren Spaß an Niklas gehabt und der Vampir war wieder einmal froh, dass sie abgereist war. Auch wenn Niklas nun, durch die Markierung, unter den Vampiren als sein Eigentum galt, hätte sich Elvira ihre bösartigen Scherze mit ihm erlaubt und ihn noch mehr verwirrt, als er sowieso schon war.
Lyonel konzentrierte sich wieder auf Niklas und blickte in dessen Gesicht, das alles andere als rosig aussah. Auf seiner Oberlippe und der Stirn schimmerten kleine Schweißperlen und um das Pflaster, das auf der Schnittwunde an seiner Schläfe klebte, war die Haut dunkelrot verfärbt. Er schwankte leicht und es war nicht zu übersehen, dass er nur mit Mühe aufrecht stehen konnte. Dennoch griff Niklas langsam nach einer kleinen Lampe, die auf dem Nachttisch neben dem Bett stand.
Lyonel schüttelte seinen Kopf und sprang mit einem einzigen Satz zu dem jungen Mann. Seine Hände legten sich um Niklas Handgelenke und er drückte sie, rechts und links neben Niklas Kopf, gegen die Zimmerwand. Lyonels Gesicht war nur zehn Zentimeter von dem des jungen Mannes entfernt. Er zeigte Niklas seine langen Fangzähne und sagte gefährlich leise:
„Du glaubst immer noch, dass ich dich töten möchte?“
Niklas schluckte und versuchte sich aus dem Griff des Vampirs zu befreien, doch er hatte keine Chance. Schwer atmend keuchte er:
„Was denn sonst? Du bist ein Vampir.“
„Und deswegen glaubst du, dass ich nichts anderes im Kopf habe, als einen Menschen nach dem anderen zu töten? Hat dir das etwa dein Vater erzählt? Hat er dir gesagt, dass alle Vampire es verdienen, wie Tiere gejagt und getötet zu werden?“
Als Niklas schwieg, knurrte Lyonel:
„Offenbar nicht.“
Er drehte Niklas mühelos Richtung Bett und gab ihm einen Schubs, sodass dieser rücklings auf der Matratze landete. Er hob drohend seinen Zeigefinger und zischte:
„Bleib liegen!“
Da das Zimmer sich wild um Niklas herum drehte und sein Magen rebellierte, brachte er nur ein Nicken zustande. Er schloss seine Augen und versuchte durch ruhige, tiefe Atemzüge, den Schwindel, die Übelkeit und die Schmerzen, die in seiner Seite sowie seinem Kopf bohrten, in den Griff zu bekommen. Als er seine Augen wieder öffnete, war er alleine mit Lyonel im Zimmer. Der Vampir saß auf einem Sessel neben seinem Bett und blickte ihn durchdringend an.
„Wenn ich dich hätte töten wollen, wärst du schon längst tot. Und jetzt möchte ich von dir wissen, wie es deiner Mutter geht.“
„Das geht dich überhaupt nichts an“, zischte Niklas

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