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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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dass ich nur Futter für sie bin.“
„Das tut mir wirklich leid, Martin. Ich hätte sie sofort vom Gut jagen sollen, als sie hier ungefragt aufgekreuzt ist. Aber jetzt sind wir sie erst einmal los.“
    Während sie in eines der Gästezimmer gingen, erklärte Lyonel Martin, was Niklas zugestoßen war. Er legte den jungen Mann vorsichtig auf das Bett und sah zu, wie Martin dessen feuchtes T-Shirt sowie den  provisorisch angelegten Verband hochschob, um sich die Wunde ansehen zu können. Schließlich räusperte sich der Vampir und sagte:
„Ich möchte noch einmal zu seinem Wagen. Du kommst doch alleine klar, oder?“
„Natürlich“, bestätigte Martin die Frage und folgte Lyonel aus dem Zimmer, um einige Dinge für die Behandlung von Niklas zu holen.
„Ich freue mich sogar darauf, wieder einmal Arzt spielen zu dürfen. Dann bin ich medizinisch wenigstens nicht umsonst besser ausgestattet, als manche Arztpraxis.“
Der Vampir nickte nur und ging in die Küche, um seine geweckte Gier nach Blut vorläufig durch Konserven zu stillen; auch wenn diese ihm nicht annähernd so gut schmeckten, wie frisches, warmes Blut.
Danach machte er sich noch einmal auf den Weg zur Unfallstelle. Außerhalb des Wagens fand er eine Laptoptasche und im Kofferraum eine Reisetasche. Er nahm sie, genauso wie Niklas Rucksack – der noch immer auf der Straße an der Stelle lag, wo sie sich zuletzt begegnet waren – mit zum Herrenhaus. Dort durchsuchte er grob Niklas Reisetasche, um sicherzugehen, dass sich in dieser nichts befand, was ihm gefährlich werden könnte. Anschließend brachte er den Rucksack in sein Zimmer, um ihn später zu durchstöbern. Die Reisetasche sowie den Laptop trug er jedoch in das Gästezimmer, in dem Martin noch immer Niklas versorgte.
„Wie geht es ihm?“
„Nicht besonders gut. Es wäre besser gewesen, ich hätte ihn schon heute Morgen versorgen können“, antwortete der Verwalter. „Der Junge hat viel Blut verloren, eine Gehirnerschütterung und Fieber. Aus der Wunde, die der Ast ihm zugefügt hat, musste ich noch einige Holzsplitter entfernen. Ich hoffe, dass sie sich nicht entzündet. Ich werde ihn die nächsten zwölf Stunden genauestens überwachen müssen, um innere Blutungen ausschließen zu können.“
Martin ließ seinen Blick über den Körper des jungen Mannes wandern und schüttelte seinen Kopf.
„Ehrlich gesagt hat er unglaubliches Glück gehabt. Hätte dieser Ast ihn ein paar Zentimeter weiter links oder etwas höher erwischt, hätte er den Tag da draußen nicht überlebt.“
Lyonel nickte und blickte auf das frische Blut, das langsam aus der Wunde an Niklas Seite sickerte.
Martin sah die Begierde in den Augen des Vampirs aufblitzen und meinte scherzhaft:
„Falls du das Blut des jungen Mannes nicht doch noch zum Abendbrot trinken möchtest, wäre es vielleicht besser, heute Nacht ein wenig durch den Wald zu streifen.“
Der Vampir richtete seine nun fast schwarz wirkenden Augen auf seinen Verwalter und starrte ihn durchdringend an. Plötzlich wandte er sich abrupt ab und verließ das Zimmer. Martin atmete tief durch und wandte sich wieder seinem Patienten zu. Auch wenn das Zusammenleben mit Lyonel manchmal etwas unheimlich war, hatte er keine Angst vor ihm, denn schließlich kannte er den Vampir schon seit dreißig Jahren. Er vertraute ihm und wusste, dass er seine Gier nach frischem Blut im Griff hatte.
     

4. Verwobene Lebenswege
    Lyonel kam erst kurz vor Sonnenaufgang zurück. Als er das Gästezimmer betrat und Martin sah, der, leise schnarchend und mit einer aufgeschlagenen Zeitschrift auf dem Schoß, in einem Sessel in der Ecke des Raumes saß, musste er lächeln. Es sah ganz danach aus, als habe sein Verwalter eine anstrengende Nacht hinter sich. Lyonel richtete seinen Blick auf Niklas, der mit kreideweißem Gesicht reglos im Bett lag, und fest schlief. Martin hatte ihn über verschiedene Kabel an einen Überwachungsmonitor angeschlossen, der die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Körpertemperatur sowie die Sauerstoffsättigung anzeigte. Aus einem Infusionsbeutel tröpfelte eine helle Flüssigkeit in die Vene von Niklas’ rechtem Unterarm und der leicht säuerliche Geruch in der Luft verriet dem Vampir, dass der junge Mann seinen Mageninhalt nicht bei sich behalten hatte.
„Dann schlaf dich mal schön aus“, flüsterte Lyonel. „Ich hoffe, dass wir uns heute Abend ein wenig unterhalten können.“
Nach einem letzten Blick auf seinen Verwalter verließ der Vampir das Gästezimmer, um

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