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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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brachte sie in die Notaufnahme. Dort war nur eine Schwester, die sofort losrannte, um einen Arzt zu holen. Ich hielt Rachel noch immer auf meinen Armen und sie drückte ihr Gesicht gegen meine Brust und krallte vor Schmerz ihre Finger in meinen Mantel. Merkwürdigerweise wurde mir in diesem Moment klar, dass ich sie verloren hatte. Dass sie, egal wie die Geburt ausgehen würde, mit Marcel zusammenbleiben würde. Mit ihm glücklich war.
Aber ich konnte sie dennoch nicht einfach gehen lassen und schlug meine Zähne in ihren Hals. Ich wollte wenigstens einmal ihr kostbares Blut trinken und gleichzeitig markierte ich sie als mein Eigentum. Kein anderer Vampir durfte ihr nun ungestraft etwas antun.
Ich wartete die Geburt ab, und nachdem mir eine Schwester erklärt hatte, dass du wegen Komplikationen mit einem Kaiserschnitt geholt werden musstest und Rachel keine zehn Minuten später hätte im Krankenhaus ankommen dürfen, da ihr sonst beide gestorben wärt, zog ich mich zurück. Ich habe versucht, Rachel zu vergessen, was mir allerdings nie gelungen ist, wie du an den Bildern siehst. Aber ich habe sie seit deiner Geburt nicht mehr persönlich gesehen.“
Lyonel starrte wieder auf den silbernen Ring an seinem linken Mittelfinger und strich mit seinem Daumen darüber. Leise sagte er:
„Vielleicht sollte ich es nicht sein, aber ich bin enttäuscht, dass sie überhaupt nicht von mir spricht. Dass sie mich vergessen hat.“
Niklas, dem es immer schwerer fiel, seine Augen offen zu halten, da der Blutverlust und seine Verletzungen ihm mehr zusetzten, als er sich eingestehen wollte, richtete sich mühsam auf und stützte sich auf einem Arm ab. Er starrte ebenfalls auf den Ring an Lyonels Finger und erklärte schließlich:
„Ich glaube nicht, dass meine Mutter dich vergessen hat.“
„Wie kommst du darauf?“, frage der Vampir, ohne aufzublicken.
„Weil ich meine Mutter einmal dabei ertappt habe, wie sie einen Ring in ihren Händen gehalten und verträumt vor sich hingestarrt hat. Sie sagte damals, dass der Ring sie an einen sehr guten Freund erinnere, den sie niemals vergessen würde, der immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen haben würde. Ich war damals neugierig und hoffte, sie würde mir mehr von diesem Freund erzählen. Aber meine Mutter sagte, sie hätte meinem Vater versprochen, nicht über diesen Mann zu reden, weswegen ich sie nicht weiter bedrängt habe.“
Niklas streckte sein Kinn in die Richtung des Ringes und fuhr fort:
„Jedenfalls sah der Ring genauso aus, wie deiner und deswegen vermute ich, dass sie von dir gesprochen hat.“
Der Vampir lächelte wehmütig und ein warmer Glanz trat in seine Augen.
„Aber deine Mutter war glücklich mit deinem Vater, oder?“
„Ja, das war sie“, bestätigte Niklas ohne zu zögern. „Meine Eltern haben sich geliebt und sich gegenseitig akzeptiert. Es gab nur sehr wenig, worüber sie sich gestritten haben.“
Als Lyonel gedankenverloren schwieg, ließ Niklas sich zurück ins Bett sinken. Er schloss erschöpft seine Augen, doch er wollte sich nur ein paar Minuten ausruhen und sich dann auf den Weg in die Stadt machen. Dass sein Körper dazu noch gar nicht wieder in der Lage war, ignorierte er einfach. Zu groß war seine Angst, dass die Mörder seines Vaters schon weitergezogen sein könnten. Dass seine Jagd hier noch immer nicht endete, oder, was noch schlimmer wäre, dass er die Spur der Männer verlieren würde.
Als hätte Lyonel seine Gedanken gelesen, fragte dieser plötzlich:
„Unterstützt deine Mutter eigentlich deine Verfolgungsjagd? Oder hat sie Angst, dass du aus Rache zum Mörder wirst und dein Leben zerstörst. Immerhin habt ihr Menschen Gesetze und eine Justiz, die für Recht und Ordnung sorgt.“
Niklas öffnete seine Augen, aus denen jegliche Wärme verschwunden war und in denen nun kalter Hass loderte.
„Die Justiz hat im Fall meines Vaters versagt!“, zischte er wütend. „Sie haben die Mörder meines Vaters aus Mangel an Beweisen laufen lassen und deswegen werde ich sie töten. Ich werde meinen Vater rächen.“
„Und deine Mutter möchte, dass du Rache übst?“, fragte Lyonel erneut.
Als Niklas nicht antwortete, sondern frustriert seinen Kopf zur anderen Seite drehte, beantwortete der Vampir seine Frage selbst.
„Also nicht! Dann werde ich es nicht zulassen, dass du dich in Schwierigkeiten bringst.“
Niklas fuhr hoch, setzte sich im Bett auf und presste seine Zähne zusammen, als eine Schmerzwelle durch seinen Körper rollte, und ihm

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