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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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sagte:
„Sicher. Außerdem habe ich mich davon überzeugt, dass sie nicht mit Silberkugeln geladen ist. Ich bin wirklich erstaunt, was du alles in deinem Rucksack mitschleppst.“
Während Niklas die Waffe kommentarlos in seinen eigenen Hosenbund steckte, ging der Vampir zur Tür und meinte erwartungsvoll:
„Dann lass und mal auf die Jagd gehen.“
„Ich gehe auf die Jagd“, korrigierte der junge Mann Lyonel und folgte ihm nach draußen.
„Darüber diskutieren wir während der Fahrt. Warte hier, ich hole den Wagen.“
Mit diesen Worten war der Vampir verschwunden und Niklas schaute sich suchend um. Die Bewegungen des Vampirs waren für seine menschlichen Augen zu schnell und das gefiel ihm überhaupt nicht. Lyonel war ihm in jeder Hinsicht überlegen und erneut fragte Niklas sich, ob er dem Vampir vertrauen konnte. Unbewusst fasste er sich an seinen Hals und fuhr mit den Fingerspitzen über seine Bisswunde. Es fröstelte ihn, als er daran dachte, wie Lyonels Fangzähne sich in seine Haut gebohrt hatten.
Plötzlich öffnete sich in einem Nebengebäude ein Rolltor und kurze Zeit später hielt Lyonel mit einem Audi neben ihm. Niklas stieg ein, und nachdem sie das parkähnliche Grundstück hinter sich gelassen hatten, meinte Lyonel:
„Du hast jetzt eine gute Stunde Zeit, mir zu erzählen, was passiert ist.“
Niklas schüttelte seinen Kopf und antwortete:
„Zuerst möchte ich wissen, warum du mich gebissen hast.“
„Ich dachte eigentlich, dass du das mitbekommen hättest. Ich habe dich markiert. Du gehörst jetzt mir.“
„Ich gehöre niemandem,“ erwiderte Niklas leicht gereizt. „Ich glaube eher, dass du mich gebissen hast, weil du ein Vampir bist und mein Blut trinken wolltest.“
„Lyonel warf seinem jungen Beifahrer einen amüsierten Blick zu und zuckte mit seinen Schultern.
„Das eine schließt das andere ja nicht aus.“
Darauf antwortete Niklas nichts, sondern starrte ins Scheinwerferlicht und auf die vorbeirasenden Bäume rechts und links der Straße. Erst jetzt registrierte er, wie schnell sie fuhren, und fasste instinktiv nach dem Haltegriff über der Tür.
„Wenn du weiter in diesem Tempo fährst, brauche ich mir keine Gedanken mehr darüber zu machen, ob du mir mein Blut aussagen möchtest.“
Der Vampir lachte und entblößte dabei seine langen Reißzähne.
„Du vergisst, dass meine Augen in der Nacht viel weiter und besser sehen können, als deine. Also entspann dich und erzähl mir endlich, wieso diese Männer deinen Vater getötet haben.“
Niklas schwieg eine Weile und erklärte schließlich:
„Nur wenn du mir versprichst, dich nicht einzumischen.“
„Alles, was ich dir versprechen kann, ist, dass ich dir den Vortritt lassen werde. Aber ich werde dicht hinter dir sein, wenn du den Männern gegenübertrittst.“
Niklas stieß resignierend die Luft aus. Ihm war auch schon vorher klar gewesen, dass Lyonel nicht auf seine Forderung eingehen würde. Andererseits schien der Vampir ihm mehr Freiraum geben zu wollen, als er es in ihrem ersten Gespräch angedeutet hatte.
„Da gibt es nicht besonders viel zu erzählen“, begann Niklas schließlich zu berichten.
„Es ist in Frankfurt passiert. Mein Vater wollte sich dort mit einem Freund in einem Hotel treffen, und da er sich an seiner Hand verletzt hatte, habe ich ihn gefahren. Als wir dort ankamen, war es bereits dunkel und es regnete leicht. Wir hielten vor dem Hoteleingang und brachten unsere Reisetaschen ins Trockene. Während mein Vater uns anmeldete, parkte ich den Wagen.“
Niklas stockte und fuhr mit seiner linken Hand durch seine dunklen Haare. Er sah alles genau vor sich, sah, wie sein Vater in der Nacht ermordet wurde; wie er zu Boden stürzte und dort reglos liegen blieb.
Lyonel blickte Niklas von der Seite an und konnte den Schmerz auf dessen Gesicht sehen.
“Was ist passiert?“, fragte er schließlich, als Niklas schwieg.
Der Angesprochene zuckte leicht zusammen und blickte den Vampir verwirrt an. Er war so tief in Gedanken gewesen, dass er für einen Moment vergessen hatte, wo er war. Niklas atmete tief durch, sammelte sich mühsam und erzählte leise weiter:
„Ich … ich weiß nicht, warum mein Vater das Hotel noch einmal verlassen hatte. Vielleicht wollte er noch etwas aus dem Wagen holen … vielleicht seinen Laptop. Jedenfalls befand er sich, als ich vom Parkplatz kam, gute zehn Meter vor dem Hoteleingang. Im Licht einer Straßenlampe konnte ich zwei Männern vor meinem Vater stehen sehen, die ihre Waffen auf ihn

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