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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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von ihr redete – und wie nervös diese Gefühle ihn machten.
    Als die beiden Freunde in Lindau ankamen, war es bereits dunkel. Niklas bewohnte im Stadtteil Reutin eine kleine 3-Zimmer-Mietwohnung mit Balkon, von dem aus er einen fantastischen Blick auf den Bodensee sowie die Schweizer- und Österreichischen Alpen hatte.
„Tja, wie versprochen und befürchtet wartet deine Mutter auf dich“, meinte Eric, als er Rachels Wagen vor dem Mehrfamilienhaus entdeckte. „Wenn du sie nicht belügen möchtest, wirst du ihr wohl noch heute von Lyonel erzählen müssen.“
Niklas, der genau aus diesem Grund seit gut einer Stunde immer unruhiger geworden war und auch nicht mehr hatte schlafen können, rieb sich frustriert durch seine Augen.
„Am liebsten würde ich den Vampir mit keiner einzigen Silbe erwähnen, aber da ich davon ausgehe, dass er hier aufkreuzen wird, werde ich wohl nicht um die Wahrheit herumkommen.“
„Soll ich mit reinkommen und dir Händchen halten?“, foppte Eric seinen Freund, doch das Verständnis für Niklas’ Sorgen, welches in seinen Augen zu lesen war, stand im krassen Widerspruch zu den spöttischen Worten.
Deswegen lächelte Niklas nur gequält und stieg aus, als Eric den Wagen anhielt. Er griff nach seiner Reisetasche sowie seinem Rucksack und meinte:
„Danke, dass du mich gefahren hast, Silvo. Sehen wir uns morgen?“
„Natürlich, ich komme zum Frühstück und bringe Brötchen mit.“
Niklas stellte seine Tasche auf den Bürgersteig und blickte in den Wagen.
„Aber nicht vor zwölf Uhr.“
„Auf keinen Fall, Alter. Hast du vergessen, dass morgen Sonntag ist? Ich komme um dreizehn Uhr.“
„Gut“, bring mir ein Croissant mit“, meinte Niklas und schlug, ohne eine Antwort abzuwarten, die Autotür zu. Er hob zum Abschied kurz seine Hand, griff nach seiner Tasche und ging zur Haustür.
Eric blickte ihm einige Sekunden hinterher, und bevor er davonfuhr, murmelte er:
„Na dann viel Spaß, Kumpel.“
    Niklas stieg die Treppen bis zur ersten Etage hinauf und ging den zehn Meter langen Flur entlang, an dessen Ende sich die Eingangstür zu seiner Wohnung befand. Er blickte zu der Wärmebildkamera, die gut getarnt zwischen einem üppigen, künstlichen Blumenarrangement steckte. Die Kamera übertrug die aufgenommenen Wärmebilder direkt an einen PC in der Wohnung. Da die Körpertemperatur von Vampiren niedriger war, als die von Menschen, konnte der Betrachter der Bilder - nachdem ihn ein dezenter Alarmton auf eine Annäherung aufmerksam gemacht hatte - sofort erkennen, was sich der Wohnung näherte. Niklas ging davon aus, dass seine Mutter den PC eingeschaltet hatte und lächelte in die Kamera, obwohl er genau wusste, dass sie das auf dem Wärmebild nicht sehen konnte.
Wenn man mit einem Vater aufgewachsen war, der einer Gruppe von Vampirjägern angehört hatte, die von einer geheimnisvollen Organisation mit genügend Geld und den neuesten, technischen Geräten ausgestattet wurde, war eine Wärmebildkamera vor der eigenen Tür etwas völlig normales. Genauso normal war es auch, dass die Wohnungstür sich nur durch einen gespeicherten Daumenabdruck und einem Code öffnen ließ. Niklas’ Eingangstür konnten nur er selbst, seine Vermieterin - die eine alte Freundin der Familie war - seine Mutter und Eric ohne Gewaltanwendung öffnen. Natürlich waren auch die Fenster und die Balkontür an das Alarmsystem angeschlossen.
    Noch bevor Niklas seine Wohnungstür erreichte, wurde diese aufgerissen und seine Mutter stürmte auf ihn zu. Er ließ seine Reisetasche fallen, damit er sie in seine Arme schließen konnte.
Rachel klammerte sich für einige Sekunden stumm an ihren Sohn und dann schob sie ihn auf Armeslänge von sich, damit sie hinauf in sein Gesicht blicken konnte. Sie legte eine Hand auf seine Wange, schlang jedoch gleich darauf wieder ihre Arme um ihn und flüsterte:
„Ich bin so dankbar, dass du wieder zurück bist. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn du bei deiner Jagd umgekommen wärst.“
„Ich weiß, Mum“, murmelte Niklas, während er seine Mutter für einen Moment an sich drückte und sie anschließend sanft von sich schob. „Komm, lass uns rein gehen.“
Rachel nickte und wischte sich schnell ihre Tränen aus den Augen, die sie nicht hatte zurückhalten können. Zu groß war im vergangenen Jahr die Angst um ihren Sohn gewesen und sie konnte es auch jetzt noch nicht glauben, dass sein Rachefeldzug vorüber sein sollte, dass die Mörder ihres Mannes tot sein sollten. Sie

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