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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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mit dieser Aussage auch über seinen eigenen Schatten gesprungen war. Dass auch er ihr keine Vorhaltungen machen und sich nicht in ihre Entscheidung einmischen würde.
Als sie ihre Hand wieder zurückziehen wollte, legte Niklas seine darüber.
„Mum ... Lyonel war bei mir.“
„Was?, stieß sie entgeistert hervor und drückte ihre Fingernägel in Niklas’ Arm, ohne dass sie es bemerkte.
„Er möchte, dass wir Donnerstagabend alle zusammen essen gehen. Also du und Lyonel, Sarah und ich. Außerdem werden uns auch Martin und Eric mit ihrer Anwesenheit erfreuen.“
„Er ... ich ... er kommt wirklich? Ich ... habe Angst, Niklas. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.“
„Genau deshalb möchte er, dass wir alle zusammen essen gehen. Er hofft, dass du dich dann wohler fühlst.“
Als ihre Nägel sich noch etwas fester in seinen Arm bohrten, lockerte Niklas behutsam ihre Finger, was Rachel jedoch nicht wahrnahm, und begann von der vergangenen Nacht mit Lyonel zu berichten.
    Da Niklas seine Mutter nach dem Mittagessen nicht alleine lassen und ablenken wollte, fuhr er mit ihr in die Berge. Rachel liebte ausgedehnte Wanderungen und in der Regel wirkte die Natur beruhigend auf sie, genauso wie die Malerei. Deswegen war Niklas sich auch ziemlich sicher, dass seine Mutter heute bis spät in die Nacht malen würde. Und er wusste genau, was auf den Bildern zu sehen sein würde: Ein gut aussehender, schwarzhaariger Vampir in einer fantasievollen, düsteren Umgebung.
     

4. Das Wiedersehen
    Die Tage bis zum Donnerstagabend verstrichen für Niklas und Rachel quälend langsam und doch viel zu schnell, da beide nervös waren und dem Zusammentreffen mit Sarah und Lyonel mit gemischten Gefühlen entgegensahen.
Niklas freute sich wahnsinnig darauf, Sarah wiederzusehen, wusste allerdings nicht so recht, wie er ihr gegenübertreten sollte. Sie hatten zwar lange Telefongespräche miteinander geführt, aber das bedeutete ja nicht, dass sie zusammen waren. Sie waren nur Freunde. Schließlich war auch in Serbien nichts zwischen ihnen gelaufen. Sie hatten nur miteinander geredet, allerdings hatte Niklas Sarahs Nähe in vollen Zügen genossen. Er wollte mehr von ihr, aber wollte sie das auch? Sarah war eine optimistische, fröhliche Frau. Hatte kein Problem damit, Kontakte zu knöpfen und begegnete sicher vielen attraktiven Männern. Schon alleine dadurch, dass sie sich berufsbedingt in den verschiedensten Nobelrestaurants aufhielt. Vielleicht führte Sarah ja nicht nur mit ihm ellenlange Telefongespräche, sondern auch mit anderen Männern. Vielleicht auch mit Frauen, aber die waren Niklas herzlich egal. Er war nur eifersüchtig auf die Männer, denen er am liebsten Säure auf ihre Handys kippen würde.
Auch Rachels Gefühle fuhren mit ihr Achterbahn. Sie fieberte der Begegnung mit Lyonel entgegen, freute sich darauf, ihn wiederzusehen, aber sie hatte auch Angst davor. Angst, sich in ihm zu verlieren, ihm zu verfallen, denn sie ahnte, dass es ihr dieses Mal nicht gelingen würde, seiner Anziehungskraft zu widerstehen. Damals hatte sie es nur geschafft, weil Marcel ebenfalls um ihr Herz gekämpft hatte.
Rachel schüttelte seufzend ihren Kopf und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. In Wahrheit war sie Lyonels Anziehungskraft nicht entkommen, denn dann hätte sie ihn in all den Jahren vergessen und nicht so oft voller Sehnsucht an ihn denken müssen. Keine Frau entging dem Bann eines Vampires. Zumindest nicht einem so alten wie Lyonel.
Rachel war nur zu deutlich bewusst, dass damals, nach ihrer ersten Begegnung, ein Kuss, ein paar zärtliche Berührungen von Lyonel ausgereicht hätten, sie für sich zu gewinnen. Doch er hatte sich auf ihre eindringliche Bitte hin zurückgehalten, nur mit ihr geredet, ohne ihr zu nahe zu kommen. Bis zu der Nacht, in der sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, in der Nacht, in der Niklas geboren wurde. Trotz der dicken Jacken und ihrer starken Schmerzen hatte sie Lyonels Körper, seine starken Arme gespürt, als er sie durch den Schneesturm ins Krankenhaus getragen hatte; und sein Biss hatte eine Sehnsucht nach ihm in ihr entfacht, die bis heute nicht gestillt war - trotz der glücklichen Jahre mit Marcel. Und das machte Rachel Angst. Sie würde Lyonel nicht widerstehen können, wenn er es ernsthaft darauf anlegte. Er könnte auch ihren Willen beeinflussen, ihr keine Wahl lassen und sich für eine Nacht einfach nehmen, was er offenbar so sehr begehrte. In diesem Fall sollte sie sich so weit wie

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