Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
sie befreien.“
„Hört sich ja ganz einfach an.“
„Genau“, meinte Niklas und fuhr noch etwas schneller.
Als Niklas auf das Grundstück seiner Eltern raste und mit quietschenden Reifen einige Millimeter vor dem Garagentor zum Stehen kam, atmete Martin erleichtert auf. Davon bekam sein junger Begleiter allerdings nichts mit, denn der sprang aus dem Auto und lief auf die Eingangstür zu, weshalb Martin sich beeilte, ihm zu folgen.
Niklas wartete ungeduldig an der Haustür, schlug diese hinter Martin zu und schaltete die Alarmanlage ein, bevor er hinunter in den Keller stürmte. Zu Martins Verwunderung betrat er einen Raum, dessen Wände mit Regalen zugestellt war, in denen Blumentöpfe, Vasen, Werkzeuge und verschiedene Kartons lagerten. Niklas trat zu einem Regal an der linken Wand, bückte sich und drehte - zehn Zentimeter über dem Boden - am vorderen, rechten Standfuß. Gleicht darauf schob sich das Regal, mitsamt der Wand dahinter, zurück, bis sich links ein Eingang öffnete.
„Wow“, entfuhr es Martin. „Ein Geheimraum.“
„So ist es“, bestätigte Niklas, während er das Licht einschaltete und weiterging. „Das hier ist eine Schaltzentrale der Jäger, oder besser gesagt, der Organisation.“ Niklas wies auf einen großen Bildschirm an der Wand sowie auf drei Rechner mit Monitoren. Er fuhr einen davon hoch, schaltete zusätzlich den Bildschirm an der Wand ein, und erklärte:
„Diese Rechner sind mit der Hauptzentrale der OSM verbunden. Über die Organisation kann ich Bankdaten, EC-Karten-Bewegungen, Daten der Finanzämter ... eben alles, was man sich nur vorstellen kann, abrufen. Sie haben sogar eigene Satelliten.“
„Verstehe ich das richtig“, hakte Martin nach. „Du kannst nur von hier und anderen solcher Schaltzentralen auf die Datenbanken und Rechner der Organisation zugreifen? Nicht über das öffentliche Internet?“
„Genau. Natürlich nur mit einem Passwort und auch nur in einem begrenzten Umfang. Die Organisation ist sehr vorsichtig, denn schließlich ist ein großer Teil ihrer Aktionen illegal. Von hier aus hat Eric mich übrigens bei der Suche nach den Mördern meines Vaters unterstützt. Die Organisation sammelt alle möglichen Daten, auch Berichte der Polizei oder Zeitungsartikel über Raubüberfälle und andere Verbrechen. Das ist ein unglaublicher Aufwand und ich kann nur spekulieren, warum sie das macht. Auf jeden Fall waren diese Informationen sehr nützlich für mich. Eric hat mit einem speziellen Programm die Daten nach Raubüberfällen durchsucht, die interessanten Dateien heruntergeladen und an mich weitergeleitet. Ohne seine Hilfe wäre meine Suche gar nicht möglich gewesen.“
„Ehrlich gesagt ist diese Organisation mir unheimlich.“
„Mir auch“, gab Niklas zu. „Die Organisation ist weit gefächert, ihre Mitglieder sind über den gesamten Erdball verteilt, sie ist reich und sie haben ihre eigene kleine Armee.“
„Und sie jagen nicht nur Vampire“, vermutete Martin.
„Nein. Die OSM hat sich etliche Aufgaben gesetzt, die für Außenstehende wie mich nicht zu durchschauen sind. Sie befassen sich mit allem Übernatürlichen und verschiedenen Wissenschaften, wie zum Beispiel der Genforschung. Alles Mögliche eben und angeblich ausschließlich zum Schutz der Menschheit.“
„Beängstigend.“
„Du sagst es,“ murmelte Niklas, während er den Rechner bediente. „Aus Loyalität zu meinem Vater und um meine Suche nach seinen Mördern zu unterstützen, hat die Organisation es bisher akzeptiert, dass ich mich mit dem Passwort meines Vaters einlogge. Allerdings glaube ich, dass sie das nicht mehr lange dulden wird. Vor allem, da der Mord an meinem Vater mittlerweile geklärt ist.“
„Na ja“, meinte Martin, rollte einen Bürostuhl neben Niklas und setzte sich. „Wenn ich dich richtig verstanden habe, bleibt dein Zugriff der Organisation nicht verborgen und sie können genau verfolgen, welche Daten du abrufst. Sie gehen also kein Risiko ein. Ganz im Gegenteil. Sie wissen genau, was du treibst. Sie können nachvollziehen, wie du Lyonels Handy ortest, sich das Ergebnis ansehen und uns folgen.“
„Das stimmt“, gab Niklas ihm recht und hörte auf zu tippen. „Sollte Dr. Stiller die Jäger auf uns ansetzen, wird Vando uns finden. Aber die Ortung ist unsere einzige Chance. Wir müssen Lyonel und die anderen eben retten, bevor die Jäger auftauchen. Oder hast du eine bessere Idee?“
„Nein, leider nicht“, gab Martin zu. „Wie du schon sagtest, wir müssen
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