Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Titel: Voodoo Holmes Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
Vom Netzwerk:
wei­te­ren Run­den, bei de­nen ich auf­grund der Höhe der Ein­sät­ze sehr schnell aus­ge­s­tie­gen war, und die zwei­mal Hol­mes und ein­mal Hogson für sich ent­schie­den hat­ten, räum­te Mr. Gor­don Lu­kis, ein Groß­in­dus­tri­el­ler, ganz das Feld, und auch Ma­ddox be­schloss, den Zwei­kampf zwi­schen Hogson und Hol­mes zu be­ob­ach­ten. Die Ein­sät­ze er­höh­ten sich in schwin­del­er­re­gen­de Höhe, als die Nach­richt von die­sem Mord kam, bei dem, wie wir später er­fuh­ren, Ro­sen eine große Rol­le spiel­ten. Es war der Be­ginn ei­nes Zau­bers, der uns letztend­lich in die Fän­ge der Rose zu ver­stricken droh­te, aber das ahn­ten wir an je­nem Abend noch nicht. Während Ma­ddox schon stand, und ihm von ei­nem eif­ri­gen jun­gen Be­am­ten die­ser To­des­fall – eine Dame war in Hamp­ton Pa­lace er­würgt vor­ge­fun­den wor­den – in we­ni­gen De­tails ge­schil­dert wur­de, saßen sich Hogson und Hol­mes un­ver­än­dert ge­gen­über, ohne sich zu rühren. Ma­ddox blick­te mei­nen Freund fra­gend an, doch die­ser schi­en ins Spiel ver­sun­ken, und er­höh­te sei­nen Ein­satz. Da rief Hogson, der den sei­nen noch ein­mal ver­dop­pel­te – wo­durch er ans Ende sei­ner Re­ser­ven kam: „Ein Mord? Ist das et­was gut Ihre an­ge­grif­fe­nen Ner­ven, Hol­mes? Ich möch­te nicht da­für ver­ant­wort­lich ge­macht wer­den, wenn Sie über die Sa­che aus der Fa­con ge­rie­ten. Und üb­ri­gens, Ihr Bru­der Voo­doo scheint ja aus här­te­rem Holz ge­schnitzt zu sein, wie man neu­er­dings hört, er macht Sie doch im Ver­gleich ge­ra­de­zu lächer­lich!“
    Ich er­schrak, als ich sei­ne Wor­te hör­te. Es hat­te sich also be­reits her­um­ge­spro­chen, daß sich mein Freund mit dem Ge­dan­ken trug, sei­nen jün­ge­ren Bru­der ver­mehrt in sei­ne De­tek­tei ein­zu­bin­den. Es war mir klar, wor­auf die­se ge­ziel­te Pro­vo­ka­ti­on in die­ser Stun­de ab­ziel­te: Mei­nen Freund aus der Ruhe zu brin­gen und hin­ter sei­ne Po­ker­fassa­de zu blicken. Die­ser je­doch rea­gier­te ge­las­sen. „Sie ha­ben Recht, Myl­ord. Ich glau­be, ich bin beim Kar­ten­spie­len bes­ser auf­ge­ho­ben.“
    War sei­ne Selbst­si­cher­heit ein Feh­ler? Ich hat­te Lord Hogson in sein Blatt gel­inst und da­bei fest­ge­s­tellt, daß er ein Full Hou­se hat­te. Das er­klär­te die Ent­schie­den­heit, mit der er sei­ne Wette­in­sät­ze auf den Tisch leg­te. Da ich hin­ter sei­ner Lord­schaft stand, konn­te ich mei­nem Freund mit ei­ner ver­zwei­fel­ten Mie­ne si­gna­li­sie­ren, daß ihm Ge­fahr droh­te. Doch Hol­mes be­ach­te­te mich gar nicht, son­dern sag­te: „Ich mer­ke, daß Ihre Bar­re­ser­ven er­schöpft sind, Myl­ord. Wür­den Sie mir er­lau­ben, Ih­nen aus mei­nen Be­stän­den aus­zu­hel­fen?“
    Hogson schüt­tel­te den Kopf und starr­te auf den Geld­hau­fen. „Ver­dammt, Hol­mes, ich täte Ih­nen gern den Ge­fal­len. Aber ich ma­che aus Prin­zip kei­ne Schul­den. Eine Fra­ge der Ehre, nicht wahr. Und ganz da­von ab­ge­se­hen bluf­fen Sie doch, nicht wahr?“
    „ Dann wür­de ich vor­schla­gen, daß wir un­se­re Kar­ten auf den Tisch le­gen“, sag­te Hol­mes.
    Ein tri­um­phie­ren­des Grin­sen flacker­te über die Ge­sichts­zü­ge sei­ner Lord­schaft, als er sein Full Hou­se auf­blät­ter­te. Hol­mes zog die Au­gen­brau­en hoch und sag­te: „Äs­the­tisch rei­zvoll, Myl­ord. Drei As­sen und zwei Kö­ni­ge, das ist ein schö­nes Blatt. Da kann ich nicht mit­hal­ten. Ich habe nur Bu­ben.“
    Und er warf zwei Kar­ten auf den Tisch, die einen Zwil­ling zeig­ten. Dann leg­te er noch zwei Bu­ben dazu.
    Hogson fluch­te. „Sie ver­damm­ter Be­trü­ger!“ rief er aus. „Sie Ta­schen­spie­ler!“
    „ Vor­sicht, Hogson“, mein­te Ma­ddox, der den schlech­ten Ver­lie­rer an der Schul­ter pack­te. Auch in den Ge­sich­tern der an­de­ren Her­ren am Tisch las man In­di­gna­ti­on. In kür­zes­ter Zeit hat­te sich der Halb­kreis um den Spiel­tisch er­wei­tert. Hogson saß mit hoch­ro­tem Ge­sicht da, die Mus­keln zum Bers­ten an­ge­spannt. Er schi­en mir ei­nem Schlag­an­fall nahe.
    Hol­mes hat­te sich er­ho­ben und wink­te dem Kell­ner, der schon mit Hut und Man­tel er­schi­en.

Weitere Kostenlose Bücher