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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit lebenden Leichen zu tun zu haben. In dem kaum zu erkennenden Widerschein des Mündungsfeuers hatte ich eine blasse aufgedunsene Haut gesehen, wie sie mir von Zombies her bekannt war. Mein Kreuz brauchte gar nicht erst in Aktion zu treten.
    Ich kümmerte mich um den zweiten. Er hatte Anita unter sich begraben. Mit beiden Händen packte ich zu, wickelte die Finger in seine Kleidung und riss ihn hoch.
    Er war schwer, bewegte sich zudem, schlug mit den Armen um sich, weil er sich aus dem Griff befreien wollte.
    Ich hielt ihn fest.
    »Lass ihn mir!« schrie Mac. Er schwang mit der schallgedämpften Waffe im Anschlag herum. »Nein, kümmere dich um deine Frau!« Wuchtig katapultierte ich die lebende Leiche nach vorn.
    Sie torkelte auf Bill zu, der noch draußen stand und rasch zur Seite trat. Die lebende Leiche wischte an ihm vorbei. Wir hörten beide, wie sie auf den Boden klatschte.
    Ich verließ ebenfalls die Ladefläche, sprang nach draußen und sah, wie sich die Gestalt aufrichtete.
    Es war eine alte Frau, und sie sah schrecklich aus. Kalt rann es über meinen Rücken. Die magere Gestalt wollte sich nach vorn werfen und meine Beine packen. Auf halber Strecke traf sie der Dolch. Nicht ein Schrei drang aus ihrem Maul. Der Körper fiel zur Seite und blieb liegen.
    Ich atmete auf. Neben mir stand ein blasser Bill Conolly und flüsterte rauh: »Es ist schon soweit.«
    »Ja, leider.«
    Noch blasser waren Mac und Anita, die sich dem Ausstieg näherten. Der Fahrer stützte seine Frau ab, die er praktisch neben sich herschleifte. Anita wimmerte und schluchzte. Hinter ihr lagen schreckliche Minuten, und wir waren noch zur rechten Zeit gekommen. Beiden halfen wir dabei, aus dem Laderaum zu klettern.
    Auf den Beinen konnte sich Anita nicht halten. Ich erkundigte mich bei Mac, ob er in der Lage war, seine Frau in die Wohnung zu schaffen.
    »Klar, das packe ich.«
    »Wir sehen uns dann«, sagte ich.
    Bill wollte über mein Autotelefon einen Rettungswagen alarmieren, und auch die uniformierte Polizei brauchten wir, denn die Beamten sollten sich um den Gefangenen kümmern, den ich an den Wagen gefesselt hatte.
    Während Anita und Mac bereits im Haus verschwunden waren und Bill telefonierte, ging ich zu dem Messerhelden. Er hockte am Boden und starrte mich giftig an.
    Neben ihm blieb ich stehen. »Ihr hattet keinen Erfolg«, erklärte ich ihm.
    »Noch nicht…«
    »Auch die Zombies haben wir erledigt!« Er starrte mich an. »Man kann sie nicht…«
    Ich unterbrach ihn zunächst mit einer Handbewegung, danach mit Worten. »Sicher kann man. Ich kenne mich aus, verlass dich darauf. Geweihte Waffen helfen immer.«
    Er zuckte zusammen.
    »Du hast…?«
    »Und wie.«
    Da schwieg der Mann. Nach einer Weile hob er wieder seinen Kopf.
    »Wer bist du?«
    Ich hob die Schultern »Ein Polizist, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Zombie-Brut auszumerzen. Ich heiße John Sinclair!«
    »Der Geisterjäger?«
    »Genau.«
    Für einen Moment war er geschockt, denn er schien schon von mir gehört zu haben. Es lieg sich auch nicht vermeiden, dass sich mein »Ruf« allmählich herumsprach, und froh war ich darüber nicht.
    »Dennoch«, sagte er mit keuchender Stimme. »Da können zehn Geisterjäger kommen. Ihr stoppt sie nicht mehr.«
    »Wen?«
    Jetzt grinste er breit. »Kannst du dir das nicht denken, Geisterjäger?«
    »King Grenada?«
    Ich bekam keine direkte Antwort, denn Bill kehrte zurück. »Es ist alles in die Wege geleitet worden«, berichtete er.
    »Gut.« Ich wandte mich wieder dem Gefangenen zu. »Wie war das mit Grenada?«
    »Ich habe nichts gesagt. Aber ich meine ihn nicht einmal. Die Zombies warten schon.«
    »Wo?«
    Er lachte gackernd und glucksend zugleich. »Du glaubst doch nicht, Bulle, dass ich dir darüber etwas sage, nein, so dumm bin ich nicht. Lieber lasse ich mir die Zunge abschneiden, darauf kannst du dich verlassen. Ihr werdet euch wundern. Alle werdet ihr euch wundern.«
    Mehr sagte er nicht, sondern lachte nur.
    Meine weiteren Fragen ignorierte er einfach. Bill hob die Schultern und sagte: »Da wirst du gegen eine Wand reden, John.«
    »Sieht so aus.«
    Der Reporter holte Zigaretten hervor und bot mir ein Stäbchen an. Ich nahm es entgegen und ließ mir von meinem Freund auch Feuer geben. Der Zigarettenrauch vermischte sich mit dem Atem vor unseren Lippen.
    »Hast du nach dem Verletzten geschaut?«
    Bill nickte. »Ja. Es wird Zeit, dass man ihn behandelt Ich habe ihn noch mit einer Decke zugedeckt.«
    »Gut.« Ich

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