Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Querada ließ er es.
    Der Leibwächter kam vor. Er schritt fast im Dunkeln dahin und erst als er die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, glühten einige künstliche Blutstropfen an den Wänden auf und tauchten den hallenartigen Raum in ein schauriges Rotlicht.
    Auch Querada wurde angestrahlt und gab seiner Gestalt einen schauerlichen Touch.
    Er trug fast nur Schwarz. Schwarze Hosen, schwarze Jacketts und schwarze Hüte mit breiten Krempen. Nur die Hemden wechselten in der Farbe. Diesmal hatte er ein weißes übergestreift, das drei Knöpfe tief offen stand, wobei aus dem Ausschnitt schwarzes Kraushaar quoll. Das Gesicht des Mannes war scharf geschnitten. Die Augen leicht verengt, die Wangenknochen standen hoch, und er besaß eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Filmschauspieler Lee van Cleef, als dieser noch 30 Jahre jünger war.
    Queradas Gang war von einer schon erschreckenden Lautlosigkeit, deshalb wurde er auch »Schleicher« genannt. Man bemerkte ihn zumeist erst, wenn es zu spät war, und manche hatten dies nicht überlebt. Querada hatte dem King seine gesamte Karriere zu verdanken und zeigte deshalb eine bis zum Tod gehende Loyalität. King Grenada winkte mit dem kleinen Finger seinen Leibwächter noch näher heran.
    Und Querada kam. Den dunklen Hut hatte er abgenommen. Sein schwarzes Haar lag so dicht auf dem Kopf, als wäre es angeklebt. Erst als er mit dem ausgestreckten Arm schon die Rückseiten der Monitore berühren konnte, durfte er stehen bleiben.
    King Grenada bewegte sich ein wenig nach vorn. »Meine Trauben schmeckten mir zum Schluss nicht mehr«, sagte er flüsternd. »Mir scheint, du bringst schlechte Nachrichten.«
    »Gute sind es nicht, King.«
    Grenada verengte seine sowieso schon kleinen Augen noch stärker. Wer sie einmal richtig gesehen, der blickte in Schlitze in der Speckschicht und sah nur zwei dunkle Knöpfe als Pupillen. »Wirklich nicht?«
    »Nein, King. Er hat es geschafft, dieser verfluchte Taxifahrer.«
    »Ihr habt ihn also nicht bekommen?«
    »Und die Familie auch nicht.«
    »Waren die Männer nicht gut genug?«
    »Es scheint so.«
    »Und die Zombies? Ihr hattet doch welche mitgenommen oder nicht?« fragte Grenada.
    »Ja, aber…« Querada schwieg.
    »Rede weiter. Los!«
    »Sie sind erledigt. Unser Kontaktmann bei den Bullen gab es durch. Da muss jemand gewütet haben.«
    King Grenada bekam keinen Wutanfall. Das kam bei ihm selten vor, wenn er schlechte Nachrichten vernahm. »Ist der kleine Taxifahrer tatsächlich über seinen eigenen Schatten gesprungen?«
    »Nicht er!«
    Grenada zuckte zusammen. »Sag nur nicht, dass seine Familie es geschafft hat und…«
    »Nein, King, nein. Sie haben Hilfe bekommen. Und zwar von sehr kompetenter Seite.«
    »Was soll ich darunter verstehen?«
    »Ein gewisser Sinclair…«
    In dem schwarzen Gesicht entstand ein Loch. Der King hatte den Mund geöffnet. Rosig schimmerte es im Innern dieser kleinen Höhle. »Der Geisterjäger!« knirschte er und schlug mit der von Weintrauben noch klebrigen Faust auf den Tisch. »Ausgerechnet er. Bis jetzt hatten wir Ruhe vor ihm. Verflucht…«
    »Wenn ich dich unterbrechen darf, King, ich sehe es gar nicht so schlimm an wie du.«
    »Sondern?«
    »Was soll Sinclair noch unternehmen können? Wäre er vor Monaten gekommen, hätte es schlimmer…«
    »Gut, Querada, wirklich gut gefolgert. Jetzt wird auch ein Sinclair nichts machen können. Es ist zu spät. Dennoch, ich frage mich, wie er so schnell kommen konnte?«
    »Da existieren Gerüchte.«
    »Gibt es einen Verräter unter uns?«
    »Das will ich nicht hoffen, King. Ich kann mir vorstellen, dass Sinclair von Mac alarmiert worden ist. Wenn der Geisterjäger etwas über Zombies oder Voodoo hört, dreht er doch durch. Oder glauben Sie nicht?«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.« Der King beugte seinen Kopf nach vorn und stierte auf die bleigrauen Monitor-Schirme. »Was könnte uns noch passieren?«
    Querada hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, King. Wir sind soweit fertig.«
    »Sinclair wird bestimmt herkommen.«
    »Na und?«
    »Wir werden ihn fürstlich empfangen, kaltsetzen und in der nächsten Nacht mit seinem Wissen die Voodoo-Hölle über London loslassen. Nichts soll uns mehr abhalten.«
    »Dafür wäre ich auch, King.«
    Grenada war zufrieden. Er winkelte seine Arme an und stemmte sich aus dem hochlehnigen Stuhl. Mit der rechten Hand packte er den VoodooStab und steckte ihn in einen Gürtel aus dünnem Blattgold-Metall.
    »Gehen wir«, sagte er. Seine

Weitere Kostenlose Bücher