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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm in den Kopf schieße?«
    »Hüte dich!«
    »Aber er wird mich angreifen. Jeder greift mich an!«
    »Nein.«
    Zum erstenmal widersprach Querada. »King, ich habe es selbst erlebt. Gerade ist er gekommen…«
    »Und er kommt wieder. Aber nur, wenn ich es will. Wenn ich dagegenspreche, hat er keine Chance.«
    »Dann tu es!« Die Stimme des Mannes klang scharf. Der lebende Leichnam hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet, und sein Blick pendelte sich auf das neue Ziel ein.
    »Zurück!« zischte der King. »Geh wieder zu den anderen. Ich befehle es dir!«
    Der Zombie blieb stehen. Er hob seinen Kopf ein wenig an und drehte ihn, so dass er auf seinen Herrn und Meister schauen konnte. Wie ein Feldherr stand der King inmitten seiner lebenden Leichen. Den rechten Arm hatte er ausgestreckt, in der Hand hielt er seinen Voodoo-Stab, und er bannte die Schreckensgestalt. Der Zombie tat tatsächlich, was ihm der King befohlen hatte. Er wandte sich ab und zeigte kein Interesse mehr an dem Menschen.
    Querada atmete scharf auf. Mit dem Handrücken wischte er über seine Stirn und spürte die Nässe auf der Haut. In den letzten Minuten war er stark ins Schwitzen gekommen, das gab er zu.
    Bisher war alles Theorie gewesen. Er hatte nicht so recht an das Phänomen der lebenden Leichen glauben wollen. Wie man sich täuschen konnte, hatte ihm der King bewiesen.
    Grenada besaß tatsächlich die Macht über die lebenden Leichen. Nie hätte der Leibwächter damit gerechnet, aber es war nun mal so, und diese Erkenntnis konnte er kaum verkraften. Er sah sie als schlimm und furchtbar an, und er bekam zum erstenmal so etwas wie Angst vor dem Mann.
    Querada schüttelte sich.
    »Du weißt Bescheid«, erklärte der King. »Ich bin der Chef. Mir gehorchen die lebenden Leichen, und ich werde dafür sorgen, dass es auch immer so bleibt.«
    »Ja…«
    »Und du wirst nach draußen gehen und mich allein lassen. Sage den Trommlern Bescheid. Wenn die Zombies die Voodoo-Trommeln hören, werden sie sich erinnern und aufgepeitscht. Sorge außerdem dafür, dass die drei Lastwagen bereitstehen, denn ich will die Toten schon einladen, damit wir sie bei Anbruch der Dunkelheit in die entsprechenden Gegenden transportieren können.«
    »Wird erledigt.«
    »Wenn du fertig bist, komm zurück«
    »Natürlich, King.«
    Querada warf einen letzten Blick auf die hinter den Gitterstäben umherfallenden und sich bewegenden lebenden Leichen, bevor er sich umdrehte und die Tür öffnete.
    Er verschwand.
    Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, atmete er tief durch und gleichzeitig auf. Er war einer grauenhaften Vorhölle entronnen. Bisher hatte er nie direkt mit den lebenden Toten zu tun gehabt. Auch in seiner Heimat war stets nur davon gesprochen worden, er selbst hatte sie nie zu Gesicht bekommen.
    Das war nun anders. Er wusste, dass es sie gab, und Querada konnte nicht sagen, dass ihm dabei wohler war.
    Er zündete sich eine Zigarette an. Was ihm nie passiert war, das sah er jetzt. Seine Hände zitterten wie die eines alten Mannes. Die äußere Beherrschung war nur Tünche gewesen. In seinem Innern sah es anders aus. Für wenige Augenblicke schloss er die Augen. Tief rauchte er Lunge, aber der Rauch beruhigte ihn nicht. Im Gegenteil, die unterschwellige Furcht blieb vorhanden.
    Und so ging er. Seine Schritte waren längst nicht mehr so forsch wie zu Beginn. Er verglich sich selbst mit einer Bombe, bei der die Lunte schon brannte.
    Die Trommler sollte er alarmieren. Das würde er tun. Langsam schritt er den Gang entlang. Jede Bewegung brachte ihn näher zu den Männern, die bereits Bescheid bekommen hatten und darauf warteten, eine dumpfe Begleitmusik entfesseln zu können. In einem Kellerraum hockten sie zusammen. Es war mehr ein Verschlag. Querada konnte durch die Zwischenräume der Latten schauen, sah die dunklen Gesichter der dort Wartenden und fragte sich, ob sie auch Opfer der lebenden Leichen wurden.
    Auch dachte er an die zahlreichen Menschen, die über ihm lebten. Da konnten die Zombies aus dem Vollen schöpfen. Zwar hatte King Grenada dies nicht vor, aber er war auch bekannt für seinen Jähzorn und konnte seine Meinung innerhalb einer Sekunde radikal ändern. Da musste man bei ihm auf alles gefasst sein.
    Querada öffnete und nickte den Männern zu. »Es ist soweit«, sagte er. Die fünf erhoben sich. Die Trommeln waren vor ihren Körpern befestigt. Die Stöcke hielten sie in der Hand.
    Als die Männer Querada passierten, warf er einen Blick auf die

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