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Voodoo

Voodoo

Titel: Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stone
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verschwunden ist … ich wollte sie wecken. Ich bin ins Zimmer gekommen und habe gesehen, dass das Bett leer war und das Fenster weit offen stand. Ich habe hinausgeschaut, und da lag Toto, unser Hund, auf dem Boden neben der Schaukel«, sagte Mathilde leise.
    »Ist eingebrochen worden? War ein Fenster eingeschlagen?«
    »Nein.«
    »Und die Haustür? War die aufgebrochen?«
    »Nein.«
    »War irgendetwas mit dem Schloss? Manchmal lassen die sich nicht mehr ganz drehen, wenn sie aufgebrochen wurden.«
    »Es funktionierte wie immer. Tut es immer noch.«
    »Und es waren nur Sie drei hier im Haus?«
    »Ja.«
    »Hat sonst noch jemand die Schlüssel?«
    »Nein.«
    »Was ist mit dem Vorbesitzer?«
    »Wir haben alle Schlösser ausgetauscht.«
    »Wer hat das gemacht?«
    »Caspar.«
    »Und Sie sind ganz sicher, dass die Haustür in jener Nacht abgeschlossen war?«
    »Ja, ganz sicher.«
    »Gibt es hinten auch eine Tür?«
    »Nein.«
    »Und die Fenster?«
    »Die waren alle geschlossen. Und alle heil.«
    »Und der Keller?«
    »Wir haben keinen.«
    »Was ist hinter dem Haus?«
    »Ein leeres Gebäude. Da war mal eine Kunstgalerie, aber die hat dichtgemacht. Die Mauer ist fünf Meter hoch, und oben drauf liegt Stacheldraht.«
    »Stacheldraht?«, murmelte Max vor sich hin. Er schaute aus Claudettes Fenster hoch zur Mauer. Da waren Eisendorne oben auf der Mauerkrone, aber kein Stacheldraht, wie er ihn bei den Nachbarhäusern gesehen hatte.
    »Ich wollte das nicht haben«, sagte Mathilde. »Ich wollte nicht, dass meine Tochter jeden Morgen nach dem Aufwachen als Erstes den Stacheldraht sieht.«
    »Das hätte auch keinen großen Unterschied gemacht«, sagte Max.
    Tut es nie , dachte er. Wenn sie dein Kind wollen , dann holen sie es sich , egal , wie .
    Er ging nach draußen und trat vor das Tor. Rechts standen Büsche. Man hätte es gehört, wenn die Entführer darin gelandet wären. Deshalb waren sie über die Mauer links vom Tor geklettert, wo sie drei Meter tief auf ebenen Boden springen konnten. Auf der anderen Seite, von der Straße her, hatten sie wahrscheinlich eine Leiter benutzt.
    Sie mussten das Grundstück ausspioniert haben, bevor sie gekommen waren. Daher wussten sie, wo die Hundehütte stand und wo sie am besten einsteigen konnten.
    Typisches Raubtierverhalten.
    Max drehte sich um und schaute zurück zum Haus. Irgendwas stimmte nicht mit dem Kinderzimmer . Irgendetwas passte da nicht .
    Er ging auf das Haus zu und versetzte sich in den Kopf des Entführers, der soeben den Hund vergiftet hatte. Claudettes Zimmer lag links neben der Haustür. Wie viele waren es gewesen? Einer oder zwei?
    Dann sah er Mathilde, die mit verschränkten Armen im Zimmer ihrer Tochter stand und ihn ansah, während er auf sie zuging.
    Kein Fenster eingeschlagen . Kein Schloss geknackt . Keine Tür aufgebrochen . Keine Hintertür . Wie waren sie ins Haus gekommen?
    Mathilde öffnete das Fenster und sprach mit ihm. Er verstand sie nicht. Als sie sich vorbeugte, stieß sie aus Versehen etwas vom Fensterbrett, etwas Kleines.
    Max ging hin und schaute auf den Boden. Es war eine bemalte Drahtfigur von einem Mann mit einem vogelähnlichen Gesicht. Der Körper war orange, der Kopf schwarz. Der linke Arm fehlte, und als er genauer hinsah, fiel ihm auf, dass auch das Gesicht nicht komplett war.
    In dem Moment begriff er, was geschehen war.
    Er hob die Figur auf.
    »Wo hat sie die her?«, fragte er Mathilde.
    Mathilde nahm die Figur, schloss die Hand darum und ließ den Blick über das Fensterbrett wandern.
    Max ging zurück ins Haus.
    Auf der Fensterbank, neben dem Bett, stand noch ein halbes Dutzend Vogelmänner aus Draht. Sie waren hinter dem gleißenden Sonnenlicht, das durchs Fenster hereinströmte, nicht zu sehen gewesen. Sie hatten alle die gleiche Form und Farbe, bis auf die letzte Figur, die breiter war, weil sie aus zwei Figuren bestand: dem Vogelmann und einem kleinen Mädchen in blauweißer Uniform.
    »Wo hatte sie die her?«
    »Aus der Schule«, sagte Mathilde.
    »Wer hat sie ihr gegeben?«
    »Sie hat es mir nicht gesagt.«
    »Mann oder Frau?«
    »Ich nahm an, es sei ein Junge gewesen, oder eine Freundin. Sie kannte auch ein paar Kinder aus der Arche Noah.«
    »Aus der Arche Noah? Der Schule der Carvers?«
    »Ja. Die ist nur ein paar Straßen vom Lycée Sainte Anne entfernt, das Claudette besucht hat«, sagte Mathilde und nannte Max den Straßennamen.
    »Hat Ihre Tochter je erzählt, dass sie in der Nähe der Schule angesprochen wurde? Von einem

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