Vor aller Augen
Basiliuskathedrale in Auftrag gegeben, um mit ihr die gröÃten Kirchen Europas zu übertreffen. Er war mit dem Resultat sehr zufrieden und lud den Architekten zu sich in den Kreml ein. Als der Baukünstler erschien, wurden seine Pläne verbrannt und ihm die Augen ausgestochen. So stellte der Zar sicher, dass er nie für einen anderen eine schönere oder gröÃere Kirche bauen konnte.
Es gab auch mehrere zeitgenössische Beispiele. So arbeitete die Russenmafia. Und dagegen mussten wir kämpfen, sofern die Russen hinter dem Fall »WeiÃes Mädchen« standen.
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Etwas Unglaubliches sollte an diesem Tag geschehen.
Es war ein herrlicher Nachmittag im östlichen Pennsylvania. Der Kunstdirektor gab sich ganz dem strahlenden Blau des Himmels hin. Die sich auf der Windschutzscheibe spiegelnden, dahingleitenden weiÃen Wolken wirkten hypnotisierend. Tue ich jetzt das Richtige? , hatte er sich während der Fahrt mehrfach gefragt. Er glaubte, die Frage bejahen zu können.
»Du musst zugeben, dass es hier wunderschön ist«, sagte er in seinem Mercedes der G-Klasse SUV zu seiner gefesselten Mitfahrerin.
»Ja, ist es«, erwiderte Audrey Meek. Sie hatte geglaubt, nie wieder die AuÃenwelt zu sehen, nie wieder frisches Gras und Blumen riechen zu können. Wohin brachte sie dieser Wahnsinnige? Was hatte das zu bedeuten?
Sie hatte Todesangst, bemühte sich aber, das nicht zu zeigen. Plaudern , dachte sie. Ich muss ihn bei Laune halten.
»Mögen Sie diese G-Klasse?«, fragte sie und wusste im selbem Moment, dass das eine verrückte Frage war, völlig wahnwitzig.
Sein verkniffenes Lächeln und besonders seine Augen verrieten ihr, dass er das ebenso empfand. Dennoch antwortete er höflich: »Ja, tue ich. Anfangs glaubte ich, das sei der endgültige Beweis, dass reiche Leute unglaublich dumm sind. Ich meine, es ist, als würde man ein Mercedes-Logo auf eine Schubkarre kleben und dafür das Dreifache bezahlen. Aber ich mag das sonderbare Aussehen des Vehikels, die strengen Linien des Designs, die netten Extras. Selbstverständlich muss ich den Wagen jetzt loswerden, nicht wahr?«
O Gott! Sie hatte Angst, nach dem Grund zu fragen, aber eigentlich kannte sie ihn. Sie hatte den Wagen gesehen, den er fuhr. Vielleicht hatten das auch andere. Aber sie hatte auch sein Gesicht gesehen. Was er tat, ergab keinen Sinn. Oder vielleicht doch?
Plötzlich stellte Audrey Meek fest, dass sie überhaupt nicht mehr sprechen konnte. Aus ihrem Mund kamen keine Worte mehr, weil er so trocken war. Dieser, wie er behauptete, nette Mann, der erklärt hatte, er wolle ihr Freund sein, sie aber ein halbes Dutzend Mal vergewaltigt hatte, würde sie bald umbringen. Und was dann? Sie hier im wunderschönen Wald verscharren? Sie mit einem schweren Gewicht an den FüÃen in einen herrlichen See werfen?
Tränen traten in Audreys Augen. In ihrem Kopf summte es, als habe es dort einen Kurzschluss gegeben. Sie wollte nicht sterben. Nicht jetzt, nicht so. Sie liebte ihre Kinder und ihren Mann George, sogar ihre Firma. Sie hatte so lange hart gearbeitet und so viel geopfert, bis sie ihr Leben
im Griff hatte. Und jetzt musste das passieren, dieser unglückliche Zufall, dieses unglaubliche Pech.
Der Kunstdirektor bog scharf nach rechts auf einen schmalen Waldweg ein. Er fuhr viel zu schnell. Wohin wollte er? Warum so schnell? Was war am Ende des Wegs?
Sie fuhren nicht bis zum Ende. Plötzlich bremste er scharf.
»Mein Gott, nein!«, schrie Audrey. »Nein! Bitte, nicht!« Er hielt, lieà aber den Motor laufen. »Bitte«, flehte sie. »Bitte, tun Sie das nicht... bitte, bitte. Sie müssen mich nicht umbringen.«
Der Kunstdirektor lächelte nur. »Wir wollen uns noch einmal umarmen, Audrey. Dann steig aus, ehe ich meine Meinung ändere. Du bist frei. Ich werde dir nichts tun. Dazu liebe ich dich zu sehr.«
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Im Fall »WeiÃes Mädchen« konnten wir einen Erfolg verbuchen. Eine der Frauen war gefunden worden â lebend.
Man brachte mich in einem der beiden Bell-Hubschrauber, die ständig in Quantico für Notfälle bereitstanden, ins Bucks County, Pennsylvania. Einige hohe Agenten hatten mir gesagt, dass sie noch nie in einem dieser Hubschrauber gewesen wären. Es passte ihnen nicht, dass ich während meiner Orientierungszeit zu einer Art Stammflieger wurde. Es hatte Vorteile, beim Direktor einen Stein im Brett zu
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