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Vor aller Augen

Titel: Vor aller Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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die halbherzige Abwehr und war im Strafraum der Flyers. Ein Schuss … Abgewehrt von Alexei Dobushkin – der sich mit dem Puck hinter dem eigenen Tor befand.

    Er fuhr nach rechts, schlug einen Pass übers Eis – direkt vor dem Tor. Der Puck wurde von Bowen gestoppt und in die Torecke befördert.
    Tor – für die Kanadier!
    Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte der Wolf. Dann wandte er sich an seinen Begleiter, seinen siebenjährigen Sohn Dimitri, dessen Existenz jeden überrascht hätte, der glaubte, den Wolf zu kennen.
    Â»Gehen wir, Dimi, das Spiel ist gelaufen. Die Kanadier werden gewinnen. Wie ich es vorhergesagt habe. Hab ich es dir nicht gesagt?«
    Dimitri war nicht so sicher wegen des Ergebnisses, aber er wagte es nicht, seinem Vater zu widersprechen. »Du hast Recht gehabt, Daddy«, sagte der kleine Junge. »Du hast immer Recht.«

80
    Gegen halb zwölf Uhr abends wollte ich zum ersten Mal in den Wolfsbau eindringen, aber dazu benötigte ich die Hilfe von Mr. Potter. Homer Taylor war zu diesem Zweck nach Washington gebracht worden. Ich brauchte seine Augen.
    Wir saßen dicht nebeneinander, Taylor mit Handschellen. Wir waren in einem Arbeitszimmer im vierten Stock des Hoover. Der Professor war nervös. Ich nahm an, dass er Skrupel wegen unseres Arrangements bezüglich des Wolfs hatte. »Glauben Sie ja nicht, dass er Sie nicht erwischt. Er ist gnadenlos. Er ist verrückt «, warnte er mich.

    Â»Ich bin schon mehrmals mit Verrückten fertig geworden«, erklärte ich ihm. »Gilt unser Deal noch?«
    Â»Ja. Habe ich eine andere Wahl? Aber Sie werden es bereuen. Und ich auch, fürchte ich.«
    Â»Wir werden Sie beschützen.«
    Seine Augen verengten sich. »Das sagen Sie !«
    An diesem Abend war schon einiges los gewesen. Die Topcomputerexperten des FBI hatten mit einer Software zum Passwortknacken versucht, in den Wolfsbau einzudringen. Bis jetzt waren alle Versuche vergeblich gewesen. Wir brauchten Mr. Potter, um hineinzugelangen. Wir brauchten seine Augen. Die Blutgefäßmuster seiner Retina und die Flecken auf der Iris ermöglichten einzigartige Methoden der Identifizierung. Zum Scanning gehörten eine wenig intensive Lichtquelle und ein optischer Koppler.
    Potter hielt ein Auge an das Gerät und konzentrierte sich auf einen roten Punkt. Der Abdruck wurde genommen und weitergeleitet. Sekunden danach hatten wir Zugang.
    Hier ist Potter, tippte ich, während Taylor wieder abgeführt wurde. Diese Nacht sollte er im Lorton-Bundesgefängnis verbringen. Danach würde er wieder nach Neuengland verfrachtet werden. Ich verdrängte ihn aus meinem Kopf, aber ich konnte seine Warnung vor dem Wolf nicht vergessen.
    Wir haben gerade von dir gesprochen, sagte jemand mit dem Benutzernamen Master Trekr.
    Deshalb hat es in meinen Ohren geklingelt, tippte ich und fragte mich, ob ich zum ersten Mal mit dem Wolf Kontakt hatte. War er online? Wenn ja, wo befand er sich?
    Ich stand im Mittelpunkt des Interesses: Über ein Dutzend Agenten und Techniker hatten sich um mich geschart.
    Die meisten hatten ebenfalls ihre Computer eingeschaltet.
    Die Szene wirkte wie ein Hightech-Klassenzimmer.

    Master Trekr: Eigentlich haben wir gar nicht über dich geredet, Potter. Du leidest wie immer an Verfolgungswahn.
    Ich schaute mir die Namen der anderen Benutzer an.
    Â 
    Shinx 3000
    ToscaBella
    Louis XV
    Sterling 66
    Â 
    Kein Wolf. Bedeutete das, dass er nicht online war? Oder war er Master Trekr? Beobachtete er mich jetzt? Bestand ich seinen Test?
    Ich brauche Ersatz für »Worcester«, tippte ich. Potter hatte mir gesagt, dass Francis Deegans Codename Worcester gewesen sei.
    Sphinx 3000: Zieh eine Nummer! Erst reden wir über mein Paket, meine Lieferung. Ich bin an der Reihe. Das weißt du, du Spinner.
    Ich antwortete nicht sofort. Das war meine Feuerprobe. Würde sich Potter bei Sphinx 3000 entschuldigen? Ich hielt das für unwahrscheinlich. Er würde eine sarkastische Bemerkung bringen. Oder doch nicht? Ich beschloss, erst einmal gar nichts zu sagen.
    Sphinx 3000: Du kannst mich auch am Arsch lecken. Ich weiß, was du denkst, du abartiger Wichser!
    Sphinx 3000: Wie ich vorhin sagte, ehe ich so rüde unterbrochen wurde. Ich möchte eine Südstaatenschönheit, je arroganter und eingebildeter, desto besser. Ich möchte eine Eisgöttin, die ich später zerschlagen kann. Total egoistisch. Sie trägt Chanel

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