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Vor der Flagge des Vaterlands

Vor der Flagge des Vaterlands

Titel: Vor der Flagge des Vaterlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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fast ganz ungangbar.
    Die Erforschung der Verhältnisse auf dem Eiland be-
    schränkte sich also auf diese dürftige Besichtigung. Wenn
    man aber die mit Rauch gemischten Flammen sah, die aus
    dem Krater aufloderten, und das dumpfe Rollen nebst ge-
    legentlichen Detonationen hörte, die das ganze Gefüge des
    Felsblocks erschütterten, dann mußte man billigen, daß die
    Fischer das Eiland angesichts seiner bevorstehenden Zer-
    störung verlassen hatten.
    Das waren die Umstände, die mich zu dem früheren Be-
    such Back-Cups veranlaßten, und es ist wohl nicht zu ver-
    wundern, daß ich ihm, seit mir sein seltsamer Aufbau be-
    kannt wurde, diesen Namen beilegen konnte.
    Doch, ich wiederhol’ es, Graf d’Artigas wäre es sicher un-
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    lieb gewesen, daß der Pfleger Gaydon dieses Eiland wieder-
    erkannte . . . wenigstens wenn die ›Ebba‹ hier landen sollte,
    was wohl mangels eines Hafens nicht angenommen werden
    konnte.
    Während der Weiterfahrt der Goélette betrachte ich mir
    Back-Cup, wohin seit jenem fluchtartigen Auszug kein Ber-
    mudier hat zurückkehren wollen. Das Fischerdorf ist voll-
    ständig verlassen, und ich kann mir nicht erklären, warum
    die ›Ebba‹ hier einen Zwischenstop einlegen sollte.
    Vielleicht haben Graf d’Artigas und seine Begleiter auch
    gar nicht die Absicht, hier an Land zu gehen. Selbst für den
    Fall, daß die Goélette zwischen den Felsen in einer engen
    Bucht zeitweilige Unterkunft fände, kann doch ein reicher
    Yachtbesitzer nicht auf den Einfall kommen, auf diesem
    kahlen Felsblock, der im Bereich der furchtbaren westatlan-
    tischen Stürme liegt, seinen Wohnsitz aufzuschlagen. Hier
    zu leben, das mag sich wohl für wetterfeste Fischer eignen,
    doch nicht für Graf d’Artigas, Ingenieur Serkö, Kapitän
    Spade und deren Begleiter.
    Back-Cup ist jetzt keine halbe Seemeile mehr entfernt.
    Es bietet nicht den lachenden Anblick, wie die andern In-
    seln der Gruppe mit dem üppigen Grün ihrer Hügel. Kaum
    wurzeln in einzelnen Gesteinsritzen ein paar dürftige Wa-
    cholderbüsche und einige magere Exemplare der Zedern,
    die den Hauptreichtum der Bermudas bilden. Dagegen sind
    die Felsen am Fuß mit einer dichten Lage von Tang und
    Algen bedeckt, die von den aufschlagenden Wellen hierher
    getragen werden, oder auch mit fadenförmigen Pflanzen-
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    gebilden, mit viel Sargasso aus dem gleichnamigen ›Meer‹
    zwischen den Kanarischen Inseln und den Inseln des Grü-
    nen Vorgebirges, wovon die Strömungen ungeheure Men-
    gen auf die Klippen von Back-Cup warfen.
    Was die Bewohner des isolierten Eilands angeht, so be-
    schränken sie sich auf wenige Vogelarten, wie Dompfaffen,
    Mota cyllas cyalis mit bläulichem Gefieder, während un-
    geheure Schwärme von Möwen und Seeschwalben eiligen
    Flugs durch die wirbelnden Dämpfe aus dem Krater strei-
    chen.
    Als die Goélette nur noch 2 Kabellängen vom Ufer ent-
    fernt ist, verlangsamt sie ihre Fahrt, ›stoppt‹ sie – das wäre
    das richtige Wort – und hält am Eingang einer Wasserstraße
    an, die sich mitten zwischen vielen, die Meeresoberfläche
    kaum überragenden Felsen hinzieht.
    Ich frage mich, ob sich die ›Ebba‹ wohl in diesen gefähr-
    lichen, vielfach gewundenen Kanal wagen wird.
    »Nein; am wahrscheinlichsten dürfte sein, daß sie nach
    einem Aufenthalt von einigen Stunden – dessen Zweck ich
    übrigens nicht begreife – wieder ihre Fahrt nach Osten auf-
    nehmen wird.
    Jedenfalls sehe ich nichts, was auf das Ankern des Schif-
    fes deutete. Im Gegenteil, die Anker ruhen noch auf ihren
    Kranbalken, die Ketten sind nicht zurechtgelegt, und die
    Mannschaft macht sich nicht fertig, die Boote aufs Meer
    herabzulassen.
    Da begeben sich Graf d’Artigas, Ingenieur Serkö und
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    Kapitän Spade nach dem Vorderdeck, und hier entwickelt
    sich ein Vorgang, der mir unerklärlich ist.
    Ich folge ebenfalls der Schanzkleidung des Backbords
    bis zur Höhe des Fockmasts und bemerke von hier aus eine
    kleine Bake, die einer der Matrosen auf den Bug zu hieven
    beschäftigt ist.
    Fast gleichzeitig wird das an dieser Stelle sonst recht
    klare Wasser dunkler, und mir scheint, als ob eine große,
    schwarze Masse vom Grund aufstiege. Sollte es ein mächti-
    ger Pottwal sein, der über dem Wasser einmal Atem schöp-
    fen wollte, und wäre die ›Ebba‹ vielleicht von einem furcht-
    baren Schlag seines Schwanzes bedroht?
    Doch halt . . . jetzt begreife ich . . . jetzt weiß ich, woher
    die Kraft kommt, die

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