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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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vorderen
Veranda einen schönen Sonnenuntergang an. Er leuchtete auch noch drinnen im
Wohnzimmer, als er sich als Sarah Cronin entpuppt hatte, die in einem
shocking-rosafarbenen hautengen Kleid steckte. Es schmiegte sich auf sinnliche
Weise um ihre vollen Brüste und betonte bei jedem Schritt mit verblüffender
Gründlichkeit den Schwung ihrer gerundeten Oberschenkel. Zehn Zentimeter
oberhalb ihrer mit Grübchen versehenen Knie, den festen Waden und den schlanken
Knöcheln endete es. Dazu trug sie passende Riemenschuhe. Unter der glatten
blonden Haarkappe mit der grauen Strähne baumelten zwei riesige Kupferringe von
den Ohrläppchen herab. Wenn jemand des Schutzes bedürftig war, das wurde mir
blitzschnell klar, so war es Sarah Cronin.
    »Finden Sie, daß ich für die
Party richtig aussehe?« fragte sie leise.
    »Sie sehen nicht nur richtig,
Sie sehen prächtig aus!« sagte ich. »Wollen Sie sich nicht setzen, während ich
uns was zu trinken zurechtmache?«
    »Einen Martini, bitte.«
    Sie setzte sich auf die Couch
und schlug die Beine übereinander. Der shocking-rosafarbene Saum rutschte ein
paar Zentimeter weiter über die bronzefarbenen Schenkel hinauf, und es bedurfte
einer ungeheuerlichen Willensstärke, dem Panorama den Rücken zuzudrehen. Ich
ging zur Bar, goß die Gläser ein und brachte sie zur Couch zurück.
    »Wo ist denn diese
Hollywood-Party?« fragte sie.
    »Bei Iwan Alsop.«
    »Oh!« Ihre Augen glänzten. »Ich
halte ihn für einen ganz großen Schauspieler. Wer wird denn sonst noch dort
sein?«
    »Leonard Reid.«
    »Den finde ich auch großartig.
Mir läuft es immer eiskalt über den Rücken, wenn ich ihn nur ansehe. Er wirkt
so... Wissen Sie, er sieht so aus, als ob er sich jede Frau, die er haben
möchte, mit roher Gewalt nähme.«
    »Vielleicht wird es
überraschend für Sie sein, ihn kennenzulernen, Sarah«, sagte ich ernsthaft.
»Außerdem wird noch ein Mann namens Charlie Stern dort sein.«
    »Ach, der!« Sie rümpfte die
Nase. »Den habe ich oft im Büro gesehen. Er ist verrückt. Glauben Sie es
nicht?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Als ich ihn das erste Mal sah,
blieb er beim Hinausgehen vor meinem Schreibtisch stehen und erkundigte sich
nach meinem Namen. Dann sagte er, mein Typ sage ihm zu und ob ich nicht
kündigen und mit ihm zusammen wohnen wolle. Zuerst dachte ich, er mache einen Witz;
aber dann sah ich in die Augen des kleinen Schmierfinken und merkte, daß es ihm
völlig ernst war.« Sie schauderte leicht. »Ich hatte das instinktive Gefühl,
daß er, wenn ich ihn auslachte, gewalttätig werden würde. Deshalb dankte ich
ihm sehr höflich und erfand einen Burschen namens John, der die einzige Liebe
meines Lebens sei.«
    »Wie hat er reagiert?« fragte
ich.
    Sie lachte. »Er ließ mich aufs
großartigste abfahren! Er meinte, es habe sich nur um einen plötzlichen Impuls
gehandelt und wahrscheinlich würde aus der Sache doch nichts geworden sein, da
er gestreiftes Haar eigentlich nicht möge.«
    »Sie haben recht«, sagte ich.
»Charlie Stern ist verrückt. Zufällig sind das die meisten Leute, die Sie heute
abend treffen werden, ebenfalls.«
    »Das klingt, als ob es
wahnsinnig komisch werden würde.« Ihre hellen blauen Augen warfen mir einen
forschenden Blick zu. »Steckt für Sie mehr als nur eben eine Party dahinter,
Rick Holman?«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
fragte ich lahm.
    »Mr. Walker sprach, nachdem Sie
gegangen waren, im Büro über Sie. Er sagte, Sie spielten als Detektiv bei
brenzligen Problemen in den Studios eine große Rolle. Ich ahne, daß der Grund,
weshalb Sie ihn sprechen wollten, etwas mit Mr. Stern zu tun hatte, denn ich
sollte bei Mr. Walker seinen Namen erwähnen.«
    »Sie haben recht«, gab ich zu.
»Es handelt sich um mehr als nur eine Party. Alle Anwesenden, mit Ihrer
Ausnahme, befinden sich in einer schwierigen Situation. Aber Sie brauchen sich
keine Sorgen zu machen, Sarah; ich werde auf Sie aufpassen.«
    »Ich kann auf mich selber
aufpassen«, erwiderte sie selbstsicher. »Wie meine Mutter immer gesagt hat: Der
beste Freund eines Mädchens ist ihr Gekreisch.« Sie trank ihr Glas leer.
»Sollten wir nicht gehen?«
    »Vermutlich, ja.« Ich nickte.
»Noch etwas — was auch auf der Party geschehen mag, langweilig wird sie
keinesfalls sein.«
    Das shocking-rosafarbene
Kreppkleid raschelte zutraulich, während sie aufstand. »Ich habe das intuitive
Gefühl, daß Sie mich heute abend irgendwie zu etwas benutzen, Rick. Aber
wahrscheinlich hätte es keinen

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