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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Wirklichkeit hofften Sie,
ich würde Jordan solche Angst einjagen, daß er keine weiteren Forderungen mehr
stellen würde. Stimmt’s?«
    »Es stimmt.« Er seufzte leise.
»Ich sehe ein, daß es klüger von mir gewesen wäre, Ihnen von Anfang an die
volle Wahrheit zu erzählen, mein Lieber, vor allem, da Sie sie ja
offensichtlich ohnehin herausgefunden hätten.«
    » Wieviel haben Sie ihm gegeben?«
    »Fünftausend.«
    »In bar?«
    »Nicht einmal ich war so dumm,
ihm einen Scheck zu geben.«
    »Er hat die letzten Tage seines
Lebens damit zugebracht, das Geld jedem unter die Nase zu halten, der es sehen
wollte«, brummte ich. »Er bezahlte die Miete in diesem Hochhausapartment mit
Bargeld und behielt den Rest bei sich. Entweder hat ihm niemand je was von
einer Bank erzählt, oder er hielt nichts davon. Sein Mörder hat jedenfalls das
Geld mitgenommen, als er die Wohnung verließ.« Ich trank einen Schluck von dem
Bourbon, der weit und breit das Beste in dieser Getränkekategorie ist, und fuhr
dann fort: »Altchek glaubt, daß es sich um einen Raubmord gehandelt hat, aber
das paßt nicht zu dem Kätzchen und Ihrer freundlichen Inschrift auf der
Schleife an seinem Hals. Vielleicht hat der Mörder das Geld nur genommen, um
das Ganze ein bißchen mehr zu verwirren?«
    »Wer weiß?« sagte er aufschlußreich.
»Ich verlasse mich auf Sie, Rick, Sie werden die Geschichte aufdecken und
vorzugsweise Charlie Stern als Täter entlarven.«
    »Wenn Altchek dahinterkommt,
daß Sie Jordan fünftausend Dollar gegeben haben, wird er Ihnen kaum glauben,
daß das aus Herzensgüte geschehen ist«, knurrte ich. »Er wird annehmen, daß
Jordan Sie erpreßt hat, und das ist ein verdammt gutes Motiv für einen Mord. Er
würde zudem vermuten, daß Sie das Geld mitgenommen haben, als Sie das Apartment
verließen, um zu vertuschen, daß bei der Sache eine Erpressungsaffäre im Spiel
war.«
    »Sie haben ihm doch nicht,
einem unglücklichen Zufall zufolge, mitgeteilt, daß ich es gewesen bin, der
Clive das Geld gegeben hatte?«
    »Nein, weil ich zu dem
Zeitpunkt noch nicht sicher war«, sagte ich. »Aber jetzt weiß ich es mit
Bestimmtheit. Wenn er später dahinterkommt, daß ich es wußte, ihm aber nichts
davon erzählte...« Ich fuhr mit dem Zeigefinger quer über meine Kehle. »Sie
fangen an, sich zu einem Problem in meinem Leben zu entwickeln, Leonard. Im
Augenblick bin ich mir nicht sicher, ob ich Ihnen eigentlich meine zukünftige
Karriere opfern sollte?«
    Mousiekins strich mit glühenden Augen um
Reids Martini herum, und er stellte sein Glas auf den Teppich und sah ein paar
Sekunden lang zu, wie sie den Alkohol leckte.
    »Ich glaube nicht, daß ich
Ihnen da helfen kann, mein Lieber«, sagte er schließlich. »Ich meine, das ist
eindeutig Ihr Problem, oder nicht?«
    »Vermutlich ja«, sagte ich
kurz. »Darf ich telefonieren?«
    »Bitte.« Er schluckte mühsam.
»Habe ich Zeit, ein paar Dinge zusammenzupacken, bevor der Lieutenant
eintrifft?«
    Ich drehte ihm den Rücken zu,
während ich die Nummer wählte, damit er noch ein bißchen länger schwitzte.
    »Hier Herbert Walker und
Companie«, flüsterte eine gedämpfte, intim klingende Stimme gleich darauf in
mein Ohr.
    »Hier Rick Holman«, sagte ich.
»Haben Sie noch ein paar blonde Haare zurückbehalten?«
    »Wie?«
    »Ich dachte, Ihr Haar sei
vielleicht vor lauter Warten auf meinen Anruf ganz grau geworden«, sagte ich
bescheiden.
    Ihre Stimme klang abweisend.
»Als ich gestern abend anrief, machten Sie einen so begeisterten Eindruck, daß
ich im Augenblick, als ich auflegte, Ihre Existenz vergaß.«
    »Die Jungens waren bei mir und
spielten Poker«, log ich. »Sie wissen doch, wie es ist, wenn sechs dicke, fette
Ohren auf jedes Wort lauschen, das Sie sagen? Wie wär’s, wenn wir von vorn
anfingen, Sarah Cronin? Wann und wo soll ich Sie morgen abend abholen?«
    »Das ist kompliziert.« Sie
schien schnell aufzutauen. »Ich teile mit drei anderen Mädchen eine Wohnung,
und sie sind heute abend alle zu Hause. Wenn Sie mich abholen, werden alle drei
Sie überfallen, und wir werden nicht eher wegkommen, bis sie Ihnen ihre
Lebensgeschichte erzählt und ihre Muttermale gezeigt haben. Vielleicht komme
ich also besser zu Ihnen?«
    »Großartig!« sagte ich und gab
ihr meine Adresse. »Dann also gegen acht Uhr dreißig.«
    Leonard ließ mir sein bestes
teuflisches Lächeln zukommen — Marke Reaktion des Tartarenhäuptlings, nachdem
der Held zum Tode verurteilt worden ist, indem er an den Beinen

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