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Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Titel: Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens , Helke Böttger
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beiden Musiker rausfliegen.«
    Er setzte sich aufrecht hin und runzelte die Stirn. »Das geht nicht. Das habe ich dir doch gesagt.«
    »Ich weiß, aber du hast offensichtlich vergessen, es auch den Zuschauern zu sagen.«
    Meine oberschlaue Antwort gefiel ihm nicht. Das Runzeln auf seiner Stirn vertiefte sich. »Sie müssen drin bleiben, egal wie. Dann fliegen eben die Zweitplatzierten raus.«
    »Das ist auch schwierig, weil zwei Paare auf dem zweiten Platz gelandet sind.«
    »Welche beiden sind es?«
    »Tim und Amanda Schoenemann und die beiden Alten.«
    »Die Streithähne, die sich gegenseitig die Bilder zerfetzen, wollen sie in der Sendung lassen?«
    »Ja, nur drei Prozent wollen die rauswählen. Sie sind offensichtlich sehr beliebt. Aber warum dürfen Lenny und Katharina eigentlich nicht gehen?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort vorausahnte.
    Daniel zögerte einen Moment, doch dann rückte er mit der Sprache heraus. »Weil wir einen Deal mit ihnen haben.«
    Das hatte ich mir gedacht. »Was für einen Deal?«
    »Sie zahlen Geld dafür, dass sie in der Sendung erscheinen. Es ist eine PR-Aktion für die beiden.«
    Jetzt runzelte ich die Stirn. »Das heißt, sie wollen gar nicht geschieden werden? Sie betrügen uns und die Zuschauer?«
    »Ich habe keine Ahnung, was sie wirklich wollen. Solange sie mein und dein Gehalt aufbessern, stelle ich keine Fragen nach ihrem Liebesleben im stillen Kämmerlein. Bei uns weiß außer mir – und jetzt auch außer dir – niemand von dem Deal, damit alles so authentisch wie möglich wirkt.«
    Ich unterließ jede missbilligende Äußerung, um ihn nicht noch mehr gegen mich aufzubringen, sondern zog nur nonchalant eine Augenbraue nach oben. »Das löst aber nicht unser Problem, welches Paar nun rausfliegt.«
    »Dann lass sie alle drin. Wir haben so viele E-Mails und Faxe zu den Schoenemanns und vor allem für die beiden alten Leute bekommen, dass ich sie am liebsten alle in der Sendung behalten möchte. Das wäre dann auch gleich eine gute PR-Aktion für uns. Sag Thomas, er soll eine Pressemitteilung dazu verfassen.«
    Ich nickte und wollte noch etwas hinzufügen, als sich die Tür erneut öffnete.
    »Chef, wir haben ein Problem«, sagte Max ins Büro stürmend. Als er mich sah, stahl sich ein unsicheres Lächeln in sein Gesicht.
    Ich wandte mich angewidert ab. »Was will denn dieser Bluthund?«, murmelte ich kaum hörbar, doch der Schnüffler hatte scharfe Ohren.
    »Tut mir leid, dass meine Arbeit Ihnen nicht gefällt, Emma, aber dafür wurde ich angeheuert.«
    »Um einem armen Mann seine letzten Lebensjahre zu versauen, weil er einen illegitimen Sohn hat? Oder um dafür zu sorgen, dass eine junge Frau zu ihrem menschenmordenden Ehemann abgeschoben wird?« Ich hatte das Gefühl, ich hatte Schaum vor dem Mund, als ich ihm meinen Widerwillen ins Gesicht schleuderte. Schnell tastete ich nach meinen Lippen und zog meine Hand beruhigt zurück, als dort nichts zu spüren war.
    Er zuckte bedauernd mit den Schultern und öffnete den Mund, um mir zu antworten, doch Daniel kam ihm zuvor.
    »Max hat hervorragende Arbeit geleistet. Ohne ihn wäre die Sendung nicht halb so spannend geworden. Wer hätte gedacht, was die Leute alles so für Geheimnisse haben.« Er grinste immer noch zufrieden. »Also, was ist es, Max? Ich habe eben schon ein Problem gelöst, da kommt mir das nächste gerade recht.«
    »Die Schoenemanns sind im Anflug. Sie wollen wissen, woher wir die Information mit dem lebenden ersten Ehemann haben und ob es nicht ein Irrtum sein kann.«
    »Ist es ein Irrtum?«, fragte Daniel mit scharfer Stimme nach.
    »Nein, ist es nicht.«
    »Dann können sie gerne kommen. Aber die Quellen müsst ihr nicht verraten.«
    Verdammt. »Sie kommen hier her?«, fragte ich panisch. »In unser Schloss?«
    Daniel lächelte. »Unser Schloss ist für alle offen, auch für niederes Fußvolk.«
    Ich nickte und gab mir Mühe, ganz unbeteiligt zu wirken. Und ganz beschäftigt.
    »Ich muss los, hab viel zu tun«, verabschiedete ich mich und lief aus dem Büro. Der Rest des Gesprächs zwischen Bluthund und Chef war mir egal. Ich musste mich schützen.
    Kaum stand ich im Flur, überlegte ich fieberhaft, wohin ich auf die Schnelle fliehen konnte, um Tim auf keinen Fall zu begegnen. In den Keller? In die hinterste Ecke des Schlossparks? In meinen Aktenschrank? In meinen Fantasien wurde jedes Versteck sofort aufgestöbert, so dass ich gerade kopflos in mein Büro rennen und es von innen verbarrikadieren wollte,

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