Vor Playboys wird gewarnt
keinen festen Partner haben."
„Das stimmt, trotzdem ..."
„Okay, ich habe momentan auch keine Beziehung, falls es Sie beruhigt."
„Ich war nicht beunruhigt, aber ..."
„Keine Widerrede mehr, Lucille. Sie gehen heute Abend mit mir zum Essen aus. Ende der Diskussion."
„Können Sie sich nicht vorstellen, dass ich vielleicht nicht mit Ihnen ausgehen möchte?" fragte sie ärgerlich. Wahrscheinlich hatte das noch keine Frau zu ihm gesagt. Das wurde Lucille klar, als sie seine erstaunte Miene bemerkte.
Plötzlich erinnerte sie sich wieder an Flame. Nur weil diese Frau ihn
.zurückgewiesen hatte, wollte Valentino jetzt mit ihr, Lucille, ausgehen. Aus verletzter Eitelkeit wollte er demonstrieren, wie rasch er sich getröstet hatte.
Keinesfalls werde ich mich benutzen lassen, nahm sie sich vor.
„Ich muss heute Abend mein Haar pflegen", improvisierte sie deshalb.
Er betrachtete ihr Haar, das wunderbar glänzte. „Es sieht nicht so aus, als brauchte es dringend Pfle ge. Aber wir können uns auch später treffen. Ich esse sowieso nicht so früh."
Beinah hätte sie die Augen verdreht. Er aß nicht so früh! Dachte er eigentlich immer nur an sich und nie an andere?
„Außerdem wollte ich meine Mutter besuchen", fügte sie hinzu.
„Das können Sie auf einen anderen Abend verschieben."
„Und wenn sie im Krankenhaus liegt?"
„Tut sie das?"
„Nein, aber es hätte ja sein können."
„Dann hätte ich Blumen gekauft und Sie begleitet. Anschließend hätten wir immer noch zum Essen gehen können."
Lucille seufzte. „Warum wollen Sie unbedingt mit mir ausgehen? Sagen Sie mir bitte die Wahrheit."
Wieder lächelte er so unglaublich sexy. „Nur die Wahrheit?"
„Ja."
„Wenn Sie das nicht selbst wissen, sollten Sie sich mal genauer im Spiegel betrachten. Sie sind eine schöne Frau, Lucille, und ich mag schöne Frauen."
Ah ja, das war der einzige Grund! Wenn ich weniger gut aussähe, hätte er mich nicht eingeladen, überlegte sie. Der Mann war entsetzlich oberflächlich.
Hatte sie etwa etwas anderes erwartet?
Lucille war klar, dass er versuchen würde, sie zu verführen. Und da sie allzu deutlich gespürt hatte, wie heftig sie körperlich auf ihn reagierte, würde sie ihm nicht widerstehen können. Da brauchte sie sich nichts vorzumachen.
Obwohl sie einige Jahre keine Beziehung oder Affäre mehr gehabt hatte, kannte sie das Spiel natürlich genau. Jeder normale Mann über dreißig erwartete als Gegenleistung für ein Essen, das die Frau mit ihm ins Bett ging.
Und für einen Playboy wie Valentino Seymour war es wahrscheinlich sowieso selbstverständlich, dass sie mit ihm schlief, wenn sie seine Einladung annahm.
Es war eine ungemein reizvolle Vorstellung, mit diesem Mann Sex zu haben.
„Kann ich darüber nachdenken?" fragte sie, während Panik in ihr aufstieg.
Sekundenlang war er verblüfft. Doch er erholte sich rasch und lächelte Lucille freundlich an. „Ja, nehmen Sie sich ruhig Zeit. Unterdessen können wir uns mein neues Zuhause ansehen."
Als er sie am Arm packte und mit ihr in den Aufzug stieg, bekam sie eine Gänsehaut. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen.
Schließlich ließ Valentino sie los, wofür sie ihm dankbar war. Sie war auch froh, dass noch ein anderes Paar mit ihnen im Lift fuhr, denn das Apartment, das sie sich ansehen wollten, lag im zwölften Stock.
„Wahrscheinlich hat man von hier oben eine fantastische Aussicht", sagte Valentino, als der Aufzug anhielt und sie ausstiegen.
„Ja, man kann das Kasino, Darling Harbour und den Yachtha fen und die City sehen."
„Das hört sich an, als wäre es perfekt", antwortete er.
Perfekt war es dann auch, vorausgesetzt, man mochte Blau, denn es war die dominierende Farbe in allen Bäumen, von einem ganz hellen Eisblau bis hin zu einem kräftigen Marineblau. Alle Wände, Teppiche und Möbel wiesen einen Blauton auf. Manchmal war mit Grau oder Weiß kombiniert worden.
So waren beispielsweise einige Lampenschirme und Kissenbezüge weiß.
Die Zimmer waren sehr geräumig, die Einrichtung teuer und luxuriös.
Dennoch wirkte die Wohnung behaglich mit den breiten Sofas und Sesseln aus Leder, den großen Tischen und den riesigen Betten.
Im größten Schlafzimmer stand ein überdimensional breites Bett, und das Bad war so groß, dass man darin dekadente Orgien feiern konnte.
„Ja, so sollten Badezimmer sein", erklärte Valentino, und Lucille bemühte sich, sich nicht vorzustellen, wie er nackt in die Badewanne stieg.
Am allerbesten war
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