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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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mich nach Hause bringen? Meine Wohnung liegt auf deinem Heimweg, wenn es dir nichts ausmacht, durch die Innenstadt zu fahren.“
    „Tut mir leid“, sagte sie, obwohl es ihr überhaupt nicht leidtat, dass sie in die andere Richtung fuhr. „Ich fahre nicht nach Hause. Aber ich rufe dir gern ein Taxi.“
    Seine Augen funkelten. „Hast du wieder ein aufregendes Date mit deinem brasilianischen Lover?“
    „Ich weiß zwar nicht, wie du darauf kommst, dass dich das etwas anginge. Aber wenn du es unbedingt wissen willst – ich bin auf dem Weg zu meinen Eltern, um die Geburtstagsparty meines Vaters vorzubereiten.“
    „Großartig.“ Er öffnete prompt die Beifahrertür. „Dann fahre ich mit dir. Ich war nämlich schon seit Ewigkeiten nicht mehr in meinem alten Viertel.“
    Noch ehe sie etwas erwidern konnte, war er schon eingestiegen. Sie bekam gar keine Gelegenheit dazu, nein zu sagen oder ihn dazu aufzufordern, sein altes Viertel allein zu besuchen. Mal abgesehen davon, dass „altes Viertel“ absolut nicht die richtige Bezeichnung für Broadmoor war.
    Cade sah entspannt und zufrieden aus. Er würde sich mit Sicherheit nicht einfach wieder zum Aussteigen bewegen lassen. Also straffte Ava die Schultern und strich sich unter dem offenen Mantel mit den Händen über ihre Hüften, vom roten Gürtel, den sie um ihre tabakfarbene Seidenbluse trug, bis hinunter zu dem dazu passenden Rock. Dann nahm sie ihre Handtasche von ihrer Schulter, warf sie ihm in den Schoß und stieg ein.
    Einige Minuten später musste sie zugeben, dass es schwer war, ihm heute Abend in seiner euphorischen Stimmung zu widerstehen. Er lachte und scherzte und dankte ihr bestimmt viermal dafür, dass sie Finn heute Morgen angerufen hatte.
    „Ich schwöre dir, du hast uns den Tag gerettet“, sagte er. „Ohne Kavanagh hätten wir heute wahrscheinlich nicht drehen können. Wenn du also jemanden brauchst, um bei deinen Eltern die Kristallgläser zu zählen, oder was auch immer du da vorhast, stehe ich dir gern zur Verfügung.“
    „Glaub bloß nicht, dass ich darauf nicht zurückkomme.“ Sie lenkte den Wagen nach Broadmoor hinein und hielt vor dem Pförtnerhäuschen, wo sie das Fenster herunterließ. „Hallo, Mister Ziegler“, begrüßte sie den Pförtner.
    Der weißhaarige Mann strahlte. „Na hallo, Ava. Ich habe Sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.“
    „Ich weiß. Meine Eltern sind seit kurz nach Weihnachten in Chicago. Ich bin vorbeigekommen, weil ich nach dem Haus sehen und mich um ein paar Dinge kümmern wollte, bevor sie heimkommen.“
    „Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg dabei“, sagte der Pförtner und drückte den Knopf, der das Tor öffnete.
    Ava fuhr durch die Wohnanlage, vorbei an den üppig begrünten Anwesen, von denen manche von der Straße aus zusehen waren und andere eher versteckt lagen. Schließlich bog sie in eine Auffahrt ein und fuhr bis zu einem Backsteinhaus im Tudorstil aus dem Jahr 1929. Sie hielt vor der Garage und stellte den Motor aus.
    „Home, sweet home“, murmelte sie, wie stets innerlich im Zwiespalt, wenn sie mit dem eleganten Haus ihrer Kindheit konfrontiert war.
    Cade musterte sie. „Lass mich raten. Hier handelt es sich um ein George-Stoddard-Design. Auf was? Dem neunten Fairway?“
    Ihr fiel ein, dass er nie hier gewesen war, deshalb nickte sie.
    Seine Miene wurde seltsam ausdruckslos. „Mein alter Herr war untröstlich, weil er hier damals nur eines der Häuser von 1940 kaufen konnte. Etwas anderes war nicht zu haben.“
    „Ah, neureich“, meinte sie und verzog das Gesicht. „Behauptete jedenfalls meine Mutter. Ich glaube, solche Dinge waren der Generation unserer Eltern viel wichtiger.“
    „Oh, ich weiß nicht“, widersprach er und folgte ihr den Steinpfad entlang, der zur Eingangstür des Hauses führte. „Ich kenne ein paar alte Schulkameraden, denen die Größe unserer Brieftasche enorm wichtig ist.“
    Sie zuckte gleichgültig mit einer Schulter. „Die können mich mal.“
    Cade sah für den Bruchteil einer Sekunde geschockt aus, aber dann lachte er.
    Verblüfft starrte sie ihn an. Es war ewig her, seit sie ein so unbeschwertes, gut gelauntes Lachen von ihm gehört hatte. Bestimmt seit der Highschool nicht mehr, vor dem Bruch zwischen ihnen. Es brachte sie so sehr aus dem Konzept, dass sie Schwierigkeiten hatte, die Haustür aufzuschließen.
    Es gelang ihr, sie im gleichen Moment zu öffnen, als er sich wieder beruhigte. Und als sie eintrat und ihm die Tür aufhielt, nickte

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