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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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auf Alcides Fragen zu finden. Also richtete ich all meine Gefühle darauf aus, und was war das für eine hervorragende Entscheidung! Ich war so stolz auf meine Leistung, dass ich am liebsten in meinem Stolz gebadet hätte.
    Der Schamane hatte vielleicht ein paar Tricks gekannt, um sich mit diesen wohlig warmen Gefühlen auf das vorliegende Problem zu konzentrieren. Ich unternahm eine große Anstrengung, um mich zusammenzureißen. Während meiner Abwesenheit war die Menge im Salon noch größer geworden, mittlerweile war das ganze Rudel da. Ich konnte diese Vollzähligkeit geradezu spüren, als etwas Allumfassendes.
    Blicke folgten uns, als wir die Treppe hinabstiegen. Jason wirkte alarmiert, und ich setzte ein beruhigendes Lächeln auf. Aber irgendetwas damit schien nicht zu stimmen, denn seine Miene glättete sich nicht.
    Alcides Stellvertreterin Jannalynn ging zu der knienden Annabelle, warf den Kopf zurück und stieß eine ganze Reihe heulender Laute aus. Jetzt stand ich neben meinem Bruder, und er hielt mich fest. Irgendwie hatte Alcide mich Jasons Obhut übergeben.
    »Herrje«, murmelte Jason. »Was ist so falsch daran, mit der Hand zu wedeln oder auf einen Gong zu schlagen?« Ich nehme an, Geheul als Zeichen zur Eröffnung einer Versammlung war unter der Würde von Panthern. Aber das war schon okay. Ich lächelte Jason an. Irgendwie fühlte ich mich wie Alice im Wunderland, nachdem sie von dem Pilz gegessen hatte.
    Ich stand am Rand des Kreises, der sich um Annabelle gebildet hatte, Alcide auf der mir gegenüberliegenden Seite. Er sah in die versammelte Runde, um die Aufmerksamkeit des Rudels auf sich zu lenken. »Wir haben uns heute Abend zusammen mit zwei Besuchern hier versammelt, um zu entscheiden, was mit Annabelle geschieht«, sagt er ohne Vorrede. »Wir wollen ein Urteil darüber fällen, ob sie mit dem Tod von Basim etwas zu tun hat oder ob dieser Mord jemand anderem angelastet werden muss.«
    »Warum sind Besucher da?«, fragte eine Frau. Ich suchte nach ihrem Gesicht, aber sie stand so weit hinten, dass ich sie nicht sehen konnte. Ich schätzte, es waren etwa vierzig Leute im Salon, im Alter zwischen sechzehn (die Verwandlung begann nach der Pubertät) und siebzig. Ham und Patricia standen ein Stück links von mir. Jannalynn war bei Annabelle stehen geblieben. Die wenigen anderen Rudelmitglieder, die ich mit Namen kannte, waren überall in der Menge verstreut.
    »Hör gut zu«, sagte Alcide und sah mich direkt an. Okay, Alcide, Nachricht angekommen. Ich schloss die Augen und hörte zu. Wow, das war ja absolut fantastomatisch! Alcides Blick schweifte über die versammelten Rudelmitglieder, und ich bekam nicht nur das mit, sondern auch noch die folgende Welle der Angst. Ich konnte die Angst sehen. Sie war dunkelgelb. »Basims Leiche wurde auf Sookies Land gefunden«, sagte Alcide. »Und sie wurde dort abgelegt, um Sookie die Schuld an seinem Tod anzulasten. Die Polizei kam sie dort suchen, kurz nachdem wir sie ausgegraben hatten.«
    Ein allgemeines Raunen gingen durch die Menge ... fast jeder war überrascht.
    »Ihr habt die Leiche ausgegraben?«, sagte Patricia. Meine Augenlider flogen auf. Warum hatte Alcide das denn geheim gehalten? Es war ein totaler Schock für Patricia und einige andere, dass Basims Leiche sich nicht mehr auf der Lichtung befand. Jason trat hinter mich und stellte sein Bier ab. Er wusste, dass er die Hände freihaben musste. Mein Bruder mochte zwar kein Intelligenzbolzen sein, aber er hatte gute Instinkte.
    Ich staunte nicht schlecht, wie clever Alcide alles inszeniert hatte. Ich konnte die Gedanken der Werwölfe zwar immer noch nicht allzu deutlich lesen, aber dafür all ihre Gefühle... und genau darauf hatte er es abgesehen. Als ich mich erneut konzentrierte und meine Aufmerksamkeit auf die einzelnen Personen im Salon lenkte, war die Erfahrung so intensiv, dass mein Geist beinahe den Körper verließ. Alcide sah ich als einen Ball feuerroter Energie, pulsierend und anziehend, und all die anderen Werwölfe umkreisten ihn auf verschiedenen Bahnen. Zum ersten Mal verstand ich, dass der Leitwolf der Planet war, um den im Werwolf-Universum alle anderen kreisten. Die Rudelmitglieder leuchteten in verschiedensten Abstufungen von Rot, Violett und Pink, den Farben der Hingabe an ihren Leitwolf. Jannalynn leuchtete in einem flammenden Rot, ihre Bewunderung verlieh ihr fast den gleichen Farbton wie Alcide selbst. Sogar Annabelle glomm in einem, wenn auch etwas zu hellen, Kirschrot, trotz

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