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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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spöttisch. »Ha. Ich bin ein Elf und viel stärker als jeder Mensch.«
    Ich wollte gerade fragen: »Wie kommt es dann, dass ich den Elfenkrieg überlebt habe und so viele Elfen nicht?« Aber Gott sei Dank ließ ich's bleiben. Schon im nächsten Augenblick wusste ich, wie gut es war, dass ich diese Worte heruntergeschluckt hatte, denn ich sah Claudes Miene an, dass er sich nur zu gut erinnerte, wer gestorben war. Ich vermisste Claudine ebenfalls, und das sagte ich ihm auch.
    »Du bist traurig«, stellte Hunter völlig richtig fest. Oje, er bekam auch all die Dinge mit, über die ich in seiner Gegenwart eigentlich nicht nachdenken sollte.
    »Ja, wir denken an seine Schwester«, erklärte ich. »Sie ist gestorben und wir vermissen sie.«
    »Wie meine Mom«, sagte Hunter. »Was ist ein Elf?«
    »Ja, wie deine Mom.« Irgendwie schon. Jedenfalls in dem Sinne, dass sie beide tot waren. »Elfen sind besondere Geschöpfe, aber darüber reden wir ein andermal.«
    Man musste kein Telepath sein, um Claudes Interesse und Neugier zu bemerken. Daher folgte ich ihm leise, als er die Diele entlang zum Badezimmer ging. Tatsächlich, Claudes Schritt verlangsamte sich, und er blieb in der offenen Tür des Zimmers stehen, in dem Hunter geschlafen hatte.
    »Geh einfach immer weiter«, sagte ich.
    »Darf ich nicht mal einen Blick auf ihn werfen? Er wird's nie erfahren. Ich habe gehört, wie gut er aussehen soll. Nur einen kurzen Blick?«
    »Nein.« Mir war klar, dass ich diese Tür wohl besser im Auge behalten sollte, bis Claude aus dem Haus war. Nur einen Blick, herrje. Er würde schon sehen, dass ich einen Arsch in der Hose hatte.
    »Was ist mit deinem Arsch, Tante Sookie?«
    »Uups! Entschuldige, Hunter. Ja, so ein Wort sagt man nicht«, erwiderte ich laut, weil Claude nicht bemerken sollte, dass ich es nur gedacht hatte. Ich hörte ihn lachen, als er die Badezimmertür schloss.
    Claude blieb so lange im Badezimmer, dass Hunter sich die Zähne in meinem putzen musste. Als ich das Knarren der Treppe und dann die Geräusche des Fernsehers von oben hörte, entspannte ich mich wieder. Ich half Hunter beim Anziehen, zog mich schließlich selbst an und trug unter der unerschütterlichen Aufmerksamkeit Hunters noch etwas Make-up auf. Kristen hatte ihn offenbar nie zusehen lassen bei dieser Prozedur.
    »Willst du nicht bei uns wohnen, Tante Sookie?«, fragte Hunter.
    Danke, Hunter, aber ich wohne gern hier. Und ich habe einen Job.
    Dann suchst du dir einen anderen.
    »Das wäre nicht das Gleiche. Dies ist mein Haus, und es gefällt mir hier sehr. Ich will nicht weg.«
    Es klopfte an der Haustür. Kam Remy etwa schon so früh, um Hunter abzuholen?
    Aber es war eine Überraschung ganz anderer Art, eine unerfreuliche. Spezialagent Tom Lattesta stand auf der vorderen Veranda.
    Hunter war natürlich, so schnell er konnte, zur Tür gerannt. Tun das nicht alle Kinder? Nicht, weil er dachte, es sei sein Vater, denn er wusste nicht genau, wann Remy kommen würde, sondern einfach weil er herausfinden wollte, wer zu Besuch kam.
    »Hunter«, sagte ich und nahm ihn auf den Arm, »das ist ein FBI-Agent. Er heißt Tom Lattesta. Kannst du dir das merken?«
    Hunter blickte zweifelnd drein. Er versuchte ein paar Mal, den ungewohnten Namen richtig auszusprechen, und schließlich gelang es ihm.
    »Gut gemacht, Hunter!«, lobte Lattesta, der freundlich sein wollte, mit Kindern aber gar nichts anfangen konnte, und so klangen seine Worte nur falsch. »Miss Stackhouse, darf ich einen Augenblick hereinkommen?« Ich warf einen Blick auf die Veranda. Kein anderer da. Kamen diese FBI-Typen sonst nicht immer zu zweit?
    »Warum nicht«, sagte ich ohne große Begeisterung. Ich erklärte nicht, wer Hunter war, weil es Lattesta nichts anging. Aber ich wusste natürlich, dass er neugierig war. Ihm war auch aufgefallen, dass draußen noch ein weiteres Auto parkte.
    »Claude«, rief ich die Treppe hinauf. »Das FBI ist hier.«
    Es ist immer gut, unerwarteten Besuchern klarzumachen, dass noch jemand anderes im Haus ist.
    Der Fernseher verstummte, und Claude kam die Stufen herabgesegelt. Mittlerweile trug er ein goldbraunes Seidenhemd und Leinenhosen und sah aus wie einer erotischen Fantasie entstiegen. Trotz seiner Heterosexualität war Lattesta nicht gegen einen Anflug unvermittelter Bewunderung gefeit. »Agent Lattesta, mein Cousin Claude Crane«, stellte ich vor und versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken.
    Hunter, Claude und ich setzten uns aufs Sofa, während Lattesta in

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