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Vorbei: Drei Erzählungen (German Edition)

Vorbei: Drei Erzählungen (German Edition)

Titel: Vorbei: Drei Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Schädlich
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Wir ließen sie auf der Insel zurück. Gott weiß, was aus ihnen geworden ist.»
    «170 Jahre sollten genügt haben, um das zu erfahren», sagte Bob.
    «Weil aber die ‹Afrikaansche Galey› auf dieser Insel gestrandet war, nannten wir sie ‹Het Schadelijk Eiland›.»
    Hammerton sagte: «Schön für Sie, daß Sie mit drei Schiffen unterwegs waren. Wer rettet uns, wenn die ‹Arend› Schiffbruch erleidet?»
    «Heutzutage sind viel mehr Schiffe unterwegs als damals», sagte Behrens. «Und Kapitän Koster kennt die Route jetzt.»
     
    Die «Arend» segelte weiter nach Westen. Tagelang nichts als blaue Einöde. Es kam eine Insel in Sicht, die gebirgig war.
    «Wir fanden zuerst keinen Ankergrund», sagte Behrens. «Deshalb setzten wir zwei Schaluppen aus, in jeder 25 Mann. Die Insulaner bemerkten uns bald und drohten am Strand mit langen Spießen. Wegen des felsigen Untergrunds kamen wir mit den Schaluppen nicht bis zum Strand. Wir stiegen aus und wateten mit Mühe an Land; unsere Gewehre, Pulver und Blei hielten wir über unsere Köpfe. In jeder Schaluppe waren einige Mann zurückgeblieben, die auf die Insulaner schossen, um sie vom Strand zu vertreiben. Die zogen sich tatsächlich zurück.
    Aus gehöriger Entfernung zeigten wir den Insulanern unsere Geschenke: Spiegel und Glasperlen. Sie kamen langsam heran, freuten sich über die Geschenke, und wir stapften mit ihnen in das Grün der Insel.
    Wir wollten nur Heilkräuter für die Scharbockkranken sammeln. Wir füllten mehrere Säcke voll, vor allem mit Jasmin, und brachten die Säcke aufs Schiff.
    Die Kräuter reichten für unsere Kranken nicht. Der Scharbock wütete. Auf dem ganzen Schiff hörte man die Schreie der Kranken. Einige waren so abgemagert und verhutzelt wie Bilder des Todes. Andere waren wie aufgeblasen. Manche hatten die rote Ruhr. Wieder andere lagen zusammengekrampft. Die Leute gingen aus wie ein Licht.
    Auch ich hatte Scharbock. Meine Zähne saßen locker. Auf dem Leib hatte ich Knoten, rote, gelbe, grüne, so groß wie Haselnüsse.
    Wir mußten noch einmal an Land gehen, um Kräuter zu sammeln. Am nächsten Tag machten wir uns auf. Diesmal mit größerer Mannschaft. Die Insulaner verhielten sich friedlich. Wir hatten schon an die 30 Säcke mit Kräutern gefüllt, als die Insulaner uns plötzlich einschlossen. Es müssen Hunderte gewesen sein. Auf ein Zeichen ihres Königs schleuderten sie unzählige Steine auf uns. Wir schossen auf sie, und viele fielen, sogar ihr König, aber sie ließen nicht von uns ab. Wir mußten uns hinter einen hohen Felsen zurückziehen. Die meisten von uns waren verwundet. Wir feuerten weiter, und schließlich gelang es uns, mit den Kräutersäcken zu entkommen.
    Wir nannten die Insel Eiland van Verkwikking, Insel der Erquickung, weil wir so gute Kräuter gefunden hatten. Diese gebirgige Insel sehen Sie dort drüben vor sich.»
    Frau Cunningham sagte: «Ich habe genug von Ihren Geschichten. Seit zehn Monaten sind wir unterwegs. Es ist auf der ‹Arend› unerträglich. Wie lange soll diese Quälerei noch dauern?»
    «Das kann niemand sagen. Es hängt vom Wind ab und …»
    «Bei der nächsten Gelegenheit steige ich aus. Es wird sich ein besseres Schiff finden.»
    «Ich schließe mich Ihnen an», sagte Hammerton.
     
    Die «Arend» passierte die Insel der Erquickung mit Kurs Nordwest.
    Behrens hielt sich meistens bei Kapitän Koster auf.
    Bob und Baxter spielten an Deck stundenlang Schach.
    Dr.   Clark saß in seiner Kammer und schrieb Tagebuch.
    Nach drei Tagen konnten deutlich drei Inseln gesehen werden.
    Behrens kam an Deck, zeigte aufgeregt auf die Inseln und sagte: «Kapitän Bouman von der ‹Thienhoven› hat sie seinerzeit als erster gesehen. Deshalb haben wir sie die Boumans-Inseln genannt.»
    Unterdessen war Dr.   Clark an Deck gekommen.
    Frau Cunningham sagte zu Behrens: «Was heißt schon ‹Wir nannten sie die Boumans-Inseln›. Das interessiert nicht. Wie heißen die Inseln?»
    Behrens blickte Frau Cunningham an.
    Dr.   Clark sagte: «Ta’u, Ofu und Olosega.»
    Hammerton fragte: «Gehen wir hier vor Anker?»
    «Nein», sagte Behrens.
    Dr.   Clark sagte: «Nur noch ein wenig Geduld.»
     
    Die «Arend» segelte weiter in Richtung Nordwest.
    Nach circa 50 Meilen kam eine große Insel in den Blick.
    Die «Arend» fuhr an der Küste entlang.
    Behrens ließ sich von Frau Cunningham nicht stören. «Diese Insel nannten wir ‹Thienhoven›, nach Kapitän Boumans Schiff.»
    Nach einem ganzen Tag sichtete

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