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Vorhofflimmern

Vorhofflimmern

Titel: Vorhofflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Danninger
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Liegemöglichkeiten, die von vielen Menschen genutzt
wurden. Natürlich war keiner so schön wie meiner, aber ich war mir sicher, dass
niemand den Zugang zu meinem Plätzchen finden würde, darum kümmerte es mich
nicht, wenn mich hier jemand sah.
    Dass die Person plötzlich die Richtung änderte und direkt auf
mich zu schwamm, war dann aber doch eher ungewöhnlich.
    Als der Schwimmer dann auch noch Anstalten machte aus dem
Wasser zu steigen, wurde es für mich schließlich ungewöhnlich genug, um mich
verärgert aufzurichten.
    Wer, bitteschön, wagte es mich in meinem geheimen
Garten zu stören?
    Mein Mund klappte erstaunt auf, als ich den Störenfried
erkannte, der mir mit einem freudigen Lächeln und strahlend blauen Augen
entgegensah.
    Desiderio erhob sich aus dem Wasser, wie der Meeresgott
Poseidon höchstpersönlich und ich fühlte mich augenblicklich versetzt in eine
Werbung für Herrenduschgel.
    Heiliger Bim Bam!
    Schritt für Schritt trat Desiderio auf mich zu und zeigte mit
jedem Zentimeter etwas mehr von seinem perfekten Körper. Ich konnte gar nicht
anders, als ihn anzustarren. Alleine seine rechte Schulter hätte bereits
gereicht, um mir Schweißperlen auf die Stirn zu treiben.
    Seine gebräunte Haut glänzte im Sonnenlicht. Wasser rann
verheißungsvoll über die ausgeprägten Muskeln seiner Oberarme und seine glatte
Brust. Ich folgte mit den Augen dem Verlauf der kleinen Bäche über seinen
Körper, hinab zu dem angedeuteten Sixpack seines flachen Bauches. Unterhalb seines
Nabels zeigte sich ein schmaler Streifen Haare, die meinen Blick wie ein
verhängnisvoller Pfeil weiter nach unten führten bis zum Saum seiner engen
Badeshorts.
    Himmel Herrgott!
    Mein Buch rutschte mir aus den Fingern, doch ich war unfähig
es aufzufangen.
    Bitte gebt dem Mann ein Handtuch! Oder noch besser – einen Schneeanzug!
    Ein solcher Anblick zählte doch sicher schon als Erregung
öffentlichen Ärgernisses, oder?
    Zumindest war ich gerade sehr über Desiderios Auftritt
verärgert. Von der Erregung ganz zu schweigen, aber hauptsächlich verärgert.
    Er hatte sich inzwischen vollständig aus dem Wasser erhoben
und schenkte mir einen verwegenen Blick, der wohl jede andere Frau auf der Welt
dazu bewogen hätte, sich auf ihn zu stürzen.
    Meine Hormone wollten mich zu etwas ähnlichem überreden, doch
mein Ärger hielt mich, dem Himmel sei Dank, zurück.
    „Was willst du denn hier?“, bellte ich los, als ich zu meiner
Sprache zurück gefunden hatte. „Wirst du jetzt auch noch zum Stalker?“
    Desiderio hatte wohl mit einer solchen Reaktion gerechnet,
denn er gab sich von meinem Tonfall nicht im Mindesten beeindruckt. Er lächelte
mich sogar weiterhin an. „Nicht direkt, aber ich habe dich auf dem Parkplatz
vorbeifahren sehen und mich dann hoffnungsvoll auf die Suche nach dir gemacht.“
Begeistert sah er sich um. „Du hast dich gut versteckt, muss ich sagen.“
    „Mein Auto? Woher weißt du denn bitte, was ich für ein Auto
habe?“
    „Von der Zulassungsbehörde“, meinte er lässig und schüttelte
seine Haare aus. Ein paar Tröpfchen trafen auf meine Haut und ließen mich
unweigerlich erschauern.
    Ich stierte Desiderio fassungslos an. „Von der... Bist du
verrückt?“
    „Mann, Lena!“, lachte er. „Woher werde ich dein Auto wohl
kennen, hm? Vom Krankenhausparkplatz vielleicht? Ich habe dich dort nämlich
schon einsteigen sehen, weißt du.“
    Schweigend akzeptierte ich diese Erklärung. Obwohl ich ihm
die Sache mit der Zulassungsbehörde durchaus zugetraut hätte.
    „Es ist wirklich unglaublich schön hier“, sagte er
schließlich und sah sich nochmals um. Leider beließ er es nicht bei den
örtlichen Begebenheiten. Mit einem spitzbübischen Grinsen ließ er seine Augen unverhohlen
über mich gleiten.
    Ich biss mir auf die Unterlippe und widerstand dem Drang mich
mit einem Handtuch zuzudecken. Er sollte keinesfalls wissen, dass mir seine
Begutachtung peinlich war.
    „Bist du fertig?“, fragte ich mit hochgezogenen Brauen.
    Desiderio hob kurz seine Schultern. „Fürs Erste.“
    „Schön. Dann kannst du ja jetzt wieder verschwinden“, brummte
ich.
    Er holte theatralisch Luft und ließ sich einfach neben mir
auf dem Boden nieder. „Ich muss mich jetzt erst noch ein wenig ausruhen.“
    „Nein! Das ist mein Geheimplatz, hier haben nur geladene
Gäste zutritt!“
    „Hey, ich bin gerade eine ganze Runde um den See geschwommen,
um dich zu finden. Da lass ich mich nicht so einfach wieder abwimmeln.“
    „Hat dir

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