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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ebenfalls – und, oh ja, glücklich verheiratet sollte er sein. Das verringert die Versuchung, über die Prinzessin zu einem Schlafzimmerkaiser zu werden. Kurz gesagt, der Mann sind Sie selbst.«
    Vortala grinste. Vorkosigan runzelte die Stirn. Cordelia
    wurde es flau im Magen.
    «0 nein«, sagte Vorkosigan, ganz bleich im Gesicht. »Sie
    werden mir das nicht aufbürden. Es wäre grotesk. Wenn von
    allen Männern ich in die Fußstapfen seines Vaters träte, zu ihm mit der Stimme seines Vaters spräche, der Berater seiner Mutter würde – das wäre noch schlimmer als grotesk. Das wäre obszön. Nein.«
    Vortala reagierte verdutzt auf diesen heftigen Ausbruch.
    »Ein bisschen schickliche Zurückhaltung ist eine Sache, Aral, aber wir wollen doch nicht zu weit gehen. Wenn du beunruhigt bist wegen der Abstimmung, die haben wir schon im Sack.
    Jedermann kann sehen, dass du der Mann der Stunde bist.«
    »Jedermann wird das ganz sicher nicht sehen. Vordarian
    wird auf der Stelle mein Feind werden, und ebenso der
    Minister des Westens. Und was die absolute Macht angeht, so wissen Sie, Sir, was für eine falsche Schimäre dieser Begriff ist. Eine zweifelhafte Illusion, beruhend auf… Gott weiß was.
    Magie. Taschenspielerei. Glauben an die eigene Propaganda.«
    Der Kaiser zuckte vorsichtig die Achseln, wobei er Acht
    gab, dass seine Schläuche nicht verschoben wurden. »Nun. das wird nicht mein Problem sein, sondern das von Prinz Gregor 316
    und seiner Mutter. Und das von – jeder Person, die davon
    überzeugt werden kann, in ihrer Stunde der Not ihnen
    beizustehen. Wie lange, meinen Sie, könnten sie aushalten, ohne Hilfe? Ein Jahr? Zwei?«
    »Sechs Monate«, murmelte Vortala.
    Vorkosigan schüttelte den Kopf. »Sie haben mich mit
    diesem Argument des ›was wäre, wenn‹ schon vor Escobar
    festgenagelt. Es war damals falsch – wenn ich auch einige Zeit brauchte, um das einzusehen –, und es ist jetzt auch falsch.«
    »Nicht falsch«, widersprach der Kaiser. »Weder damals
    noch jetzt. Daran muss ich glauben.«
    Vorkosigan gab ein wenig nach. »Ja. Ich kann verstehen,
    dass Sie das müssen.« Sein Gesicht verkrampfte sich frustriert, als er den Mann in dem Bett betrachtete. »Warum muss ich es sein? Vortala hat mehr politischen Scharfsinn. Die Prinzessin hat ein besseres Recht. Quintillian hat die Innenpolitik besser im Griff. Sie haben sogar bessere Militärstrategen. Vorlakial.
    Oder Kanzian.«
    »Sie können jedoch keinen Dritten nennen«, murmelte der
    Kaiser.
    »Nun ja – vielleicht nicht. Aber Sie müssen mich verstehen.
    Ich bin nicht der unersetzbare Mann, den Sie aus irgendeinem Grund in mir sehen wollen.«
    »Im Gegenteil. Sie haben zwei einzigartige Vorteile, von
    meinem Standpunkt aus gesehen. Ich habe sie seit dem Tag
    nicht vergessen, als wir den alten Yuri töteten. Ich wusste immer, dass ich nicht ewig leben würde – zu viele latente Gifte in meinen Chromosomen, die ich mir einverleibte, während ich als militärischer Lehrling Ihres Vaters gegen die Cetagandaner kämpfte und sorglos in meinen Reinigungstechniken war, da ich nicht erwartete, zu überleben und alt zu werden.« Der Kaiser lächelte wieder und fixierte Cordelias aufmerksames, unsicheres Gesicht. »Von den fünf Männern, die nach Blut und 317
    Gesetz ein besseres Anrecht auf das Kaisertum von Barrayar haben als ich, stehen Sie an der Spitze der Liste. Ha…«. fügte er hinzu, »ich hatte Recht. Ich dachte mir, dass Sie ihr das nicht gesagt hatten. Raffiniert, Aral.«
    Cordelia blickte zaghaft mit weit aufgerissenen grauen
    Augen auf Vorkosigan. Er schüttelte gereizt den Kopf. »Das ist nicht wahr. Es gilt die Salische Erbfolge.«
    »Eine Debatte, die wir hier nicht fortsetzen werden. Sei es.
    wie es mag, jeder, der Prinz Gregor mit dem Argument von
    Blut und Gesetz vom Thron entfernen möchte, muss zuerst
    entweder Sie beseitigen oder Ihnen das Kaisertum anbieten.
    Wir alle wissen, wie schwer Sie umzubringen sind. Und Sie
    sind der einzige Mann – der einzige Mann auf dieser Liste, dessen ich mir bei den zerstreuten Überresten von Yuri Vorbarra absolut sicher bin; dass er wirklich nicht Kaiser werden will. Andere mögen glauben, dass Sie bescheiden sind.
    Ich weiß es besser.«
    »Dafür danke ich, Sir.« Vorkosigan blickte außerordentlich finster drein.
    »Ich möchte auf einen Punkt hinweisen, der Sie bewegen
    sollte anzunehmen: Auf keinem Posten können Sie diese
    Eventualität besser verhindern als auf dem des Regenten.
    Gregor

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