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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Säbelhieb gegen seine Kehle zu führen und es sauber zu Ende zu bringen, einfach, damit ich mit allem fertig wäre.«
    Der Kaiser lächelte säuerlich, mit geschlossenen Augen.
    »Was für einen Tumult hätte das ausgelöst.«
    »Mm. Ich glaube, er erkannte an meinem Gesicht dass ich
    Bammel hatte. Er grinste mich höhnisch an. ›Schlag zu,
    Kleiner. Wenn du es wagst, solange du meine Uniform trägst.
    Meine Uniform an einem Kind.« Das war alles, was er sagte.
    Ich sagte: »Sie haben all die Kinder in dem Saal umgebracht.
    was töricht war, aber es war das Beste, worauf ich damals
    kommen konnte, dann führte ich meinen Hieb gegen seinen
    Bauch. Später habe ich mir oft gewünscht, ich hätte gesagt…
    hätte etwas anderes gesagt. Aber am meisten habe ich mir
    gewünscht, ich hätte den Mumm gehabt, meinem ersten Impuls zu folgen.«
    »Sie sahen ziemlich grün aus, draußen auf dem Wall im
    Regen.«
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    »Er hatte da schon zu schreien begonnen. Ich bedauerte es, dass mein Gehör wieder da war.«
    Der Kaiser seufzte. »Ja, ich erinnere mich.«
    »Sie haben es inszeniert.«
    »Jemand musste es tun.« Er machte eine Pause, ruhte sich
    aus, dann fügte er hinzu: »Nun, ich habe Sie nicht hierher gerufen, um über alte Zeiten zu plaudern. Hat mein Premierminister Ihnen meine Absicht gesagt?«
    »Etwas über einen Posten. Ich habe ihm gesagt, ich sei nicht interessiert, aber er hat es abgelehnt, mit dieser Botschaft zurückzukehren.«
    Vorbarra schloss müde seine Augen und sprach anscheinend
    zur Decke. »Sagen Sie mir – Lord Vorkosigan –, wer sollte
    Regent von Barrayar werden?«
    Vorkosigan sah aus, als hätte er gerade in etwas
    Scheußliches gebissen, wäre aber zu höflich, um es
    auszuspucken. »Vortala.«
    »Zu alt. Er würde es keine sechzehn Jahre mehr machen.«
    »Dann die Prinzessin.«
    »Der Generalstab würde sie bei lebendigem Leib
    verspeisen.«
    »Vordarian?«
    Der Kaiser riss die Augen auf. »Du liebe Güte! Strengen Sie Ihren Verstand an, junger Mann.«
    »Er hat militärische Erfahrung.«
    »Wir werden seine Schattenseiten ausführlich besprechen –
    wenn mir der Doktor noch eine Woche zu leben gibt. Haben
    Sie noch andere Scherze, bevor wir zur Sache kommen?«
    »Quintillian vom Innenministerium. Und das ist kein
    Scherz.«
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    Der Kaiser grinste mit seinen gelben Zähnen. »Also haben
    Sie schließlich doch etwas Gutes über meine Minister zu sagen.
    Jetzt kann ich sterben; ich habe alles gehört.«
    »Sie würden nie ein zustimmendes Votum von den Grafen
    bekommen für jemanden ohne ein ›Vor‹ vor seinem Namen«,
    sagte Vortala. »Nicht einmal, wenn er auf dem Wasser
    wandeln könnte.«
    »So machen Sie ihn doch zu einem Vor. Geben Sie ihm
    einen Rang, der zu dem Amt passt.«
    »Vorkosigan«, sagte Vortala entgeistert, »er gehört nicht zur Kriegerkaste!«
    »Und auch viele unserer besten Soldaten gehören nicht dazu.
    Wir sind nur Vor, weil irgendein toter Kaiser einen unserer toten Vorfahren dazu erklärt hat. Warum soll man diese Sitte nicht wieder einführen, als eine Belohnung für Verdienste?
    Besser noch, erklärt alle zu Vor, dann habt ihr damit den
    ganzen verdammten Unsinn ein für allemal beendet.«
    Der Kaiser lachte, dann würgte er und musste husten und
    spucken. »Würde das nicht der Volksverteidigungsliga den
    Teppich unter den Füßen wegziehen? Was für ein attraktiver Gegenvorschlag gegenüber der Idee von der Ermordung der Aristokratie! Ich glaube, selbst diejenigen von ihnen, die am wildesten dreinschauen, könnten nicht mit einem radikaleren Vorschlag kommen. Sie sind ein gefährlicher Mann, Lord Vorkosigan.«
    »Sie hatten mich nach meiner Meinung gefragt.«
    »Ja, in der Tat. Und Sie sagen sie mir immer. Seltsam.« Der Kaiser seufzte.
    »Sie können aufhören, sich zu zieren, Aral. Sie werden sich nicht aus dieser Sache herauswinden. Erlauben Sie mir, es kurz zu umreißen. Was die Regentschaft erfordert, ist ein Mann von untadeligem Rang, von nicht mehr als mittlerem Alter, mit einem starken militärischen Hintergrund. Er sollte bei seinen 315
    Offizieren und Männern populär sein, der Öffentlichkeit wohl bekannt, und vor allem vom Generalstab respektiert. Hart genug, um sechzehn Jahre lang eine nahezu absolute Macht in diesem Irrenhaus zu behalten, und ehrlich genug, um diese Macht am Ende dieser sechzehn Jahre einem jungen zu übergeben, der ohne Zweifel ein Idiot sein wird – ich war es auch, in diesem Alter, und wie ich mich erinnere, waren Sie es

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