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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Abzeichen eines Obersten am
    Kragen auf sie zu. »Hier sind Sie ja, Sir. Oberst Gerould ist hier aus Marigrad.«
    »Oh, gut. Ich muss mich jetzt mit diesem Mann befassen …«
    Aral blickte sich schnell um und sein Blick fiel auf
    Droushnakovi. »Drou, bitte bringen Sie statt meiner Cordelia zur Krankenstation. Sorgen Sie dafür, dass sie untersucht wird, sorgen Sie – sorgen Sie, dass sie alles bekommt, was sie braucht.«
    Der Oberst war kein Schreibtischpilot vom Hauptquartier. Er sah aus, als sei er tatsächlich soeben von irgendeiner Front eingeflogen, wo immer auch die Front in diesem Kampf um Loyalität war. Seine Kampfuniform war schmutzig und zerknittert und sah aus, als habe er darin geschlafen; ihr Gestank nach Rauch war stärker als Cordelias Gerüche aus den Bergen. Sein Gesicht war von Erschöpfung gezeichnet. Aber er sah nur grimmig aus, nicht geschlagen. »Der Kampf in Marigrad wurde von Haus zu Haus geführt, Admiral«, berichtete er ohne lange Einleitung.
    Vorkosigan verzog das Gesicht. »Dann möchte ich nichts
    davon hören. Kommen Sie mit mir ins Taktikzentrum – was ist das da an Ihrem Arm, Oberst?«
    Ein breites Stück aus weißem Tuch und ein schmalerer
    Streifen Braun umgaben den linken oberen schwarzen Ärmel
    des Offiziers. »Identifikation, Sir. Wir konnten nicht
    unterscheiden, auf wen wir im Nahkampf schossen. Vordarians Leute tragen Rot und Gelb, das ist vermutlich das Ähnlichste, 629
    was sie für Kastanienbraun und Gold haben. Und das hier soll natürlich Braun und Silber für Vorkosigan sein.«
    »Das ist es, was ich befürchtet habe.« Vorkosigan blickte
    äußerst streng drein. »Nehmen Sie es ab! Verbrennen Sie es!
    Und sagen Sie das auch allen Ihren Untergebenen. Sie haben schon eine Uniform, Oberst, die Ihnen vom Kaiser gegeben wurde. Dafür kämpfen Sie. Lassen Sie die Verräter ihre Uniformen ändern.«
    Der Oberst war erschrocken über Vorkosigans Vehemenz,
    aber einen Herzschlag später hatte er es begriffen: Er riss den Stoff hastig von seinem Arm und steckte ihn in die Tasche.
    »Ganz recht, Sir.«
    Es fiel Aral spürbar schwer, Cordelias Hand loszulassen.
    »Ich besuche dich in deinem Quartier, Liebste. Später.«
    Später in dieser Woche, wenn dies so weiterging. Cordelia
    schüttelte hilflos den Kopf, nahm seine stämmige Gestalt in einem letzten Blick in sich auf, als könnte sie mit ihrer Intensität ihn irgendwie digitalisieren und für erneute Projektion abspeichern, dann folgte sie Droushnakovi in das unterirdische Labyrinth von Basis Tanery. Wenigstens bei Drou konnte Cordelia Vorkosigans Durchlaufplan beiseite schieben und zuerst auf einem Bad bestehen. Fast ebenso gut war, dass sie in einem Schrank in Arals Unterkunft ein halbes Dutzend neuer Kleidungsstücke in ihrer korrekten Größe fand, die etwas von Drous im Palast trainierten guten Geschmack verrieten.
    Der Standortarzt hatte keine Krankenkarte: Cordelias
    medizinische Unterlagen waren gegenwärtig natürlich alle
    hinter den feindlichen Linien in Vorbarr Sultana. Er schüttelte den Kopf und begann, die Daten für ein neues Formular an seinem Berichtsterminal einzutippen. »Es tut mir Leid, Lady Vorkosigan. Wir müssen einfach am Punkt null beginnen. Bitte 630
    haben Sie Nachsicht mit mir. Habe ich richtig verstanden, dass Sie ein Frauenleiden hatten?«
    Nein, die meisten meiner Leiden kamen von Männern.
    Cordelia biss sich auf die Zunge. »Ich hatte eine
    Plazentaübertragung, lassen Sie mich mal überlegen, drei
    plus«, sie musste es an ihren Fingern abzählen, »vor ungefähr fünf Wochen.«
    »Verzeihen Sie, was hatten Sie?«
    »Ich hatte eine Entbindung durch Kaiserschnitt. Es ging
    nicht sonderlich gut.«
    »Ich verstehe. Fünf Wochen post partum.« Er machte sich
    eine Notiz. »Und was sind Ihre gegenwärtigen Beschwerden?«
    Ich mag Barrayar nicht. Ich möchte nach Hause, mein
    Schwiegervater will mein Baby umbringen, die Hälfte meiner Freunde rennen um ihr Leben, und ich kann keine zehn Minuten mit meinem Mann allein sein, den ihr vor meinen Augen aufbraucht, meine Füße tun weh, mein Kopf tut weh, meine Seele tut weh… es war alles zu kompliziert. Der arme Mann vor ihr wollte nur irgendetwas haben, das er in sein Formular eintragen konnte, er wollte keinen Aufsatz.
    »Erschöpfung«, brachte Cordelia schließlich heraus.
    »Aha.« Sein Gesicht erhellte sich, und er gab diese Aussage an seinem Gerät ein. »Erschöpfung post partum. Das ist normal.« Er blickte auf und sah sie ernsthaft

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