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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zerbeulten Lastwagen, der neben dem Flieger geparkt
    war. Der junge Mann wechselte mit dem Fahrer nur ein
    Kopfnicken, worauf der aus dem Fahrzeug sprang und die Tür zum Frachtraum für Bothari und Cordelia aufzog. Der
    Frachtraum war zu einem Viertel mit Stoffsäcken voll Kohl
    gefüllt. Die Säcke bildeten keine guten Kissen, obwohl Bothari sein Bestes tat, um aus ihnen für Cordelia ein Nest herzurichten, während der Lastwagen die schrecklich holperigen Straßen entlangrumpelte. Bothari saß dann gegen die Seite des Frachtraumes gestemmt und wetzte wie unter Zwang die Schneide seines Messers an einem selbst gemachten Streichriemen, einem Stück Leder, das er sich von Sonia erbeten hatte. Das dauerte vier Stunden, und Cordelia war schon nahe daran, mit den Kohlköpfen zu reden.
    Endlich kam der Lastwagen zum Stehen. Die Tür wurde
    aufgeschoben; zuerst stieg Bothari aus, dann Cordelia, und sie fanden sich mitten im Nirgendwo: auf einer Schotterpiste, die einen Bach überquerte, im Dunkeln, auf dem Land, in einem fremden Distrikt von unbekannter Loyalität.
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    »Man wird sie bei Kilometerstein 96 aufnehmen«, sagte der
    Lastwagenfahrer und deutete auf einen weißen Flecken in der Dunkelheit, der nur ein bemalter Felsblock zu sein schien.
    »Wann?«, fragte Cordelia verzweifelt. Und übrigens, wer
    war man?
    »Weiß nicht.« Der Mann kehrte zu seinem Lastwagen
    zurück und fuhr los, als würde er schon verfolgt, wobei der Schotter nach allen Seiten spritzte.
    Cordelia hockte sich auf den bemalten Felsblock und fragte sich gequält, welche Seite zuerst aus der Nacht heraus auf sie zu springen würde und mit welcher Methode sie sie auseinander halten könnte. Die Zeit verging, und sie steigerte sich in die noch bedrückendere Vorstellung, dass überhaupt niemand sie auflesen würde.
    Aber schließlich schwebte ein verdunkelter Leichtflieger aus dem Nachthimmel herab; seine Motoren waren auf
    unheimliche Weise fast lautlos. Er landete knirschend auf dem Schotter. Bothari kauerte neben ihr, das nutzlose Messer fest in der Hand. Aber der Mann, der sich linkisch aus dem Passagiersitz hob, war Leutnant Koudelka. »Mylady?«, rief er unsicher den beiden menschlichen Vogelscheuchen zu.
    »Sergeant?« Cordelia atmete erleichtert auf, als sie in dem blonden Piloten Droushnakovi erkannte. Meine Heimat ist nicht ein Ort, Sir, es sind Menschen…
    Mit Botharis Hand an ihrem Ellbogen ließ sich Cordelia auf Koudelkas besorgte Geste hin dankbar auf den gepolsterten Rücksitz des Fliegers fallen. Droushnakovi warf einen düsteren Blick über ihre Schulter auf Bothari, zog ihre Nase kraus und fragte: »Geht es Ihnen gut, Mylady?«
    »Besser, als ich erwartet hatte, wirklich. Los, los!«
    Das Verdeck wurde geschlossen, und sie stiegen in die Luft empor Die Ventilatoren begannen zu rotieren und sorgten für gefilterte Luft. Farbige Lichter vom Armaturenbrett 622
    beleuchteten die Gesichter von Kou und Drou. Eine
    Schutzhülle aus Technologie. Cordelia blickte über
    Droushnakovis Schulter auf die Systemanzeigen und dann nach oben durch das Verdeck: Ja, dunkle Umrisse folgten ihnen, schützende Armeeflieger. Bothari sah sie auch, und seine Augen verengten sich anerkennend. Ein Teil der Spannung
    wich aus seinem Körper.
    »Es ist gut, Sie zu sehen…«, irgendein subtiles Signal der Körperspräche der beiden, eine verborgene Reserve, hielt Cordelia davon ab, hinzuzufügen: wieder zusammen. »Ich nehme an, die Beschuldigung über die Sabotage an der Kommunikationskonsole wurde richtig klargestellt?«
    »Sobald wir die Gelegenheit hatten, anzuhalten und diesen
    Wachkorporal mit Schnell-Penta zu behandeln, Mylady«,
    antwortete Droushnakovi. »Er hatte nicht den Mumm, vor der Befragung Selbstmord zu begehen.«
    »War er der Saboteur?«
    »Ja«, antwortete Koudelka. »Er hatte beabsichtigt, zu
    Vordarians Truppen zu entkommen, wenn sie einträfen, um uns zu schnappen. Vordarian hat ihn anscheinend schon Monate vorher angestiftet.«
    »Das erklärt unsere Sicherheitsprobleme, nicht wahr?«
    »Er gab Informationen über unsere Route weiter, an dem
    Tag des Attentats mit der Schallgranate.« Koudelka rieb sich an seinen Schläfen bei dieser Erinnerung.
    »Also stand Vordarian dahinter!«
    »Ja, das wurde bestätigt. Aber dieser Wächter scheint nichts über das Soltoxin gewusst zu haben. Wir haben ihn auf Herz und Nieren untersucht Er war kein Verschwörer auf hoher Ebene, nur ein Werkzeug.«
    Schlimme Gedanken kamen ihr, aber: »Hat sich

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