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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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schneller, als sie erwartet hatte. Sie hatte noch keine Vorkehrungen für die Duplizierung des Großen Schlüssels getroffen. Es war eine beträchtliche technische und kryptographische Herausforderung, da zu seiner ursprünglichen Herstellung alle Ressourcen des Kaiserreiches verwendet worden waren. Ba Lura und ich besaßen alle Instruk tionen der Herrin bezüglich der Genbanken, aber nichts darüber, wie der Schlüssel dupliziert und verteilt werden oder wann dies überhaupt geschehen sollte. Der Ba und ich waren uns nicht sicher, was wir tun sollten.«
    »Ach so«, sagte Miles leise. Er wagte es nicht, einen Kommentar anzubringen, da er befürchtete, den freien Fluß von Informationen, der endlich in Gang kam, zu behindern. Er hing an ihren Lippen und at mete kaum.
    »Ba Lura dachte ... falls wir den Großen Schlüssel einem der Satrapie-Gouverneure brächten, dann könnte der seine Ressourcen benutzen, um ihn für uns zu duplizieren. Ich meinte, dies sei eine sehr gefährliche Idee. Wegen der Versuchung, daß der Gouverneur den Schlüssel ausschließlich für sich selbst nimmt.«
    »Aha ... entschuldigen Sie. Wir wollen mal sehen, ob ich dem folgen kann. Ich weiß, Sie betrachten die Genbank der Haud als eine höchst geheime Angelegenheit, aber welche politischen Nebeneffekte hat es, wenn auf jedem von Cetagandas acht Satrapenplaneten neue Reproduktionszentren der Haud eingerichtet werden?«
    »Die Himmlische Herrin dachte, seit der Niederlage der Expedition gegen Barrayar habe das Imperium aufgehört zu wachsen. Daß wir statisch geworden seien, stagnierend, geschwächt. Sie dachte ... wenn das Imperium nur eine Mitose durchlaufen könnte, eine Art chromosomaler Zellteilung, dann würden die Haud vielleicht wieder zu wachsen beginnen und neue Energie schöpfen. Mit der Aufsplittung der Genbank gäbe es dann acht neue Zentren der Autorität für eine Expansion.«
    »Acht neue potentielle kaiserliche Hauptstädte?« flüsterte Miles.
    »Ja, vermutlich.«
    Acht neue Zentren... ein Bürgerkrieg war nur der Anfang der Möglichkeiten. Acht neue cetagandanische Imperien, die sich alle acht wie Killerkorallen auf Kosten ihrer Nachbarn ausbreiteten... ein Alptraum von kosmischen Ausmaßen. »Ich glaube, ich verstehe den Grund«, sagte Miles vorsichtig, »warum der Kaiser von den zugegeben vernünftigen biologischen Überlegungen seiner Mutter vielleicht wenig begeistert war. Beide Seiten haben etwas für sich, meinen Sie nicht?«
    »Ich diene der Himmlischen Herrin«, entgegnete die Haud Rian Degtiar schlicht, »und dem Genom der Haud. Die kurzfristigen politischen Anpassungen des Reiches sind nicht meine Angelegenheit.«
    »Also, diese ganze genetische Jongliererei ... würde der Kaiser von Cetaganda das nicht etwa als Verrat von Ihrer Seite betrachten?«
    »Wie denn?« fragte die Haud Rian Degtiar. »Es war meine Pflicht, der Himmlischen Herrin zu gehorchen.
    »Ach so.«
    »Die acht Satrapie-Gouverneure haben allerdings alle damit Verrat begangen«, fügte sie sachlich hinzu.
    »Haben begangen?«
    »Sie alle haben letzte Woche bei dem Willkommensbankett ihre Genbanken in Empfang genommen. Ba Lura und ich haben wenigstens bei diesem Teil des Plans der Himmlischen Herrin Erfolg gehabt«
    »Schatzkästen, für den keiner von ihnen einen Schlüssel hat.«
    »Ich... weiß es nicht. Jeder von ihnen, wissen Sie ... die Himmlische Herrin meinte, es sei besser, wenn jeder der Satrapie-Gouverneure dächte, er allein sei der Empfänger einer neuen Kopie der Genbank der Haud. Auf diese Weise würde sich jeder stärker bemühen, es geheimzuhalten.«
    »Wissen Sie - ich muß das einfach fragen«, und ich bin mir dabei gar nicht sicher, ob ich die Antwort hören möchte, »wissen Sie, zu welchem der acht Satrapie-Gouverneure Ba Lura den Großen Schlüssel zum Duplizieren bringen wollte, als er auf uns stieß?«
    »Nein«, erwiderte sie.
    »Aha«, Miles stieß befriedigt den Atem aus. »Also, jetzt weiß ich, warum man mir eine Falle gestellt hat. Und warum der Ba gestorben ist.«
    Auf ihrer elfenbeinernen Stirn erschienen feine Falten, während sie ihn anstarrte.
    »Sehen Sie es nicht auch? Der Ba stieß auf uns Barrayaraner nicht auf dem Hinweg. Er traf uns auf dem Rückweg. Ihr Ba war bestochen. Ba Lura hat den Schlüssel zu einem der Satrapie-Gouverneure gebracht und nicht eine echte Kopie zurückerhalten, weil die Zeit für die notwendige langwierige Decodierung nicht ausreichte; er hat eine Attrappe bekommen.
    Die der Ba dann

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