Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
absichtlich an uns verlieren sollte. Was er auch tat, doch meiner Vermutung nach nicht ganz auf die Art und Weise, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte.«
    Fast sicher nicht wie vorgehabt.
    Miles bemerkte, daß er hin und her ging, aufgedreht und hektisch. Er sollte eigentlich nicht vor ihr humpeln, denn dadurch wurde ihre Aufmerksamkeit auf seine Mißbildungen gelenkt, doch er konnte nicht stillhalten.
    »Und während alle unterwegs sind, um Barrayaraner zu jagen, kehrt der Satrapie-Gouverneur in aller Ruhe mit der einzigen echten Kopie des Großen Schlüssels nach Hause zurück und bekommt einen großen Vorsprung gegenüber der Haud-Konkurrenz. Nachdem er zuerst den Ba für dessen doppelten Verrat belohnt und nebenbei den einzigen Zeugen für die Wahrheit eliminiert hat. O ja. Es funktioniert. Oder es hätte funktioniert, wenn nur ... der Satrapie-Gouverneur sich daran erinnert hätte, daß kein Schlachtplan die erste Feindberührung überlebt.«
    Nicht, wenn ich der Feind bin. Er blickte ihr in die Augen, versuchte sie zu zwingen, ihm zu glauben, und bemühte sich dabei, nicht zu schmelzen. »Wie schnell können Sie diesen Großen Schlüssel hier analysieren und diese Theorien bestätigen oder verwerfen?«
    »Ich werde ihn sofort untersuchen, noch heute abend. Aber was immer man damit gemacht hat, meine Untersuchung wird mir nicht sagen, wer es getan hat, Barrayaraner.« Bei diesem Gedanken wurde ihre Stimme eisig. »Ich bezweifle, daß Sie ein echtes Duplikat hätten schaffen können, aber eine nichtfunktionierende Fälschung liegt sicher im Rahmen Ihrer Fähigkeiten. Wenn dieser Schlüssel hier falsch ist - wo ist dann der echte?«
    »Es scheint, daß ich genau dies herausfinden muß, Mylady, um ... um meinen Namen reinzuwaschen.
    Um in Ihren Augen meine Ehre wiederherzustellen.« Die natürliche Faszination eines intellektuellen Rätsels hatte ihn zu diesem Gespräch gebracht. Er hatte gemeint, die Neugier sei seine stärkste Triebkraft, bis plötzlich seine gesamte Persönlichkeit hineinverwickelt war.
    Es war, als befände man sich unter einer... - nein, als würde man zu einer Lawine. »Falls ich das herausfinden kann, werden Sie ... « - was? Sein Werben mit Wohlwollen betrachten?
    Ihn trotzdem als aus
    ländischen Barbaren verachten? -
    »... mir erlauben, Sie
    wiederzusehen?«
    »Ich... weiß nicht.« Jetzt hatte er sie daran erinnert, und ihre Hand schwebte auf den Schalter an ihrem Sessel zu, um den verhüllenden Energieschirm wieder zu aktivieren.
    Nein, nein, gehen Sie nicht ... »Wir brauchen eine Methode der Kommunikation«, sagte er hastig, bevor sie wieder hinter der schwach summenden Barriere verschwinden konnte.
    Sie hielt den Kopf schief und überlegte. Dann zog sie einen kleinen Kommunikator aus ihren Gewändern. Er war schmucklos, ganz nüchtern gestaltet, aber wie der Nervendisruptor, den er Ba Lura abgenommen hatte, perfekt in einem Stil gestaltet, den Miles als den der Haud zu erkennen begann. Sie flüsterte einen Befehl hinein. Kurz darauf erschien der androgyne Ba von seinem Wachtposten neben dem Teich. Weiteten sich seine Augen ein wenig, als er seine Herrin ohne ihre schützende Hülle sah?
    »Gib mir deinen Kommunikator und warte draußen«, befahl die Haud Rian Degtiar.
    Der kleine Ba nickte, reichte ihr das Gerät, ohne eine Frage zu stellen, und zog sich schweigend zurück.
    Sie hielt Miles den Kommunikator hin. »Ich verwende ihn, um mit meinen ranghöheren Dienern zu kommunizieren, wenn sie außerhalb des Himmlischen Gartens Besorgungen für mich machen. Hier.«
    Er wollte sie berühren, wagte es aber nicht. Statt dessen streckte er ihr die gewölbten Hände entgegen, wie ein schüchterner Mensch, der einer Göttin Blumen darbot. Die Haud Rian ließ den Kommunikator vorsichtig in seine Hände fallen, als seien es die eines Aussätzigen.
    Oder eines Feindes.
    »Ist er gesichert?« wagte er zu fragen.
    »Vorübergehend.«
    Mit anderen Worten, es handelte sich nur solange um die private Verbindung der Lady, wie niemand in den höheren Rängen der cetagandanischen Sicherheit sich die Mühe machte, sich einzuschalten. Er seufzte. »Es wird nicht funktionieren. Sie können keine Signale in meine Botschaft schicken, ohne daß meine Vorgesetzten eine ganze Menge Fragen stellen, die ich im Augenblick lieber nicht beantworten würde. Und ich kann Ihnen auch nicht meinen Kommunikator geben. Man erwartet, daß ich ihn bei meiner Rückkehr abliefere, und ich glaube nicht, daß ich damit

Weitere Kostenlose Bücher