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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Ein Duplikat oder ... oder ...
    Ihre Augen weiteten sich, ihre Lippen flüsterten stumm einige Worte.
    »Nicht am unwahrscheinlichsten?« versuchte es Miles. »Das wäre gewiß das Schwierigste, aber... mir kommt der Gedanke, daß vielleicht jemand nicht geglaubt hat, Sie würden ihn von mir wiederbekommen, Falls es sich um eine Fälschung handelt, dann war sie vielleicht dazu bestimmt, jetzt schon in einer diplomatischen Kuriertasche nach Barrayar unterwegs zu sein.
    Oder... oder so ähnlich.« Nein, das ergab nicht gerade einen Sinn, aber...
    Sie saß völlig regungslos da. Ihr Gesicht war panisch angespannt, ihre Hände umklammerten den Stab.
    »Mylady, reden Sie mit mir. Falls es sich um ein Duplikat handelt, dann ist es ein sehr gutes Duplikat. Sie haben es jetzt und können es bei der Zeremonie übergeben. Was also, wenn es nicht funktioniert? Wer wird die Funktion eines veralteten Stücks Elektronik überprüfen?«
    »Der Große Schlüssel ist nicht veraltet. Wir haben ihn jeden Tag benutzt.«
    »Es handelt sich dabei um eine Art von Datenkanal, stimmt's? Sie haben hier ein Zeitfenster.
    Neun Tage. Wenn Sie meinen, am Schlüssel sei herumgepfuscht worden, dann löschen Sie ihn und lassen Sie ihn aus Ihren Sicherungsdateien neu programmieren. Wenn das Ding in Ihren Händen eine nichtfunktionierende Attrappe ist, dann haben Sie vielleicht noch Zeit, ein echtes Duplikat herzustellen und neu zu programmieren.« Aber sitzen Sie nicht bloß hier herum, mit dem Tod in Ihren schönen Augen.
    »Reden Sie mit mir!«
    »Ich muß tun, was Ba Lura getan hat«, flüsterte sie. »Der Ba hatte recht. Das ist das Ende.«
    »Nein, warum denn?! Es ist doch bloß ein, ein Ding. Wen kümmert das schon? Mich nicht. «
    Sie hielt den Stab hoch und richtete ihre arktisch blauen Augen endlich auf sein Gesicht. Ihr Blick erweckte den Wunsch, er konnte in die Schatten huschen wie eine Krabbe auf der Flucht, um seine lediglich menschliche Häßlichkeit zu verbergen, doch er harrte standhaft vor ihr aus. »Es gibt keine Sicherungs
    dateien«, sagte sie. »Das hier ist der einzige
    Schlüssel,«
    Miles fühlte sich einer Ohnmacht nahe, und das lag nicht nur an ihrem Parfüm. »Keine Sicherungsdateien?« würgte er hervor. »Seid Ihr Cetagandaner denn verrückt?«
    »Es ist eine Frage der ... Kontrolle.«
    »Wozu ist das verdammte Ding denn überhaupt da?«
    Sie zögerte, dann sagte sie: »Das ist der Datenschlüssel zur Genbank der Haud. Aus Sicherheitsgründen sind alle eingefrorenen genetischen Proben nach einer Zufallsverteilung sortiert gelagert. Ohne den Schlüssel weiß niemand, wo was ist. Um die Dateien wiederherzustellen, müßte jemand jede einzelne Probe analysieren und neu klassifizieren.
    Es gibt Hunderttausende von Proben - eine für jeden Haud, der jemals gelebt hat. Eine Armee von Genetikern müßte eine Generation hindurch arbeiten, um den Großen Schlüssel wiederherzustellen.«
    »Dann ist das wirklich eine Katastrophe, was?« Miles blinzelte. Er knirschte mit den Zähnen.
    »Jetzt weiß ich, daß man mich hereingelegt hat.« Er stand auf, warf den Kopf zurück und trotzte dem Ansturm ihrer Schönheit. »Edle Dame, was geht hier wirklich vor? Ich frage Sie noch einmal, mit Nachdruck: Was hatte denn - bei Gottes neunzig grünen Teufeln! - Ba Lura überhaupt mit dem Großen Schlüssel auf einer Raumstation zu tun?«
    »Kein Ausländer darf ...«
    »Irgend jemand hat es zu meiner Angelegenheit gemacht! Mich direkt in die Sache hineingezogen. Ich glaube nicht, daß ich daraus noch freikäme, selbst wenn ich es versuchte. Und ich glaube ... Sie brauchen einen Verbündeten. Sie haben anderthalb Tage gebraucht, um bloß dieses zweite Treffen mit mir zu arrangieren. Es sind noch neun Tage übrig. Sie haben nicht mehr genug Zeit, um es allein zu lösen. Sie brauchen... einen ausgebildeten Geheimdienstmann. Und aus irgendeinem seltsamen Grund scheinen Sie keinen von Ihrer eigenen Seite zu wollen.«
    Sie wiegte sich fast unmerklich, starr vor Jammer, und ihre Gewänder raschelten leise.
    »Falls Sie meinen, ich sei nicht würdig, in Ihre Geheimnisse eingeweiht zu werden«, fuhr Miles heftig fort, »dann erklären Sie mir, wie ich Ihrer Meinung nach die Dinge noch schlimmer machen könnte, als sie so schon sind!«
    Ihre blauen Augen blickten ihn forschend an - er wußte nicht, wonach sie suchte. Aber er dachte, wenn sie ihn in diesem Moment bäte, hier und jetzt seine Adern für sie zu öffnen, dann würde er nur fragen: Wie

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