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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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nicht sein Problem. »Hochwild ist die beste Jagdbeute. Denken Sie doch nur an die Ehre!«
    Benin verabschiedete sich mit einer Verbeugung und einem leicht gequälten Lächeln. Der Wachsoldat der Botschaft würde ihn aus dem Gebäude geleiten.
    »Wir sehen uns wieder«, rief Miles.
    »Da können Sie sicher sein.« Benin winkte zum Abschied. Es sah fast aus, als salutierte er.
    Miles' Verlangen, sich erschöpft in eine Pfütze auf dem Boden des Korridors aufzulösen, mußte warten, denn Vorob'yev traf ein, zweifellos von seinem Lauschposten im Untergeschoß. Ihn begleitete ein weiter Mann. In ihrem Schlepptau kam Ivan mit einem Ausdruck mürrischer Ängstlichkeit im Gesicht.
    Der andere Mann war von mittlerem Alter und mittlerer Größe; er trug den lockeren Bodysuit und die gutgeschnittenen Gewänder eines cetagandanischen Ghem
    -Lords, in gedeckten,
    unauffälligen Farben. Sie hingen bequem an ihm, aber sein Gesicht trug keine farbige Bemalung, und sein Haarschnitt war der eines barrayaranischen Offiziers. Seine Augen ...
    waren voller Interesse.
    »Ein sehr gut geführtes Gespräch, Lord Vorkosigan«, bemerkte Vorob'yev. Miles war erleichtert. Ein wenig. Wer hatte denn gerade eben wen befragt?
    »Ghem-Oberst Benin hat offensichtlich eine Menge auf dem Herzen«, sagte Miles. »Ach ... «
    Er blickte Vorob'yevs Begleiter an.
    »Erlauben Sie mir, Ihnen Lord Vorreedi vorzustellen«, sagte der Botschafter. »Lord Vorkosigan, natürlich. Lord Vorreedi ist unser besonderer Experte für das Verständnis der Aktivitäten der Ghem-Kameraden in allen ihren vielen Arenen.«
    Das war der diplomatische Ausdruck für Oberspion. Miles nickte vorsichtig. »Ich freue mich, Sie endlich kennenzulernen, Sir.«
    »Ganz meinerseits«, erwiderte Vorreedi. »Es tut mir leid, daß ich nicht früher zurückgekommen bin. Man hatte erwartet, daß die Trauerfeierlichkeiten für die verstorbene Kaiserin ruhiger verliefen, als es der Fall war. Ich wußte nichts von Ihrem regen Interesse für zivile Sicherheit, Lord Vorkosigan. Hätten Sie gerne, daß wir Ihnen eine Besichtigung der hiesigen Polizeiorganisation arrangieren?«
    »Ich befürchte, meine beschränkte Zeit wird es nicht zulassen. Doch ja, wenn ich nicht eine militärische Karriere hätte ergreifen können, dann wäre die Polizeiarbeit gewiß meine zweite Wahl gewesen.«
    Ein uniformierter Korporal aus dem Sicherheitsbüro der Botschaft näherte sich ihnen und winkte seinen zivil gekleideten Vorgesetzten beiseite. Sie besprachen sich mit leiser Stimme, und der Korporal händigte dem Protokoll-Offizier ein Bündel bunter Papiere aus, der sie seinerseits mit ein paar Worten an den Botschafter weiterreichte. Vorob'yev hob die Au
    genbrauen und wandte sich an Ivan.
    »Lord Vorpatril. Heute morgen sind einige Einladungen für Sie eingetroffen.«
    Ivan nahm die Blätter, deren Farben und Parfümierungen nicht miteinander harmonierten, und blätterte sie verwirrt durch. »Einladungen?«
    »Lady Benello lädt Sie zu einem privaten Abendessen ein. Lady Arvin lädt Sie zu einer Feuerschau-Party ein - beides heute abend - und Lady Senden lädt Sie ein, heute nachmittag eine Probe von Hoftänzen anzuschauen.«
    »Wer?«
    »Lady Senden«, fügte der Protokoll-Offizier an, »ist Lady Benellos verheiratete Schwester, den Umfeld-Überprüfungen von gestern abend zufolge.« Er warf Ivan einen seltsamen Blick zu. »Was haben Sie eigentlich getan, Lord Vorpatril, daß Sie plötzlich eine solche Popularität genießen?«
    Ivan hielt die Papiere mit einem dünnen Lächeln, woraus Miles schloß, daß er dem Protokoll-Offizier nicht alles über das Abenteuer der letzten Nacht erzählt hatte. »Ich bin mir nicht sicher, Sir.« Ivan fing Miles' Blick auf und errötete leicht.
    Miles reckte den Hals. »Hat eine dieser Frauen eine interessante Beziehung zum Himmlischen Garten? Oder hat sie Freunde, die eine solche Verbindung haben?«
    »Dein Name steht nicht auf diesen Einladungen, Cousin«, merkte Ivan rücksichtslos an und schwenkte die Blätter, die alle in verschiedenfarbigen Tinten von Hand kalligraphiert waren.
    In seinen Augen glomm ein ziemlich heiterer Blick auf, der seine frühere Bedrücktheit ersetzte.
    »Vielleicht wären noch ein paar weitere Hintergrundrecherchen angebracht, Mylord«, murmelte der Protokoll-Offizier dem Botschafter zu.
    »Wenn Sie so nett wären, Herr Oberst.«
    Der Protokoll-Offizier verließ sie zusammen mit seinem Korporal. Miles winkte Vorob'yev dankbar zum Abschied zu und

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