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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Anfang ... Verdammt, verdammt, verdammt!
    Während Miles noch mit den neuen Zweifeln kämpfte, kam der Protokoll-Offizier um die Ecke. Als er Miles und Ivan entdeckte, verlangsamte er den eiligen Schritt, und auf seinem Gesicht erschien ein Ausdruck der Erleichterung. Als er in ihren Winkel spaziert kam, umgab ihn wieder das Flair eines Touristen, aber er musterte Yenaro mit einem messerscharfen Blick.
    Hallo, Mylords.« Sein Nicken galten allen dreien.
    »Hallo, Sir«, erwiderte Miles. »Hatten Sie ein interessantes Gespräch?«
    »Außerordentlich interessant.«
    »Ah ... ich glaube, Sie sind Lord Yenaro noch nicht vorgestellt worden, Sir. Lord Yenaro, das ist der Protokoll-Offizier unserer Botschaft, Lord Vorreedi.«
    Die beiden Männer begrüßten sich mit einem weiteren höflichen Kopfnicken. Yenaros Hand fuhr an die Brust und deutete eine Verbeugung im Sitzen an.
    »Was für ein Zufall, Lord Yenaro«, fuhr Vorreedi fort. »Wir haben gerade von Ihnen geredet.«
    »So?« erwiderte Yenaro mißtrauisch.
    »Ach ...« Vorreedi saugte nachdenklich an seiner Lippe, dann schien er eine Entscheidung gefällt zu haben. »Sind Sie sich dessen bewußt, daß Sie sich derzeit anscheinend im Mittelpunkt einer Art von Vendetta befinden, Lord Yenaro?«
    »Ich - nein! Wie kommen Sie darauf?«
    »Hm. Normalerweise gehen mich die persönlichen Angelegenheiten von Ghem-Lords nichts an, nur die offiziellen. Aber die Gelegenheit zu einer guten Tat ist mir so auffällig in den Schoß gefallen, daß ich sie nicht ungenützt vorübergehen lassen kann. Diesmal. Ich hatte eben ein kurzes Gespräch mit einem ... äh ... Herrn, der mich informierte, er sei hier heute mit dem Auftrag zugegen, dafür zu sorgen, daß Sie die Mondgarten-Halle nicht lebend verlassen, wie er sich genau ausdrückte. Er war etwas unbestimmt hinsichtlich der Methode, die er zur Verwirklichung seines Auftrags im Sinn hatte. Was sein Auftauchen an diesem Ort eigenartig erscheinen ließ, war die Tatsache, daß er kein Ghem war. Sondern ein rein kommerzieller Künstler. Er wußte nicht, wer ihn angeheuert hatte, denn diese Information blieb hinter einer mehrstufigen Abschirmung verborgen. Haben Sie eine Vermutung, wer sein Auftraggeber sein könnte?«
    Yenaro lauschte diesem Bericht entgeistert, verschlossen und nachdenklich. Miles fragte sich, ob Yenaro wohl die gleichen Schlüsse zog wie er selbst. Vermutlich schon. Der Haud-Gouverneur, wer es auch sein mochte, hatte anscheinend jemanden zur Absicherung von Yenaros Anschlag geschickt. Einfach um sicherzustellen, daß nichts schiefging. Wie etwa, daß Yenaro sein eigenes Bombenattentat überlebte und den anklagte, der ihn betrogen hatte.
    »Ich... habe eine Vermutung, ja.«
    »Wären Sie bereit, sie mir mitzuteilen?«
    Yenaro betrachtete ihn unschlüssig. »Im Augenblick noch nicht.«
    »Machen Sie, was Sie wollen«, sagte Vorreedi mit einem Achselzucken. »Wir haben ihn in einer ruhigen Ecke sitzen lassen. Das Schnell-Penta dürfte in etwa zehn Minuten seine Wirkung verlieren. Soviel zeitlichen Vorsprung haben Sie, um zu tun - wofür auch immer Sie sich entscheiden.«
    »Danke, Lord Vorreedi«, sagte Yenaro ruhig. Er raffte seine dunklen Gewänder zusammen und erhob sich. Er war bleich, doch bewundernswert beherrscht und zitterte nicht. »Ich glaube, ich werde Sie jetzt verlassen.«
    »Wahrscheinlich eine gute Entscheidung«, bemerkte Vorreedi.
    »Wir bleiben in Kontakt, oder?« fragte Miles.
    Yenaro nickte ihm kurz und formell zu. »Ja. Wir müssen uns noch einmal unterhalten.« Nach links und rechts schauend eilte er davon.
    Ivan kaute an seinen Fingern. Das war besser, als wenn er hier und jetzt Vorreedi gegenüber mit allem herausgeplatzt wäre. Das war Miles' größte Befürchtung.
    War das alles wahr, Sir?« fragte Miles Oberst Vorrredi
    »Ja.« Vorreedi rieb sich die Nase. »Außer daß ich mir nicht so sicher bin, ob es uns nichts angeht. Lord Yenaro scheint sich sehr für Sie zu interessieren. Man kommt nicht umhin sich zu fragen, ob es da nicht vielleicht eine verborgene Verbindung gibt. Die Hierarchie dieses gedungenen Mörders durchzusieben wäre für meine Abteilung langwierig und zeitraubend.
    Und was würden wir am Ende finden?« Vorreedis kühler Blick fiel auf Miles. »Wie wütend waren Sie eigentlich, als Ihnen kürzlich die Beine verbrannt wurden, Lord Vorkosigan?«
    »So wütend nun auch wieder nicht!« log Miles hastig. »Trauen Sie mir wenigstens ein Gefühl für Proportionen zu, Sir! Nein. Diesen

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