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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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über seinen eigenen unwiderstehlichen Humor warf er die Luke zu. Der Mechanismus des Verschlusses klirrte, dann war Stille.
    Durch seine Socken spürte Miles die Kälte der Sprossen der Leiter. Er hakte einen Arm um einen Leiterholm und schob eine Hand in die Achselhöhle seines schwarzen T-Shirts, um sie kurz zu wärmen. Bis auf einen Essensriegel und sein Taschentuch waren die Taschen seiner grauen Hosen leer.
    Miles hing lange Zeit an der Leiter. Hinaufzusteigen war sinnlos; hinabzusteigen war nicht sonderlich verlockend. Allmählich begann der Schmerz in den Ganglien abzuflauen, und der körperliche Schock ließ nach. Immer noch blieb er hängen. In der Kälte.
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    Es hätte auch schlimmer sein können, sagte sich Miles. Der Sergeant und sein Trupp hätten auch zu dem Schluß kommen
    können, mit ihm ›Lawrence von Arabien und die sechs Türken‹ zu spielen. Kommodore Tung, Miles’ Stabschef bei den Dendarii und ein ausgewiesener Fachmann für Militärgeschichte, hatte Miles kürzlich mit einer Serie klassischer militärischer Memoiren versehen. Wie war Oberst Lawrence aus einer ähnlichen Klemme entkommen? Ach ja, er hatte den Narren gespielt und die Leute, die ihn gefangen hatten, dazu gebracht, ihn in den Dreck hinauszuschmeißen. Tung mußte dieses Buchfax auch Murka aufgedrängt haben.
    Die Dunkelheit war nur relativ, wie Miles entdeckte, als seine Augen sich angepaßt hatten. Schwach leuchtende Paneele, die da und dort in der Decke eingelassen waren, strömten ein mattes gelbes Licht aus. Er stieg die letzten zwei Meter hinunter und stand dann auf dem festen Felsen.
    Er stellte sich das Nachrichtenfax zu Hause auf Barrayar vor: Leiche eines kaiserlichen Offiziers im Traumpalast eines Fleischzaren gefunden, Tod durch Erschöpfung? Verdammt, das war nicht das glorreiche Opfer im kaiserlichen Dienst, das auf sich zu nehmen er einst geschworen hatte. Das hier war einfach peinlich. Vielleicht würde Bharaputras Kreatur die Indizien auffressen.
    Mit diesen trüben Gedanken begann er von Säule zu Säule zu humpeln. Dabei hielt er immer wieder an, lauschte und blickte um sich. Vielleicht gab es woanders noch eine weitere Leiter. Vielleicht gab es eine Luke, die jemand abzusperren vergessen hatte.
    Vielleicht gab es noch Hoffnung.
    Vielleicht bewegte sich da etwas im Schatten, genau hinter dieser Säule …
    Miles hielt den Atem an, dann atmete er wieder weiter, als sich die Bewegung als fette Albinoratte von der Größe eines Gürteltiers entpuppte. Sie machte kehrt, als sie ihn erblickte, und watschelte schnell davon. Ihre Zehen klickten auf dem Felsboden. Nur eine entflohene Laborratte. Eine verdammt große Ratte, aber immerhin nur eine Ratte.
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    Mit unglaublicher Geschwindigkeit schlug von irgendwoher der riesige Schatten zu. Er packte die Ratte am Schwanz, schleuderte das quiekende Tier gegen eine Säule und drosch ihm mit einem Knirschen das Hirn aus dem Kopf. Ein großer, klauenartiger Fingernagel blitzte auf, und der weiße pelzige Körper wurde vom Hals bis zum After aufgeschlitzt. Flinke Finger zogen der Ratte das Fell ab. Blut spritzte. Miles sah die Reißzähne erst, als sie zubissen, das Fleisch aufrissen und sich in die Muskeln der Ratte gruben.
    Die Reißzähne waren funktionsfähig, nicht bloß zum Schmuck.
    Sie saßen in einem vorstehenden Kiefer mit langen Lippen und einem breiten Mund; doch der Gesamteindruck war eher wölfisch als affenähnlich. Eine flache Nase mit einem breiten Rücken, mächtige Augenbrauen, hohe Wangenknochen. Das dunkle Haar
    war schmutzig und verfilzt. Und ja, volle acht Fuß groß, ein schlaksiger Körper mit festen Muskeln.
    Wieder die Leiter hinaufzuklettern würde nicht helfen; die Kreatur konnte ihn direkt runterklauben und wie die Ratte
    schwenken. An einer Säule in die Höhe klettern? Ach, was gäbe er jetzt für Finger und Zehen mit Saugnäpfen; an so etwas hatte das Biotechnik-Komitee leider nicht gedacht. Stehenbleiben und versuchen, unsichtbar zu sein? Da ihm nichts besseres einfiel, ergriff Miles diese letzte Verteidigungsmethode – er war vor Schreck gelähmt.
    Die großen Füße, nackt auf dem kalten Fels, hatten auch klauenartige Zehennägel. Aber die Kreatur war bekleidet, in einem Gewand aus grünem Labortuch: sie trug einen kimonoähnlichen, gegürteten Mantel und weite Hosen. Und noch etwas fiel ihm auf…
    Keiner hat mir gesagt, daß das Ding weiblich ist.
    Sie hatte die Ratte fast verspeist, als sie aufblickte und Miles sah.
    Mit blutigen

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