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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Seite und blinzelte zu ihr empor.
    Seit der letzten Wahrnehmung von ihr, an die er sich erinnerte – sie hatte neben ihm auf dem Boden ihres Wohnzimmers gekniet –, hatte sie sich umgezogen. Jetzt trug sie ein weiches, beigefarbenes Hemd mit hohem Kragen und dunkler getönte Hosen im komarranischen Stil. Ihr langes dunkles Haar hing offen in feuchten, frisch gewaschenen Strähnen über ihre Schultern. Er hatte immer noch sein blutbeflecktes Unterhemd und seine zerknitterten Hosen vom Albtraum des Vortags an.
    »Es tut mir Leid, dass ich Sie wecken muss«, fuhr sie 307
    fort, »aber Hauptmann Tuomonen ist da.«
    »Ah«, erwiderte Miles heiser. Er rappelte sich auf.
    Madame Vorsoisson hielt ihm ein Tablett mit einem
    großen Becher schwarzen Kaffees und einer Flasche mit schmerzstillenden Tabletten hin. Zwei Tabletten lagen schon neben dem Kaffee zur Einnahme bereit. Nur in
    seiner Phantasie sorgte ein himmlischer Chor für Hintergrundmusik. »Ach, du meine Güte!«
    Sie sagte nichts mehr, bis er die Tabletten mit einer ungeschickten Handbewegung zwischen seine Lippen
    geführt und geschluckt hatte. Seine geschwollenen Hände funktionierten nicht allzu gut, dennoch gelang es ihm letztlich, den Becher zu umklammern. Ein zweiter Schluck löschte brennend den unangenehmen Geschmack in seinem Mund und begann das üble Gefühl in seinem Magen zu
    vertreiben. »Danke.« Nach dem dritten Schluck brachte er hervor: »Wie spät ist es?«
    »Etwa eine Stunde nach Tagesanbruch.«
    Dann war er also etwa vier Stunden weggetreten
    gewesen. In vier Stunden konnte alles Mögliche passieren.
    Ohne den Becher abzustellen, schob er seine Beine aus dem Bett. Seine nur mit Socken bekleideten Füße tasteten nach dem Boden. Die ersten paar Minuten würde das
    Gehen ein heikles Unterfangen darstellen.
    »Hat Tuomonen es eilig?«
    »Ich weiß es nicht. Er sieht müde aus. Er sagt, man hat Ihr Siegel gefunden.«
    Das gab den entscheidenden Anstoß: Tuomonen vor
    einer Dusche. Er trank noch einen Schluck Kaffee, reichte 308
    den Becher Ekater… Madame Vorsoisson, und stemmte
    sich auf die Beine. Er lächelte ihr verlegen zu und beugte und streckte sich einige Male, um sicherzugehen, dass er durch den Flur gehen konnte, ohne vor dem KBS auf die Nase zu fallen.
    Miles hatte nicht die geringste Ahnung, was er zu
    Madame Vorsoisson sagen sollte. Es tut mir Leid, dass Ihr Gemahl durch mich ums Leben gekommen ist war in mehrfacher Hinsicht nicht korrekt. Bis zu dem Augenblick, da man ihn betäubte, hätte Miles ein halbes Dutzend verschiedener Dinge tun können, um den Ausgang des
    Vorabends zu ändern; aber wenn Vorsoisson nur seine eigene verdammte Sauerstoffmaske überprüft hätte, bevor er nach draußen ging, so, wie er es eigentlich hätte tun sollen, dann wäre er an diesem Morgen noch am Leben gewesen, dessen war sich Miles ziemlich sicher. Und je mehr er über den Mann erfuhr, desto geringer wurde seine Überzeugung, dass dessen Tod für seine Frau von Nachteil war. Für seine Witwe. »Geht es Ihnen gut?«, brachte er einen Moment später hervor.
    Sie lächelte matt und zuckte die Achseln. »Alles in allem schon.« Zwischen ihren Augen furchten sich dünne Linien. »Haben Sie, hm …«, er zeigte auf die Flasche mit den Tabletten, »selbst davon genommen?«
    »Ein paar, ja, danke.«
    »Aha, gut.« Ihnen wurde Schaden zugefügt, und ich weiß nicht, wie ich es wiedergutmachen kann. Dazu wäre allerdings verteufelt mehr notwendig als nur ein paar Pillen. Er schüttelte den Kopf, bedauerte die Geste sofort wieder, und wankte zu Tuomonen hinaus.
309
    Der KBS-Hauptmann wartete auf der Couch im
    Wohnzimmer und nippte ebenfalls dankbar an Madame
    Vorsoissons Kaffee. Er schien zu erwägen, ob er so etwas wie Haltung annehmen sollte, als der Lord Auditor das Zimmer betrat, aber dann besann er sich eines Besseren und machte eine einladende Geste. Miles setzte sich am Tisch dem Hauptmann gegenüber, und beide murmelten ihr
    »Guten Morgen.« Madame Vorsoisson folgte mit Miles’
    halb leerem Kaffeebecher, stellte ihn vor ihm ab und setzte sich, nach einem vorsichtigen Blick auf Tuomonen, ebenfalls hin. Falls Tuomonen wollte, dass sie hinausginge, würde er sie ausdrücklich darum bitten müssen, beschloss Miles. Und dann die Bitte rechtfertigen.
    Am Ende dankte Tuomonen ihr nur mit einem Nicken,
    rutschte herum und holte ein Plastikpäckchen aus seiner Jacke. Es enthielt Miles’ goldumkleidetes elektronisches Auditorensiegel. Er reichte es

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