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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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es einen Sinn haben würde, nach Klärung aller Fragen später einmal zu überprüfen, ob Vorkosigan Recht hatte, wenn er darauf beharrte, dass es für Tien bereits zu spät gewesen sei, als Foscol sie anrief.
    Im Korridor vor ihrer Wohnung beschleunigte sie ihre Schritte; sie kam sich vor wie ein verletztes Tier, das nichts 297
    anderes wollte, als sich in seinem Bau zu verstecken. Vor ihrer Tür blieb sie abrupt stehen und hielt die Luft an. Die Tafel mit dem Handflächenschloss war teilweise aus der Wand herausgerissen, und die Schiebetür war nicht ganz zu. Am Türrand sickerte ein dünner Lichtstreifen durch.
    Sie trat einen Schritt zurück und machte die anderen darauf aufmerksam.
    Vorkosigan erfasste die Situation sofort und winkte dem Wachsoldaten, der ebenso stumm an die Tür herantrat und seinen Betäuber zog. Vorkosigan legte den Finger an die Lippen, nahm Ekaterin am Arm und zog sie den halben Weg zu den Liftrohren zurück. Die Automatiktür funktionierte nicht; der Soldat musste sie umständlich packen und sich dagegenlehnen, um sie in ihren Spalt zurückzuschieben. Den Betäuber im Anschlag und den Gesichtsschutz gesenkt, schlüpfte er in die Wohnung. Ekaterins Herz pochte.
    Ein paar Minuten später steckte der KBS-Mann seinen Kopf wieder durch die Tür. Das Visier hatte er wieder hochgeklappt. »Hier ist jemand drin gewesen, Mylord.
    Aber jetzt sind sie weg.« Vorkosigan und Ekaterin folgten ihm in die Wohnung.
    Sowohl Vorkosigans Koffer als auch ihr eigener, den sie neben der Tür im Vorraum hatte stehen lassen, waren aufgebrochen. Ihre Kleidungsstücke waren in gemischten Haufen über den ganzen Boden verstreut. Sonst schien kaum etwas in der Wohnung angerührt worden zu sein; einige Schubladen waren aufgezogen, ihr Inhalt durchwühlt, aber abgesehen von der Unordnung gab es keine Beschädigungen.
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    »So habe ich meine Sachen nicht zurückgelassen«,
    bemerkte Vorkosigan sanft, als sie nach der ersten kurzen Überprüfung wieder im Vorraum angelangt waren.
    »Ich habe sie auch nicht so zurückgelassen«, sagte sie ein wenig verzweifelt. »Ich dachte, Sie würden mit Tien zurückkommen und dann weggehen, und deshalb hatte ich alles für Sie gepackt, damit es abholbereit ist.«
    »Berühren Sie nichts, vor allem nicht die KomKonsolen, bis die Leute von der Spurensicherung da sind«, sagte Vorkosigan zu ihr. Sie verstand und nickte. Beide legten sie ihre schweren Jacken ab; Ekaterin hängte sie automatisch auf.
    Dann ignorierte Vorkosigan seine eigene Anweisung
    und kniete sich im Vorraum nieder, um die Haufen durchzusehen. »Haben Sie auch meine codegesicherte Datenbox eingepackt?«
    »Ja.«
    »Die ist jetzt verschwunden.« Er seufzte, stand auf und hob seinen Armbandkommunikator an den Mund, um diese neue Entwicklung Hauptmann Tuomonen zu melden, der
    sich noch auf der Versuchsstation befand. Der überlastete Tuomonen nahm es zur Kenntnis, fluchte kurz und befahl seinem Soldaten, wie Kleister am Lord Auditor zu kleben, bis er abgelöst würde. Diesmal widersprach Vorkosigan nicht.
    Vorkosigan kehrte zu dem Durcheinander zurück und
    drehte einen unordentlichen Haufen von Ekaterins Kleidern um. »Ha!«, schrie er und stürzte sich auf die Gelpack-Box, welche die seltsame Vorrichtung enthielt. Er öffnete sie 299
    schnell, und seine Hände zitterten dabei leicht. »Gott sei Dank haben sie das hier nicht mitgenommen.« Er blickte sie prüfend an. »Madame Vorsoisson …«, sein normalerweise energischer Ton wurde etwas unsicher. »Ich frage mich, ob ich Sie damit behelligen dürfte … mir hierbei zu helfen.«
    Sie hätte fast ohne nachzudenken Ja gesagt, doch es gelang ihr noch, ein »Was?« daraus zu machen, bevor das Wort ihren Mund verließ.
    Er lächelte verkniffen. »Ich habe Ihnen schon von
    meinen Anfällen erzählt. Leider gibt es dafür keine Heilung. Aber meine barrayaranischen Ärzte haben sich eine Art Palliativ ausgedacht. Ich benutze diese kleine Maschine, um Anfälle auszulösen und sie so unter
    Kontrolle von Ort und Zeit ablaufen zu lassen, damit sie nicht zu einem unpassenden Zeitpunkt und an einem
    unpassenden Ort auftreten.« Aus seinem Gesichtsausdruck konnte sie ersehen, dass er sich gerade den kalten Gehweg auf der Rückseite des Technikgebäudes vorstellte. »Ich habe den Verdacht, dass ich jetzt überfällig bin. Ich würde es gern auf der Stelle hinter mich bringen.«
    »Verstehe. Aber was kann ich dabei tun?«
    »Ich soll einen Beobachter dabei haben. Der darauf
    achtet,

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