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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Miles.
    »Sehr gut, Hauptmann«, sagte Miles. »Vermutlich hatten Sie nicht auch das Glück, des Diebes persönlich habhaft zu werden?«
    »Nein, leider nicht. Sie werden es nicht erraten, wo wir es gefunden haben.«
    Miles kniff die Augen zusammen und hielt das Plastikpäckchen ins Licht. Die Innenseite war mit einer Schicht Kondensnebel überzogen. »In einem Abwasserrohr auf
    halbem Weg zwischen hier und der Kläranlage von
    Serifosa, würde ich zuerst mal raten.«
    Tuomonen fiel die Kinnlade herunter. »Wie haben Sie das gewusst?«
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    »Forensische Untersuchungen in der Kanalisation waren einmal eines meiner Hobbys. Ich möchte nicht undankbar klingen, aber hat es jemand gewaschen?«
    »Ja, in der Tat.«
    »Oh, danke.« Miles öffnete das Päckchen und schüttelte das schwere kleine Instrument in seine Handfläche. Das Siegel schien nicht beschädigt zu sein.
    »Binnen einer halben Stunde nach Ihrem Anruf hatte
    mein Leutnant das Signal aufgespürt«, sagte Tuomonen,
    »beziehungsweise trianguliert. Er ging mit einem Überfallkommando hinab in die Versorgungstunnel. Ich wünschte, ich hätte es sehen können, als sie endlich herausfanden, was los war. Und ich bin mir fast sicher, dass Sie es auch genossen hätten.«
    Trotz seiner Kopfschmerzen musste Miles grinsen.
    »Leider war ich gestern Abend nicht in der Lage, irgendetwas zu genießen.«
    »Nun ja, sie bildeten eine eindrucksvolle Delegation, als sie die Chefin der Stadtwerke von Serifosa aus dem Schlaf rissen. Sie ist natürlich Komarranerin. Dass der KBS
    mitten in der Nacht kam, um sie zu holen – ihr Mann bekam fast einen Herzanfall. Mein Leutnant konnte ihn schließlich beruhigen und ihr klar machen, was wir
    brauchten… Ich fürchte, sie sah darin einen Anlass für, hm, beträchtliche Ironie. Wir sind alle dankbar, dass mein Leutnant nicht seinem ersten Impuls nachgab, den fraglichen Röhrenbereich mit den Plasmakampfgewehren aufzusprengen…«
    Miles verschluckte sich fast an seinem Kaffee.
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    »Außerordentlich dankbar.« Er blickte verstohlen auf Ekaterin Vorsoisson, die an die Kissen gelehnt mit leuchtenden Augen lauschte, eine Hand an die Lippen gepresst.
    Ihre schmerzstillenden Tabletten schienen jetzt zu wirken; ihr Blick wirkte nicht mehr so verschwommen.
    »Natürlich gab es keine Spur der Leute, die wir jagen«, schloss Tuomonen seufzend. »Die sind schon lange weg.«
    Miles starrte auf sein verzerrtes Spiegelbild auf der dunklen Oberfläche seines Getränks. »Man kann das
    Szenario erkennen und dürfte den Zeitplan ganz genau rekonstruieren können. Foscol und eine unbekannte Anzahl von Komplizen plündern meine Tasche, binden mich und den Administrator an das Geländer, fliegen zurück nach Serifosa und rufen Madame Vorsoisson an. Wahrscheinlich von einem Ort in der Nähe aus. Sobald sie ihre Wohnung verlässt, brechen sie hier ein, und dabei wissen sie, dass sie mindestens eine Stunde Zeit haben, alles zu durchsuchen, bevor Alarm geschlagen wird. Sie benutzen mein Siegel, um die Datenbox zu öffnen und auf meine Berichtsdateien zuzugreifen. Dann beseitigen sie das Siegel mittels der Toilette und hauen ab. Ohne dass sie dabei außer Atem geraten sind.«
    »Schade, dass sie nicht versucht waren, das Siegel zu behalten.«
    »Hm, sie haben offensichtlich erkannt, dass es ortbar war. Daher der kleine Scherz.« Er runzelte die Stirn.
    »Aber… warum meine Datenbox?«
    »Sie haben vielleicht nach etwas über Radovas gesucht.
    Was war denn alles in Ihrer Datenbox, Mylord?«
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    »Kopien aller geheimen technischen Berichte und
    Autopsien vom Soletta-Unfall. Soudha ist Ingenieur. Er hatte zweifellos eine sehr gute Vorstellung davon, was da drin war.«
    »Wir werden im Laufe des Vormittags noch eine
    interessante Zeit in den Büros des Terraforming-Projektes haben«, bemerkte Tuomonen düster, »wenn wir versuchen herauszubringen, welche Angestellten abwesend sind, weil sie geflohen sind, und welche nicht da sind, weil sie fiktiv sind. Ich muss so schnell wie möglich dorthin, um die ganzen vorbereitenden Vernehmungen zu überwachen.
    Vermutlich werden wir sie alle unter Schnell-Penta setzen müssen.«
    »Das wird einen großen Aufwand an Zeit und Drogen
    geben«, meinte Miles. »Aber es besteht immer die Chance, dass jemand mehr weiß, als er zu wissen glaubt.«
    »Hm, ja.« Tuomonen warf einen Blick auf ihre Zuhörerin. »Da wir gerade davon reden, Madame Vorsoisson, ich fürchte, ich werde Sie bitten müssen, ebenfalls einer Vernehmung

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