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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dass ich nicht meinen Mundschutz ausspucke oder mich verletze oder etwas beschädige, während ich weggetreten bin. Es dürfte nicht viel zu tun geben.«
    »In Ordnung.«
    Unter den unschlüssigen Blicken des KBS-Mannes
    folgte sie ihm ins Wohnzimmer. Er steuerte auf die Couch 300
    zu. »Wenn Sie sich auf den Boden legen«, schlug Ekaterin zögernd vor, immer noch unsicher, wie spektakulär das zu erwartende Schauspiel werden würde, »dann können Sie nicht mehr fallen.«
    »Ach so, ja, stimmt.« Er ließ sich auf dem Teppich
    nieder, die Box offen in der Hand. Ekaterin vergewisserte sich, dass um sie herum nichts im Weg war, und kniete sich neben ihm nieder.
    Vorsichtig holte er das Gerät heraus, das aussah wie ein Satz Kopfhörer mit einem Polster am einen Ende und
    einem geheimnisvollen Knauf am anderen. Er setzte es auf den Kopf und schob es an seinen Schläfen zurecht. Er lächelte – äußerst verlegen, wie Ekaterin verspätet erkannte –
    und murmelte: »Ich fürchte, es sieht ein bisschen blöd aus«, befestigte einen Mundschutz aus Plastik und legte sich flach hin.
    »Warten Sie einen Moment«, sagte Ekaterin plötzlich, als seine Hand nach der Schläfe langte.
    »Was?«
    »Könnte es nicht sein … dass die Leute, die hier waren, an dem Ding etwas herumgepfuscht haben? Vielleicht
    sollten Sie es erst überprüfen.«
    Der Blick aus seinen geweiteten Augen begegnete dem ihren; so sicher, als verfügte sie über Telepathie, wusste sie, dass sie beide in diesem Moment dieselbe Schreckensvision sahen, wie auf die Berührung seiner Hand am Auslöser des Stimulators hin sein Kopf durch eine Explosion abgerissen wurde. Vorkosigan riss sich den Apparat wieder vom Kopf, setzte sich auf, spuckte den Mundschutz 301
    aus und schrie: »Scheiße!« Einen Augenblick später fügte er in ruhigem Ton, aber eine Oktav höher als normal, hinzu: »Sie haben völlig Recht. Danke. Ich habe nicht daran gedacht. Ich habe… viele kosmische Versprechungen gemacht, dass ich, wenn ich es noch einmal bis hierher schaffe, das als Erstes machen würde, und es nie, nie, nie wieder noch einen weiteren Tag aufschieben werde.« Hyperventilierend starrte er bestürzt auf den Apparat, den er in Händen hielt.
    Dann rollten seine Augen nach oben und er fiel nach hinten. Ekaterin fing seinen Kopf gerade noch auf, bevor er auf den Teppich knallte. Vorkosigans Lippen waren zu einem seltsamen Grinsen zurückgezogen. Sein Körper
    zitterte in Wellen, die bis hinab zu seinen Zehen und Fingerspitzen liefen, doch er schlug nicht wild mit den Armen um sich, wie sie es halb erwartet hatte. Neben ihr stand der KBS-Soldat mit erschrockenem Gesicht. Sie nahm den Mundschutz und schob ihn Vorkosigan wieder über die Zähne, was nicht so schwierig war, wie es zuerst ausgesehen hatte; trotz des gegenteiligen Eindrucks war er nicht starr.
    Dann setzte sie sich auf die Fersen und schaute ihn an.
    Vom Stress ausgelöst. Ja, ich verstehe. Sein Gesicht war…
    verändert, seine Persönlichkeit deutlich nicht anwesend, aber auf eine Weise, die weder Schlaf noch Tod ähnelte. Es kam ihr schrecklich unverschämt vor, ihn so in all seiner Verletzlichkeit zu beobachten; Höflichkeit drängte sie, wegzuschauen. Aber er hatte ihr explizit diese Aufgabe übertragen.
    Sie blickte auf ihr Chrono. Die Anfälle dauerten etwa 302
    fünf Minuten, hatte er gesagt. Es kam ihr wie eine kleine Ewigkeit vor, war aber tatsächlich weniger als drei Minuten, als sein Körper still wurde. Eine weitere Minute lang lag er zusammengesunken in einer beunruhigend
    schlaffen Bewusstlosigkeit da, dann tat er einen Atemzug und zitterte. Er öffnete die Augen und schaute verständnislos um sich. Wenigstens waren seine geweiteten Pupillen gleich groß.
    »Tut mir Leid. Tut mir Leid …«, murmelte er albern.
    »Hatte das nicht vor.« Er lag da und starrte mit gekrümmten Augenbrauen nach oben. »Wie sieht es übrigens aus?«
    »Wirklich seltsam«, antwortete Ekaterin ehrlich. »Mir gefällt Ihr Gesicht besser, wenn Sie in Ihrem Kopf zu Hause sind.« Ihr war bisher nicht klar gewesen, wie machtvoll seine Persönlichkeit seine Züge belebte, oder wie subtil, bis sie gesehen hatte, wie es war, wenn sie fehlte.
    »Mir gefällt mein Kopf auch besser, wenn ich darin zu Hause bin«, flüsterte er. Er kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder. »Jetzt werde ich Sie von meiner Anwesenheit befreien.« Seine Hände zuckten, und er
    versuchte sich aufzusetzen.
    Ekaterin war der Meinung, er sollte

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