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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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    erzählen. Ekaterin, ich habe eine Nachricht von der 407
    Professora bekommen. Sie ist auf Barrayar an Bord eines Schiffes gegangen und wird in drei Tagen hier sein. Ich wollte es dir erst sagen, wenn sie sich sicher sein würde, dass sie wegkann.«
    »Oh!« Ekaterin hüpfte fast vor Freude, doch sofort
    mischte sich auch Besorgnis in ihre Gefühle. »O nein, willst du damit sagen, du schleifst die arme Frau durch fünf Wurmlochsprünge zwischen Barrayar und Komarr nur für mich? Sie wird doch so sprungkrank.«
    »Eigentlich war es Lord Vorkosigans Idee«, erwiderte Onkel Vorthys.
    Vorkosigan setzte ein strahlendes Lächeln auf und zog bedachtsam die Schultern hoch wie jemand, den man bei etwas ertappt hat.
    »Allerdings hatte ich die volle Absicht, sie um meinetwillen hierherzuschleifen«, fuhr Onkel Vorthys vor,
    »sobald das Semester zu Ende gewesen wäre. So ist der Zeitplan nur etwas beschleunigt worden. Sie mag Komarr, sobald sie hier ist und einen Tag Zeit hatte, um sich von den Nachwirkungen der Wurmlochsprünge zu erholen. Ich dachte, es würde dir gefallen.«
    »Du hättest nicht – aber nein, es gefällt mir sehr.«
    Auf diese Worte hin straffte sich Vorkosigan, und sein Lächeln entspannte sich zu der selbstzufriedenen Miene, die Ekaterin sehr amüsierte. Sie war sich nicht sicher, ob sie die Feinheiten seines Ausdrucks inzwischen besser deutete oder ob er sie weniger verbarg.
    »Wenn ich dir ein Ticket besorge, würdest du sie dann auf der Sprungpunktstation abholen?«, fügte Onkel
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    Vorthys hinzu. »Ich fürchte, ich werde nicht die Zeit haben, und sie hasst es, allein zu reisen. Du könntest sie einen Tag eher sehen und ihr hättet einige Zeit für euch auf der letzten Strecke bis zum Planeten.«
    »Gewiss doch!« Ekaterin bebte fast, als ihr bewusst wurde, wie sehr sie sich danach sehnte, ihre Tante zu treffen. Sie hatte so lange in Tiens Orbit gelebt, dass sie sich schon an ihre Isolation gewöhnt hatte, als wäre dies die Norm. Ekaterin betrachtete die Professora als eine der wenigen nicht entmutigenden Verwandten, die sie besaß.
    Als eine Freundin – eine Verbündete! Die Komarranerinnen, denen Ekaterin begegnet waren, waren durchaus nett, aber es gab so vieles, was sie nicht verstanden … Tante Vorthys mochte bissige Bemerkungen machen, aber sie hatte ein tiefes Verständnis.
    »Ja, ja, Nikki …«, sagte Onkel Vorthys. »Miles. Wenn Sie bereit sind, möchte ich mich mit Ihnen in meinem Zimmer treffen, und wir können dann an der KomKonsole die Fortschritte des heutigen Tages durchgehen.«
    »Gibt es welche? Etwas Interessantes?«
    Onkel Vorthys machte mit der freien Hand eine abwägende Geste. »Es würde mich interessieren, was für ein Muster Sie sich abzeichnen sehen, falls überhaupt.«
    »Wie es Ihnen passt. Klopfen Sie bei mir an die Tür, wenn Sie fertig sind.« Vorkosigan lächelte Nikki zu, salutierte andeutungsweise vor dem Professor und zog sich zurück.
    Nikki, der seinerseits ungeduldig wartete, schleifte jetzt wie versprochen seinen Großonkel in die Küche; Ekaterin 409
    konnte nur dankbar sein, dass von den Ereignissen dieses Tages der Flug im KBS-Shuttle ihn viel mehr beeindruckt hatte als die medizinischen Untersuchungen. Zufrieden folgte sie den beiden in die Küche.
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    Früh am nächsten Morgen trat Miles in
    Hemd und Hosen, aber noch barfuß und sein Reisenecessaire in der Hand, auf den Flur. Er musste Tuomonen daran erinnern, ihm seinen medizinischen Apparat zurückzugeben.
    Die KBS-Techniker konnten keine interessanten explosiven Vorrichtungen darin gefunden haben, sonst hätte man ihn inzwischen schon darüber informiert. Seine trübsinnigen Überlegungen kamen zu einem Halt, als er Ekaterin erblickte, die – in einen Morgenmantel gekleidet, das Haar in ungewohnter, aber reizender Unordnung – an der Badezimmertür lehnte.
    »Nikki«, zischte sie. »Mach sofort die Tür auf! Du
    kannst dich nicht den ganzen Tag da drin verstecken.«
    Eine gedämpfte junge Stimme erwiderte störrisch:
    »Doch, kann ich schon.«
    Mit zusammengepressten Lippen klopfte sie erneut,
    eindringlich aber ruhig, dann fuhr sie leicht zusammen, als sie Miles erblickte, und zog ihren Morgenmantel am Hals zusammen.
    »Oh, Lord Vorkosigan.«
    »Guten Morgen, Madame Vorsoisson«, sagte er höflich.
    »Gibt es… Probleme?«
    Sie nickte geknickt. »Ich dachte, gestern wäre alles schrecklich einfach über die Bühne gegangen. Heute
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    versucht Nikki zu behaupten, er sei zu krank,

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