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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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einer Menge Platz in den Taschen, wie er einmal Miles erklärt hatte, während die Professora die Augen gen Himmel rollte. Jetzt stopfte Vorthys Datendisketten in diese geräumigen Behältnisse. »Sind Sie bereit, Miles? Der KBS hat gerade angerufen und
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    mitgeteilt, dass an den Westschleusen ein Luftwagen mit Fahrer auf uns wartet.«
    »Ja, sehr gut.« Mit einem entschuldigenden Lächeln in Ekaterins Richtung trank Miles den Rest seines Kaffees und stand auf. »Kommen Sie heute zurecht, Madame
    Vorsoisson?«
    »Ja, natürlich. Ich habe eine Menge zu tun. Termin bei einem Erbschaftsanwalt, und dann muss ich noch jede Menge sortieren und packen … der Wächter muss nicht mit mir mitgehen, oder?«
    »Nur, wenn Sie es wünschen. Mit Ihrer Erlaubnis lassen wir einen Mann auf Posten hier. Aber wenn unsere
    Komarraner Geiseln hätten haben wollen, dann hätten sie mich und Tien an jenem ersten Abend nehmen können.«
    Und sich damit eine Menge weiterer Schwierigkeiten
    aufgehalst. Wenn sie es doch nur getan hätten, dachte Miles mit Bedauern.
    Dann wäre sein Fall inzwischen schon viel weiter
    entwickelt. Soudha war verdammt noch mal zu clever.
    »Wenn ich dächte, Sie und Nikki befänden sich in
    möglicher Gefahr…«, dann würde ich mir eine Methode ausdenken, um Sie als Köder zu benutzen – nein, nein.
    »Wenn Sie sich auch nur im Geringsten unbehaglich
    fühlen, dann werde ich Ihnen gern einen Mann abstellen.«
    »Nein, wirklich nicht.«
    Wieder dieses schwache Lächeln. Miles hatte das
    Gefühl, er könnte den Rest des Morgens glücklich damit zubringen, all die subtilen Ausdrücke ihrer Lippen zu studieren. Teilelisten. Du wirst jetzt Teilelisten studieren.
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    »Dann wünsche ich Ihnen einen schönen Vormittag,
    Madame.«
    Nach seiner ersten Einschätzung der neuen Situation hatte Lord Auditor Vorthys beschlossen, sein persönliches Hauptquartier draußen auf der Abwärme-Versuchsstation aufzuschlagen. Miles musste zugeben, dass die Sicherheitsbedingungen dort großartig waren; niemand würde zufällig auftauchen oder unbeobachtet durch die öde Umgebung gewandert kommen. Nun ja, er und Tien waren unbeobachtet dort erschienen, aber da waren die Insassen abgelenkt gewesen, und Tien hatte offensichtlich über ein Pech verfügt, das schon fast dämonischen Charakter aufwies.
    Miles fragte sich, was für Soudha an erster Stelle gestanden hatte: Hatte die administrative Zuweisung einer derart perfekten Örtlichkeit für geheime Arbeiten die Idee für sein Schattenprojekt ausgelöst, oder hatte er zuerst die Idee gehabt und sich dann auf den richtigen Posten manövriert, um die Kontrolle über die Station zu gewinnen? Das war nur eine aus der langen Liste von Fragen, die Miles dem Mann unbedingt unter Schnell-Penta hätte stellen wollen.
    Nachdem der KBS-Luftwagen die beiden Auditoren
    abgesetzt hatte, machte sich Miles zuerst daran, den Fortschritt seiner Inventurmannschaften zu überprüfen, die Major D’Emorie von den KBS-Pionieren leitete. Der
    zuständige Sergeant versprach, die langwierige Identifizierung, Zählung und Überprüfung aller beweglichen Objekte in der Versuchsstation werde noch vor Ablauf des Tages abgeschlossen sein. Dann kehrte Miles zu Vorthys zurück, der sich in einem der langen Arbeitsräume im 425
    Obergeschoss des Bürobereichs eine Art Ingenieurwerkstatt eingerichtet hatte, mit geräumigen Tischen, viel Licht und einer wachsenden Phalanx von Hochleistungs-KomKonsolen. Der Professor knurrte einen Gruß; er saß gerade hinter einem vielfarbigen spaghettiartigen Gemenge mathematischer Projektionen, die über seiner Vid-Scheibe flimmerten. Miles ließ sich auf einem Konkonsolen-Stuhl nieder und studierte die zunehmende Liste realer Objekte, von denen Oberst Gibbs behauptete, die AbwärmeAbteilung habe dafür bezahlt, doch sie seien nicht mehr in deren Räumlichkeiten auffindbar. Miles hoffte, dass sich vielleicht ein unterschwellig vertrautes Muster von Artilleriewaffen abzeichnete.
    Nach einer Weile schaltete der Professor sein Holovid-Display ab und seufzte. »Tja, ohne Zweifel haben sie irgendetwas gebaut. Die Mannschaften im Orbit haben gestern noch weitere Fragmente aufgesammelt, von denen die meisten geschmolzen waren.«
    »Steht dann unser Inventar für ein Ding, das zusammen mit Radovas vernichtet wurde, oder für zwei?«, überlegte Miles laut.
    »Oh, ich nehme an, für mindestens zwei. Allerdings
    wurde das zweite vielleicht noch nicht zusammengebaut.
    Wenn man die Sache von

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