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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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und etwa einen Meter breit. Das vierte Objekt war doppelt so groß wie das dritte.
    Das fünfte war wahrscheinlich am dickeren Ende vier Meter breit und sechs Meter lang. Miles hielt sich die Größe der Türen des Montageraums im benachbarten
    Gebäude vor Augen. Wohin auch immer man diesen
    letzten Apparat – vor vier Wochen? – geliefert hatte, auf jeden Fall nicht hierher. Und ein empfindliches Präzisionsgerät wie einen Necklin-Stab ließ man nicht einfach draußen in Wind und Regen liegen.
    »Diese Dinger erzeugen Necklin-Felder?«, fragte Miles.
    »Von welcher Gestalt? Bei einem Paar Sprungschiffstäben rotieren die Felder gegeneinander und stoßen das Schiff durch den fünfdimensionalen Raum.« Er streckte die
    Hände aus, parallel, mit den Handflächen nach oben, dann drückte er sie einwärts. In der bildlichen Vorstellung, die 432
    man ihm vermittelt hatte, wickelte sich das Feld um das Schiff, um eine fünfdimensionale Nadel von verschwindend kleinem Durchmesser und unbegrenzter Länge zu bilden, die dann den Bereich der Schwache des fünfdimensionalen Raums, den man ein Wurmloch nannte, durchbohrte und auf der anderen Seite sich wieder in den dreidimensionalen Raum entfaltete. In seinem letzten Semester auf der Akademie hat man ihn auch durch eine überzeugendere mathematische Darstellung gezerrt, deren sämtliche Details danach nie mehr in Erinnerung gerufen worden und kurz nach dem Abschlussexamen aus seinem Gehirn verdunstet waren. Das war lange vor seiner Kryo-Wiederbelebung gewesen, sodass es sich dabei um einen Gedächtnisverlust handelte, den er nicht der Nadelgranate des Heckenschützen zuschreiben konnte. »Ich habe dieses Zeug einmal gewusst…«, murmelte er traurig.
    Trotz dieses Winks mit dem Zaunpfahl begann der
    Professor keine erhellende Vorlesung. Er saß einfach auf seinem Stuhl, das Kinn in die Handfläche geschmiegt.
    Einen Moment später beugte er sich vor und rief eine verwirrende Folge von Dateien aus der Spurenuntersuchung auf. »Aha, hier ist es.« Ein sich schlängelnder Graph erschien, flankiert von einer Liste von Elementen und Prozentangaben, die an einer Seite entlangliefen. Ein schneller Durchlauf durch die Daten von Bollan erzeugte eine weitere, ähnliche Liste. Der Professor lehnte sich zurück. »Ich fresse ‘nen Besen.«
    »Was?«, fragte Miles.
    »Ich hatte nicht erwartet, so viel Glück zu haben. Das«, er zeigte auf den ersten Graphen, »ist eine Analyse der 433
    Zusammensetzung eines sehr geschmolzenen und verformten Massenfragments, das wir im Orbit aufgesammelt haben. Es weist nahezu die gleiche Zusammensetzung auf wie dieses vierte Gerät hier. Die Zahlen, die ein wenig abweichen, betreffen bloß diejenigen leichteren und flüchtigeren Elemente, von denen ich erwartet hatte, dass sie bei einer solchen Schmelze verlorengingen. Ha. Ich hatte nicht gedacht, wir würden jemals in der Lage sein, die Quelle dieser formlosen Brocken zu rekonstruieren. Jetzt müssen wir es gar nicht mehr tun.«
    »Wenn dies das vierte Objekt war«, fragte Miles langsam, »wo ist dann das fünfte?«
    Der Professor zuckte die Achseln. »Am selben Ort wie das erste, zweite und dritte?«
    »Haben Sie genug Informationen aus dem Inventar, um seine Energieversorgung zu rekonstruieren? Damit würden wir die ganze Maschine darstellen können, nicht wahr?«
    »Hm, vielleicht. Es würde sicherlich einige Parameter liefern. Wie viel Energie? Gleich-oder Wechselstrom?
    Bollan musste es wissen, um die passende Kopplung zu liefern… ach.« Er nudelte wieder die Spezifikationen durch und studierte das komplizierte Diagramm.
    Miles wippte ungeduldig auf den Absätzen. Als er das Gefühl hatte, er könnte nicht länger sein respektvolles Schweigen fortsetzen, ohne dass ihm die Schädeldecke barst, sagte er: »Ja, aber was macht es?«
    »Vermutlich genau das, was es behauptet. Es erzeugt ein fünfdimensionales Distorsionfeld.«
    »Welches was tut? An was?«
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    »Ah.« Der Professor sackte auf seinem Stuhl zurück und rieb sich wehmütig das Kinn. »Das zu beantworten kann ein wenig länger dauern.«
    »Können wir KomKonsolen-Simulationen laufen lassen?«
    »Sicherlich. Aber um die richtige Antwort zu bekommen, muss man erst die Frage korrekt formulieren. Ich möchte einen mathematischen Physiker hier haben, der auf die Theorie des fünfdimensionalen Raums spezialisiert ist.
    Vermutlich Dr. Riva, sie lehrt an der Universität von Solstice.«
    »Wenn sie Komarranerin ist, wird der KBS

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