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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Vorthys kurz und eindringlich an. »Das Schlüsselwort«, begann sie, »ist elastischer Rückstoß. Halten Sie das fest.« Sie blickte Miles an und hielt ihm einen schlaffen Arm hin. »Sie können fortfahren, Mylord.« Wieder kicherte sie.
    Er setzte das Hypospray über der blauen Ader auf der Innenseite ihres Ellbogens an; es zischte kurz. Er deutete eine Verneigung vor ihr an, trat zurück und wartete. Ihre gelockerten Gliedmaßen strafften sich; sie verbarg das Gesicht in den Händen.
    Nach etwa einer Minute blickte sie wieder auf und
    blinzelte. »Was habe ich gerade gesagt?«, fragte sie Vorthys.
    »Elastischer Rückstoß«, wiederholte der Professor und beobachtete sie eindringlich. »Was bedeutet das?«
    Sie schwieg einen Augenblick lang und starrte auf ihre 495
    Füße. »Es bedeutet … ich habe mich für nichts und wieder nichts kompromittiert.« Sie presste erbittert die Lippen zusammen. »Soudhas Apparat funktioniert nicht. Oder zumindest funktioniert er nicht, um ein Wurmloch zum Kollaps zu bringen.« Sie setzte sich auf und schüttelte und streckte sich. Zweifellos kam ihr Körpergefühl wieder, während der Rest des Gegenmittels durch ihren Organismus pulste. »Ich dachte, dieses Zeug würde bei mir Übelkeit erzeugen.«
    »Die Reaktionen sind von Proband zu Proband höchst
    unterschiedlich«, erwiderte Miles. In der Tat hatte er eine derartige noch nie erlebt. »Eine Frau, die wir kürzlich vernahmen, sagte, sie finde es sehr erholsam.«
    »Es hatte den seltsamsten Effekt auf meine inneren Visualisierungen.« Sie blickte mit nachdenklichem Respekt auf das Hypospray. »Vielleicht werde ich es eines Tages mit Absicht versuchen.«
    Da möchte ich dann dabei sein, wenn Sie das tun. Miles hatte plötzlich eine erregende Vision, wie er die Droge benutzte, um seine eigenen Einsichten zu vermehren – für ein Instantgehirn! –, dann fiel ihm zu seiner extremen Enttäuschung ein, dass Schnell-Penta bei ihm nicht so wirkte.
    Dr. Riva schaute Miles an. »Falls ich jemals aus einem barrayaranischen Gefängnis herauskomme. Stehe ich jetzt unter Arrest?«
    Miles kaute an seiner Lippe. »Weshalb?«
    »Ist es nicht Verrat, wenn man Eide der Loyalität und der Sicherheit bricht?«
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    »Sie haben keinen Sicherheitseid gebrochen. Noch nicht.
    Was die andere Sache angeht… wenn zwei Kaiserliche
    Auditoren sagen, sie hätten etwas nicht gesehen, dann kann es bemerkenswert unsichtbar werden.«
    Vorthys lächelte plötzlich.
    »Ich dachte, Sie wären vereidigt, die ganze Wahrheit zu sagen, Lord Auditor.«
    »Nur Gregor gegenüber. Was wir dem übrigen Universum gegenüber sagen, ist Vereinbarungssache. Wir verkünden diese Tatsache lediglich nicht.«
    »Das stimmt leider«, seufzte Vorthys.
    »Wie werden Sie die fehlenden Drogendosen dem KBS
    erklären?«
    »Erstens bin ich ein Kaiserlicher Auditor. Ich muss niemandem irgendetwas erklären. Am allerwenigsten dem KBS. Zweitens haben wir sie experimentell benutzt, um wissenschaftliche Einsichten zu verbessern. Was meiner Schlussfolgerung nach die Wahrheit ist, und so kehre ich zum Spielbeginn zurück und sammle meine Spielmarken ein.«
    Sie verzog die Lippen zu einem echten, wenn auch
    spöttisch verblüfften Lächeln. »Ich verstehe, glaube ich.«
    »Kurz gesagt, das hier ist nie passiert, Sie stehen nicht unter Arrest, und wir haben eine Arbeit zu tun. Doch könnten Sie, bevor ich unsere Kollegen zurückrufe, zur Befriedigung meiner Wissbegier mir eine schnelle
    Zusammenfassung Ihrer Argumentationskette geben? Bitte in nichtmathematischen Begriffen.«
    »Bis jetzt habe ich sie erst in nichtmathematischen 497
    Begriffen. Wenn ich nicht einige echte Zahlen unterlegen kann – tja, dann werde ich es einfach als eine interessante Halluzination abtun müssen.«
    »Sie waren überzeugt genug, um uns gegenüber den
    Mund zu halten.«
    »Ich war bestürzt. Nicht so sehr überzeugt, sondern atemlos.«
    »Mit Hoffnung?«
    »Mit… ich weiß es nicht ganz.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Es mag sich noch erweisen, dass ich nicht Recht habe, und das wäre nicht zum ersten Mal. Aber Sie sind vermutlich mit Beispielen positiver Feedback-Schleifen in resonanten Phänomenen vertraut – beim Schall zum Beispiel?«
    »Feedback-Kreischen, ja.«
    »Oder eine reine Note, die ein Weinglas zerbrechen
    lässt. Und in Strukturen – wissen Sie, warum Soldaten ihren Gleichschritt aufgeben müssen, wenn sie über eine Brücke marschieren? Damit die Resonanz ihrer Schritte nicht das Bauwerk zum

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