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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Perpetuum mobile erfunden hat, was gegen meine Religion verstößt.«
    Vorthys wirkte heftig erregt. »Das ist wunderbar! Miles, rufen Sie Dr. Yuell herein! Rufen Sie D’Emorie! Wir müssen diese Zahlen überprüfen.«
    Als D’Emorie mit Yuell zurückkehrte, waren alle
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    Fachleute zu sehr über den Durchbruch bezüglich des neuen Apparats entzückt, um irgendwelche peinlichen Fragen über den Verbleib des Schnell-Penta zu stellen.
    D’Emorie würde zweifellos später daran denken zu fragen; Miles beschloss, nichtssagend und uninformativ zu bleiben.
    Dr. Riva wollte offensichtlich keine Zeit und keine mentalen Energien auf Zorn verschwenden, wo es doch um Physik ging, aber wenn sie später beschließen sollte, ihm gegenüber sauer zu sein, dann würde er so reumütig tun wie nötig. Einstweilen lehnte sich Miles zurück, beobachtete und lauschte, wobei er das Gefühl hatte, er verstehe vielleicht von drei Sätzen nur einen.
    Was stellte sich also Soudha nun vor, was er besäße: einen Wurmlochkollabierer – oder eine gigantische
    Imploderlanze? Soudha hatte viele der technischen Daten aus den Unfallermittlungen gestohlen; er besaß eine Menge derselben Zahlen wie Vorthys und verfügte über dieselbe Zeit, um sie zu sondieren. Während er – wie Miles sich ins Gedächtnis rief – eine komplizierte Evakuierung von etwa einem Dutzend Personen und einigen Tonnen technischer Güter durchführte. Soudha war sehr beschäftigt gewesen.
    Natürlich hatte er nicht Zeit damit verschwenden müssen, die Konstruktionspläne seines Apparats aus zerstreuten Spezifikationen zu rekonstruieren.
    Doch der Rückprall der Gravitation von dem Testwurmloch in der Nähe der Solettastation muss Radovas –
    wie kurz auch immer – und Soudha überrascht haben. Der Unfall hatte ihren Forschungen ein Ende gemacht,
    Auditoren auf ihre Spuren gesetzt und ihre Flucht
    erzwungen. Es ergab keinen, aber auch gar keinen Sinn zu 502
    unterstellen, bei der Zerstörung des Sonnenspiegels habe es sich um bewusste Sabotage und um Selbstmord gehandelt.
    Wenn man Barrayaraner in die Luft jagen wollte, dann gab es allenthalben weit einladendere Ziele. Wie zum Beispiel die militärischen Stationen, die jeden Wurmlochausgang aus dem Lokalraum von Komarr bewachten. Als eine
    Variante der Imploderlanze würde der Apparat keine sehr nützliche militärische Waffe darstellen, bis man herausgefunden hätte, wie man auf jemand anderen als sich selbst zielen konnte. Allerdings, wenn man ihn insgeheim an Bord einer militärischen Station aufbauen, einschalten und dann fliehen konnte, bevor die Explosion stattfand…
    Hatte Soudha schon herausgefunden, was geschehen
    war? Er verfügte über Daten, ja, aber sein Spezialist für den fünfdimensionalen Raum war tot. Arozzi war nur ein jüngerer Ingenieur, und Cappell, der Mathematiker, wies in seiner akademischen Laufbahn keine besondere Brillanz auf. Vorthys war in der Lage gewesen, die führende 5D
    Expertin auf dem Planeten zu Rate zu ziehen, ganz zu schweigen von Yuell, dem Wunderknaben, der, wie Miles bemerkte, gerade in diesem Augenblick einen mathematischen Disput mit Vorthys führte und gewann. Wenn er über die Daten und genügend Zeit verfügt hätte, dann hätte Radovas vielleicht den gleichen gedanklichen Durchbruch wie Dr. Riva schaffen können, aber Soudha auf der Flucht war dazu nicht ausgerüstet. Es sei denn, er hatte einen Ersatz für Radovas gefunden … Miles nahm sich vor, den KBS aufzufordern, man solle überprüfen, ob in den letzten Wochen weitere komarranische Experten für den 5D-Raum verschwunden waren.
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    Soudhas Flucht, so schloss Miles, musste einer von drei logischen Alternativen folgen. Entweder hatte man alles aufgegeben und war geflohen, oder man hatte sich zurückgezogen, um sich zu verstecken, mühsam wieder die sichere Basis aufzubauen und eines anderen Tages einen neuen Versuch zu unternehmen. Oder man hatte den Zeitplan beschleunigt und beschlossen, alles mit einem frühen Schlag zu riskieren. Miles fragte sich, ob Soudha und seine Leute über die Entscheidung, die von technischen Erwägungen hätte bestimmt sein sollen, eine Abstimmung abgehalten hatten. Sie waren schließlich Komarraner und anscheinend Freiwillige. Amateurverschwörer – nicht dass Verschwörung gerade ein anerkanntes Gewerbe war. Option eins kam Miles als nicht zutreffend vor, angesichts der Fakten, die er bisher gesehen hatte. Option zwei erschien wahrscheinlicher, gab aber dem KBS genug Zeit, um seine

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