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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Er würde sein Bestes tun, um diese Weitschweifigkeit zu beschneiden. Der kürzeste Weg durch einen feindlichen Bezirk ging um drei Seiten.
    »Professor Vorthys hat Ihnen ein wirklich interessantes Problem bezüglich des fünfdimensionalen Raums gestellt«, bemerkte Miles. »Gewissermaßen ein Privileg, bei so etwas zu Rate gezogen zu werden.«
    »O ja«, stimmte sie freundlich zu. Sie lächelte, runzelte die Stirn, ihre Hände zuckten, dann wurde ihr Lächeln sicherer.
    »Das könnte Preise und akademische Beförderung
    bedeuten, wenn alles am Ende geklärt ist.«
    »Oh, noch besser«, versicherte sie ihm. »Etwas Neues in der Physik kommt einem nur einmal im Leben unter, und normalerweise ist man dann zu jung oder zu alt.«
    »Seltsam, ich habe Militärkarrieristen die gleiche
    Beschwerde vorbringen hören. Aber würde man es nicht Soudha zuschreiben?«
    »Ich bezweifle, dass Soudha es war, der es sich
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    ausgedacht hat. Bestimmt war es der Mathematiker,
    Cappell, oder vielleicht der arme Dr. Radovas. Man sollte es nach Radovas benennen. Er ist vermutlich dafür gestorben.«
    »Ich möchte nicht, dass noch jemand dafür stirbt.«
    »O nein«, pflichtete sie ihm ernsthaft bei.
    »Was sagten Sie noch mal, worum es sich handelte,
    Professor Riva?« Miles bemühte sich nach Kräften, wie ein erstaunter Student zu klingen. »Ich habe es nicht verstanden.«
    »Die Technik zum Kollaps eines Wurmlochs. Es sollte eigentlich einen besseren Namen dafür geben. Ich frage mich, ob Dr. Soudha eine kürzere Bezeichnung dafür hat.«
    Lord Auditor Vorthys, der mit zusammengekniffenen
    Augen missbilligend zugeschaut hatte, richtete sich langsam auf seinem Stuhl auf. Seine Augen wurden groß, seine Lippen bewegten sich.
    Das letzte Mal hatte Miles ein derartiges Gefühl im Magen gehabt, als er bei einem Kampfsturzflug aus dem niedrigen Orbit dabei gewesen war.
    Technik zum Kollaps eines Wurmlochs? Bedeutet das, was ich meine, dass es bedeutet?
    »Eine Technik zum Kollaps eines Wurmlochs«, wiederholte er höflich in seinem besten Schnell-Penta-Vernehmungsstil. »Wurmlöcher kollabieren, aber ich wusste nicht, dass Menschen dazu beitragen könnten. Würde das nicht eine schreckliche Menge Energie erfordern?«
    »Dr. Soudha und seine Leute scheinen Wege gefunden
    zu haben, um das zu umgehen. Resonanz, fünfdimen493
    sionale Resonanz. Amplitudenverstärkung, wissen Sie.
    Verschließt das Wurmloch für immer. Ich glaube allerdings nicht, dass es umgekehrt funktionieren würde. Es kann nicht antientropisch wirken.«
    Miles warf Vorthys einen fragenden Blick zu. Ihm schienen die Worte offensichtlich etwas zu sagen. Gut.
    Dr. Riva fuchtelte träumerisch mit den Händen. »Höher und höher und höher und – bumm!« Sie kicherte. Es war ein Kichern, das nach Schnell-Penta klang, dieses beunruhigende Kichern, das den Gedanken nahe legte, dass sie auf einer anderen Ebene in ihrem von der Droge
    beherrschten Gehirn überhaupt nicht kicherte. Vielleicht schrie sie dort. Wie es Miles getan hatte, als… »Außer«, fügte sie hinzu, »dass hier irgendwo etwas sehr verkehrt ist.«
    Kerne Lüge. Er ging zum Tisch, nahm das Hypospray mit dem Gegenmittel und schaute Vorthys an. »Wollen Sie noch etwas fragen, solange sie noch unter der Droge steht?
    Oder ist es an der Zeit, zum Normalzustand zurückzukehren?«
    Vorthys blickte immer noch abwesend, nach innen
    gerichtet, drein. In Gedanken ging er offensichtlich alles, was er im Laufe der Ermittlungen erfahren hatte, noch einmal im Licht dieser neuen, revolutionären Idee durch.
    Er blickte auf und schaute zu der albern grinsenden Dr.
    Riva hinüber. »Ich glaube, wir müssen unseren ganzen Grips zusammennehmen.« Er senkte die Augenbrauen, als hätte er Schmerzen. »Man sieht natürlich, warum sie gezögert hat, uns ihre Theorie mitzuteilen. Im Falle, dass sie zutrifft…«
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    Miles trat mit dem zweiten Hypospray an Dr. Riva heran.
    »Das ist der Antagonist zu Schnell-Penta. Er wird die Droge in weniger als einer Minute in Ihrem Organismus neutralisieren.«
    Zu seiner Überraschung hob sie Einhalt gebietend die Hand. »Warten Sie. Ich habe es gehabt. Ich konnte es fast in meiner Vorstellung sehen… wie eine Vid-Projektion …
    Energieübertragung, ein fließendes… Feldreservoir …
    warten Sie.«
    Sie schloss die Äugen und lehnte den Kopf zurück; ihre Füße klopften sanft und rhythmisch auf den Boden. Ihr Lächeln kam und ging, kam und ging. Schließlich riss sie die Augen auf und starrte

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